Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
den Bürgerkrieg, eine Zeit, für die ich mich ebenfalls interessierte. Sklaven und der Bürgerkrieg in North Carolina… Vor allem die unterirdische Eisenbahn, mit der Sklaven in den Norden geflohen waren. Als wir nach Chapel Hill kamen, konnte Sampson selbst sehen, was die Entführungen und grausigen Morde aus der vorher so friedlichen Universitätsstadt gemacht hatten.
    Der alptraumhafte Anblick erinnerte mich an ein paar UBahnfahrten, die ich in New York City erlebt hatte. Er erinnerte mich außerdem ein wenig an zu Hause, an die Hauptstadt unserer Nation. Die Leute in Chapel Hill eilten jetzt mit gesenkten Köpfen die malerischen Straßen entlang. Sie vermieden Blickkontakt, vor allem mit Fremden. Anstelle von Vertrauen waren Angst und Terror getreten. Die bezaubernde kleinstädtische Art war verschwunden.
    »Du glaubst, daß Casanova diese Aura von Die Körperfresser kommen genießt?« fragte Sampson, als wir durch die Nebenstraßen am Rand des Campus der University von North Carolina fuhren, dem ehemaligen Spielplatz von Michael Jordan und so vielen anderen Stars im Profibasketball, daß man sie gar nicht alle erwähnen konnte.
    »Ich glaube, er hat gelernt, es zu genießen, daß er eine Berühmtheit am Ort ist, ja. Er spielt gern. Er ist besonders stolz auf seine Art – seine Kunst.«
    »Will er kein größeres Betätigungsgebiet? Eine größere Leinwand, sozusagen?« fragte Sampson, als wir die sanften Hügel hinauffuhren, nach denen die Universitätsstadt offenbar benannt worden war.
    »Darüber weiß ich noch nichts. Er könnte ein an die Region gebundener Killer sein. Manche Wiederholungstäter beschränken sich strikt auf ihre Region: Richard Ramirez, Sams Sohn, der Killer vom Green River.«
    Dann erzählte ich Sampson von meiner Theorie über Zwillingsbildung. Je mehr ich darüber nachdachte, desto stichhaltiger wurde sie für mich. Sogar das FBI glaubte allmählich ein wenig daran.
    »Die beiden müssen ein großes Geheimnis teilen. Daß sie schöne Frauen entführen, ist nur ein Teil davon. Einer hält sich für einen Liebhaber und Künstler. Der andere ist ein brutaler Mörder, viel typischer in einem Fall von Serienmord. Sie ergänzen sich gegenseitig, bügeln die Schwächen des anderen aus. Ich glaube, daß sie gemeinsam unschlagbar sind. Aber wichtiger ist, daß ich glaube, sie meinen das auch.«
    »Wer ist der Anführer?« Sampson stellte eine sehr gute Frage. Bei ihm war das völlig intuitiv. Das ist die Methode, mit der er immer Probleme löst.
    »Ich glaube, Casanova. Er hat eindeutig mehr Phantasie. Er hat außerdem bis jetzt noch keinen Riesenschnitzer gemacht. Aber dem Gentleman ist in der Rolle eines Jüngers nicht ganz wohl. Vermutlich ist er nach Kalifornien gezogen, um herauszubekommen, ob er allein zurechtkommt. Und das konnte er nicht.«
    »Ist Casanova dieser ausgeflippte Arsch von Professor? Dr. Wick Sachs? Dieser Professor mit dem Pornofimmel, vom dem du mir erzählt hast? Ist er unser Mann, Süßer?«
    Ich warf Sampson über den Vordersitz hinweg einen Blick zu. Jetzt kamen wir wirklich zur Sache. Fachsimpeleien unter Cops.
    »Manchmal glaube ich, daß es Sachs ist, daß er so gottverflucht schlau und gerissen ist, uns wissen zu lassen, wer er ist. Es macht ihm Spaß, dabei zuzuschauen, wie wir uns winden. Das könnte das äußerste Machtspiel für ihn sein.«
    Sampson nickte – nur einmal. »Und von solchen Augenblicken mal abgesehen, Dr. Freud, was hast du für alternative Gedankengänge über Dr. Sachs?«
    »Manchmal frage ich mich, ob Sachs in eine Falle gelockt worden ist. Casanova ist hochintelligent und äußerst vorsichtig. Erscheint Fehlinformationen auszuschicken, die alle dazu bringen, hinter einem Phantom herzujagen. Sogar Kyle Craig wird nervös und dreht durch.«
    Sampson ließ endlich seine großen, sehr weißen Zähne sehen. Vielleicht war es ein Lächeln, vielleicht wollte er mich beißen. »Sieht danach aus, als war’ ich grad noch im richtigen Augenblick gekommen.«
    Als ich vor einem Stoppschild auf der Nebenstraße bremste, kam plötzlich ein bewaffneter Mann aus einem geparkten Auto auf uns zu. Ich konnte nichts gegen ihn unternehmen, Sampson konnte auch nichts machen.
    Der Bewaffnete hielt mir eine Smith and Wessen ans Gesicht, gegen meinen Wangenknochen. Endspiel! dachte ich. Kipp schon um!
    »Polizei von Chapel Hill«, schrie der Mann durch das offene Fenster. »Raus wie der Teufel aus dem Auto. Geht in Stellung!«
87. Kapitel
    »Du bist wirklich im

Weitere Kostenlose Bücher