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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesschwur
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das richtig?«
»Das ist richtig.« Ich nickte. »Zusammen mit dem stellvertretenden Direktor und dem Direktor.«
»Dem stellvertretenden Direktor und dem Direktor?« Goldenberger legte den Kopf schräg. »Sie meinen vom Büro in New
York?«
»Nein, Mr. Goldenberger.« Ich machte eine Pause und befeuchtete meine Lippen mit einem Schluck Wasser. »Vom
gesamten FBI.«
Goldenberger wirkte beeindruckt. »Das sind ziemlich gute
Referenzen, Special Agent Pellisante. Sie waren aber nicht
immer in dieser Position?«
»Nein. Vorher war ich fünf Jahre lang Agent in der Sondereinheit. Und davor habe ich Verbrechensanthropologie an der
Columbia unterrichtet und drei Jahre lang beim Justizministerium in Washington gearbeitet. Und davor habe ich Jura studiert.«
»Und wo haben Sie Ihr Juraexamen gemacht, Mr. Pellisante?«
Ich spielte mit, weil ich für die Geschworenen als ein noch
eindrucksvollerer Zeuge aufgebaut werden sollte. Also nahm ich
erst noch einen Schluck Wasser. »Columbia.«
»Wie viele Jahre ermitteln Sie also schon gegen das organi
sierte Verbrechen?«
»Elf. Fünf als Special Agent, sechs als Leiter der Abteilung.«
»Dann lässt sich also sagen, dass Ihnen während Ihrer beruflichen Laufbahn einige ziemlich üble Menschen über den Weg
gelaufen sind.«
»Von der übelsten Sorte. Das kolumbianische Drogenkartell,
Cosa Nostra, die russische Mafia. Ich glaube, ich habe die
korruptesten und gewalttätigsten Organisationen dieser Erde
kennen gelernt. Scheint meine Spezialität zu sein.«
Goldenberger lächelte höflich. »Und welchen Rang würde der
Angeklagte, Dominic Cavello, aufgrund Ihrer Erfahrungen
einnehmen?«
»Rang?«
»Im Sinne des kriminellen Verhaltens, das Sie untersuchen.«
Ich räusperte mich. »Mr. Cavello ist der skrupelloseste und
kaltblütigste Mörder, den wir je hatten. Wir können dreißig
Morde direkt mit ihm in Verbindung bringen, die er persönlich
angeordnet hat. Er ist ein bösartiger Mensch.«
»Einspruch!« Hy Kaskel schoss nach oben. Davon war ich
ausgegangen. »Der Angeklagte ist nicht wegen dieser mutmaß
lichen Morde angeklagt. Die Ermittlungen und Lieblingstheorien der Staatsanwaltschaft sind für dieses Gericht nicht von
Bedeutung.«
»Wir korrigieren, Euer Ehren.« Joel Goldenberger hob seine
Hand. »Die Staatsanwaltschaft wird die Frage umformulieren.
Ich sollte wohl fragen, ob Ihre Erfahrungen mit diesem Mann
über Ihre Ermittlungen hinausgehen. Sie hatten doch eine
persönliche Begegnung mit dem Angeklagten, Mr. Pellisante,
oder? Sie haben Mr. Cavellos Brutalität aus nächster Nähe
erlebt?«
»Ja.« Ich drehte meinen Kopf zu Cavello. Ich wollte, dass er
meinen Blick spürte.
»Ich habe persönlich mit angesehen, wie Mr. Cavello einen
Mord begangen hat. Vielmehr zwei Morde.«

37
    Ich hatte Hunderte von Bandaufnahmen und Telefonmitschnitten als Teil meiner Zeugenvernehmung zusammengestellt, doch
wir hatten beschlossen, mit meiner eigenen Geschichte anzufangen. Mit dem, was ich selbst gesehen hatte.
    »Würden Sie dem Gericht die Ereignisse in Zusammenhang
mit Dominic Cavellos Verhaftung beschreiben?«, bat mich
Goldenberger.
    Ich blickte zu Carol, Manny Olivas Frau, die in der ersten
Reihe saß. Ich war froh, dass sie hier war.
»Wir hatten erfahren, dass Cavello am 23. Juli 2004 an der
Hochzeit seiner Nichte im South Fork Club in Montauk teilnehmen würde. Wir hatten mehrere offene Haftbefehle.«
»Sie hatten bereits vorher versucht, Mr. Cavello zu verhaften?«
»Ja. Cavello war allerdings abgetaucht. Es bestand Gefahr,
dass er das Land verließ.«
»Also haben Sie aufgrund dieses Hinweises die Hochzeit
beschattet. Können Sie dem Gericht etwas über die anderen
Agenten sagen, die Ihnen dort geholfen haben?«
»Sicher.« Ich versuchte, wenigstens einen Teil meiner Gefühle
zu unterdrücken, als ich begann, über Manny zu erzählen.
»Manny Oliva war drei Jahre lang mein Stellvertreter in der C10. Er hat direkt nach seiner Ausbildung in Quantico bei mir
angefangen und sich mit meiner Unterstützung nach oben
gearbeitet. Er und seine Frau hatten gerade erst Zwillinge
bekommen.«
»Und Edward C. Sinclair war auch mit Ihnen am Tatort gewesen?«
»Ed Sinclair war in unserer Einheit ein vorbildlicher Mitarbeiter.« Ich nickte seiner Frau Maryanne und seinem Sohn Bart zu,
die neben Carol Oliva saßen.
»Können Sie uns die Szene etwas veranschaulichen, Agent
Pellisante?« Joel Goldenberger stellte eine vergrößerte Luftaufnahme vom Tatort auf eine Staffelei

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