Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesschwur
Vom Netzwerk:
spiele kein Schach.« Ich zuckte mit den Schultern.
»Aber ich glaube, da wir beide etwas über den anderen wissen,
das am besten unter uns bleiben sollte, wäre es wohl gut, wenn
wir uns nie wieder begegnen würden.«
»Das habe ich mir auch gerade gedacht.« Remlikov nickte.
»Ich glaube, diese Ranch liegt in der Nähe einer Stadt, die sich
Ushuaia nennt. Ziemlich weit unten an der Spitze. Das Wetter
ist nicht so gut, wurde mir gesagt, aber die Abgeschiedenheit ist
ihr Geld wert. Schon der Name ist vielsagend.«
Er nannte mir den Namen von Cavellos Ranch. Ich musste
lächeln – und wusste, dass seine Information stimmte.
»Jetzt haben Sie, glaube ich, etwas für mich.« Nachdem die
Geschäfte beendet waren, setzte Remlikov seine Sonnenbrille
wieder auf.
Ich nahm mein Telefon heraus und drückte die grüne Taste.
Andie reagierte sofort. »Du kannst ihn jetzt bringen.«
Ich versuchte, meinen Blick nicht von Remlikov abzuwenden,
um niemandem, weder ihm noch einem möglichen Komplizen,
einen Hinweis zu geben. Meine Hände waren feucht, und
Schweiß lief hinten an meinem Hemd hinab. Wir konnten nur
warten und einander anstarren.
»Also, wer war es, wenn ich fragen darf?«
»Wer war wer?« Ich zuckte mit den Schultern. Ich dachte, er
meinte Andie.
»Wer war im Bus? Der Grund, warum Sie Cavello unbedingt
haben wollen.«
»Seien Sie froh, wenn ich Sie nicht gleich hier für das töte,
was Sie getan haben.«
»Interessant«, schnaubte er. »Ich dachte das Gleiche über Sie.«
Er rieb die Fingerspitzen aneinander. Ich wusste, dieser Mörder würde mich nicht einfach ziehen lassen. Ich blickte mich
um, suchte nach einer Deckung. Eine Gruppe junger Leute ging
an uns vorbei, zwei Polizisten schlängelten sich durch die
Menge auf uns zu. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich
unseren weißen Ford auf der Ben Gurion Street. Andie hielt an
der vereinbarten Stelle und wartete auf mein Signal. Ich warf
einen weiteren Blick auf die beiden Polizisten, meine Rückversicherung.
»Mein Sohn?«, drängte Remlikov. »Die Zeit ist doch um,
oder?«
»Aber Sie müssen wissen, Remlikov, wenn Cavello nicht da ist,
wo Sie sagen, werden alle Ermittlungsbehörden auf der Welt
Ihren Namen und Ihre Fingerabdrücke bekommen. Dann wird es
schwierig, einen auf Familie zu machen.«
»Und Sie müssen wissen, wenn mein Sohn auch nur einen
Kratzer abbekommen hat, werde ich mich durch die Personalakten des FBI wühlen, bis ich Sie gefunden habe.«
Ich hob meinen linken Arm. Das Signal.
Die hintere Tür des Wagens wurde geöffnet, und der Junge
stieg aus. Ich war mir sicher, dass Andie in unsere Richtung
deutete. Er schirmte seine Augen vor der untergehenden Sonne
ab.
Remlikov winkte ihm zu. »Pavel, hier!«
Der Junge rannte auf ihn zu. Als Remlikov mich ansah, fuhr
Andie wieder los und verschwand im Verkehr.
»Ich meine, was ich sage, Remlikov. Ich wünschte, ich könnte
Sie erschießen«, sagte ich.
Dann huschte ich um die Statue herum – vor den Augen der
ahnungslosen Polizisten. Ohne die Aufmerksamkeit auf mich zu
lenken, rannte ich los.
Ich mischte mich unter die Menschen, die auf dem Weg zu den
oberen Terrassen waren. Offenbar wurde ich nicht verfolgt.
Ich verließ den Weg und rannte einen schmalen Hügel hinauf,
wo mir die Bäume und Sträucher als Deckung dienten. Weiter
unten entdeckte ich einen anderen Ausgang. Zur Allenby Street.
Diesen wollte ich nehmen. In ein Taxi steigen. Kurz darauf
würde ich Andie in der Pension treffen. Wir hatten, was wir
brauchten. In einer Stunde wären wir fort.
Ich blickte mich erst um, als ich die Kuppe erreicht hatte.
Kniend nahm Remlikov seinen Sohn, der auf ihn zurannte, in
seine ausgestreckten Arme und bedeckte sein Gesicht mit
Küssen.
Dann blickte er den Hügel hinauf in meine Richtung. Ich
wusste nicht, ob er mich sehen konnte. Aber es fühlte sich so an,
obwohl Bäume die Sicht behinderten.
Endlich beruhigte sich mein Herz wieder. Ich hatte, was ich
brauchte: Ich wusste, wo Cavello war, und Andie war sicher
entkommen.
Ich hätte schreien können vor Freude. Wir hatten es geschafft!
Diesmal würden wir gewinnen.
Doch in dem Moment wurde mein Kopf ruckartig nach hinten
gezerrt, und ein Messer drückte sich tief zwischen meine
Rippen.
»Tut mir leid, Kumpel, so läuft das nicht.«
Ich erstarrte.
»Ich werde dich das nur einmal fragen«, drohte die Stimme
mit schwerem südafrikanischem Akzent, »und wenn du die
Hoffnung hast, länger als die nächsten paar Sekunden zu leben,
wirst du mir antworten. Wer hat

Weitere Kostenlose Bücher