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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesschwur
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Grundschulklasse.
»Hallo, Frau Law and Order « , begrüßte Sandra sie mit einem
    Lachen, als sie die Tür öffnete. »Hast du die Rolle?«
»Ich wurde verurteilt.« Andie verdrehte die Augen. »Acht
Wochen.«
»Igitt!«, rief Sandra. »Ich habe die Jungs dazu gebracht, ihre
Hausaufgaben zu machen, zumindest einen Teil. Sie sind in
Edwards Zimmer. Spielen Desert Ambush. « Die beiden Frauen
schoben die Köpfe durch die Tür.
»Mom«, krähte Jarrod, »stell dir vor, wir sind auf Level
sechs.«
Sie gingen den Broadway entlang nach Hause. Das Abendessen rückte in greifbare Nähe, aber Andie hatte keine Lust zu
kochen.
»Also, worauf haben wir Appetit, Mister? Nachos? Feinkostladen? Ich habe vierzig Kröten von der Regierung in der Tasche,
und das heißt, das Essen geht auf mich.«
»Die haben dir vierzig Kröten gegeben?« Jarrod schien beeindruckt zu sein. »Worum geht’s bei dem Prozess eigentlich,
Mom? Irgendwas Geiles?«
»Ich soll darüber nicht reden, aber es geht um diesen MafiaKerl. Wir mussten uns dieses Anwaltsgeschwätz anhören.
Genauso wie im Fernsehen. Und ich musste zur Richterin. In ihr
Büro.«
Vor dem Haus, in dem sie wohnten, blieb Jarrod abrupt stehen.
»Mom!«, rief er.
Andie parkte ihren Wagen immer auf der Straße. Ein zehn
Jahre alter, orangefarbener Volvo Kombi. Schnecke nannten sie
ihn, weil er nicht gerade schnell war und aussah, als hätte er ein
paar Schläge mit der Faust abbekommen. Die Streifenpolizisten
drückten immer ein Auge zu.
Jemand hatte die Windschutzscheibe vollkommen eingeschlagen.
»O mein Gott«, keuchte Andie und rannte zum Wagen.
Der Boden war mit Glassplittern übersät. Wer konnte so etwas
tun? Sie stellte den Wagen schon seit Jahren auf der Straße ab.
Jeder hier in der Gegend kannte ihn, und so etwas war noch nie
vorher passiert. Sie legte eine Hand auf Jarrods Schulter.
Dann spürte Andie, wie sich ihr Magen zusammenzog. Sie
dachte an Cavello, der mit ruhigem, gleichgültigem Blick im
Gerichtssaal saß. Als hätte er alles unter Kontrolle. Und sie
dachte an die Geschichten, die Louis Machia erzählt hatte. Er
hatte für Cavello getötet. Sachen wie diese hier waren doch
Kinderkram für die Mafia, oder?
»Mom. was ist los?«
»Nichts, Jarrod.« Sie zog ihn zu sich heran.
Aber das glaubte er genauso wenig wie sie selbst. Schließlich
brauchte man ihr nur bis nach Hause zu folgen.
Vielleicht hatten sie das schon getan.

18
    Richard Nordeschenko hatte einen sehr guten Plan. Das war der
Grund, warum er in einem schicken Bistro auf der Upper East
Side saß und eine attraktive Frau mittleren Alters aus der
relativen Sicherheit der Bar beobachtete.
    Drei andere Gäste unterhielten sich mit der Frau am Tisch und
lachten. In diesem Bistro tummelten sich Menschen, die
wohlhabend und erfolgreich aussahen. Die beiden männlichen
Begleiter trugen maßgeschneiderte Anzüge und teure Hemden
mit goldenen Manschettenknöpfen. Die zweite Frau in der
Gruppe schien sie ziemlich gut zu kennen. Das Gespräch war
lebhaft, vertraut. An Wein wurde nicht gespart. Richtig nett.
    Nordeschenko war der Frau vom Gericht nach Hause gefolgt.
Zu ihrem hübschen Haus in Murray Hill. Nachdem sie hineingegangen war, hatte er sich direkt vor die rote Holztür gestellt.
Kein Portier. Genau so lief das hier. Und das Schloss würde ein
Kinderspiel sein. Er kontrollierte die Drähte, die vom Sicherheitssystem zur Sprechanlage verliefen. Auch hier gab es kein
Problem.
    »Mr. Kaminsky.« Die hübsche Wirtin kam lächelnd auf ihn zu.
»Ihr Tisch ist fertig.«
Sie hatte ihm genau den Tisch gegeben, den er hatte haben
wollen – neben dem Tisch, an dem die Frau saß, die er verfolgt
hatte. Es machte ihm nichts aus, ihr so nah zu sein. Sie kannte
ihn nicht, würde sein Gesicht nie wieder sehen. Solche Dinge
hatte er schon unzählige Male getan.
Angefangen hatte er in der Spetsnaz-Brigade, einer Spezialeinheit in Tschetschenien. Dort hatte er gelernt, präzise und
ohne Gewissensbisse zu töten. Sein erster richtiger Job war ein
örtlicher Bürokrat in Grosny gewesen, der sich mehrere Pensionen unter den Nagel gerissen hatte. Ein echtes Schwein. Eins der
Opfer war an Nordeschenko herangetreten, um die Rechnung
begleichen zu lassen. Dabei hatte er so viel Geld verdient wie
sonst in sechs Monaten – und ohne Gefahr zu laufen, dass ihm
einer der tschetschenischen Rebellen eine Kugel durch den Kopf
jagte. Er befreite die Welt vom Dreck. Das konnte er locker
rechtfertigen. Also platzierte er

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