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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ihrer männlichen Identität zu versichern, daß sie aber von der modernen Gesellschaft ständig daran gehindert werden. Kommentare, meine Herren?«
    »Männer sind nun mal, wie sie sind.« Sampson bleckte die großen weißen Zähne. »Das ist im Grunde gar nicht so dumm. Innerlich sind wir immer noch Löwen und Tiger. Eine kosmologische Mutter hab’ ich nie kennengelernt, also kann ich zum zweiten Teil des Essays nichts sagen.«
    »Was meinst du, Alex?« fragte Kate. »Bist du ein Löwe oder ein Tiger?«
    »Bestimmte Dinge haben mir an den meisten Männern noch nie gefallen«, sagte ich. »Wir sind unglaublich unterdrückt. Und deshalb monochrom. Unsicher, defensiv. Rudolph und Sachs leben ihre Männlichkeit bis zum Extrem aus. Sie lehnen es ab, sich von der Moral oder den Gesetzen der Gesellschaft unterdrücken zu lassen.«
    »Tarantatam«, äffte Sampson einen Talk-ShowTrommelwirbel für mich nach.
    »Sie halten sich für schlauer als alle anderen«, sagte Kate. »Jedenfalls gilt das für Casanova. Er lacht uns alle aus. Er ist ein widerlicher Scheißkerl.«
    »Und deshalb bin ich hier«, sagte Sampson zu Kate. »Ich will ihn schnappen, in einen Käfig sperren und den abgeschlossenen Käfig weit weg auf einen Gipfel stellen. Und außerdem wäre er in dem Käfig sowieso mausetot.«
    So verstrich die Zeit, verging wie im Flug. Schließlich wurde es spät, und wir mußten gehen. Ich versuchte, Kate dazu zu überreden, daß sie die Nacht in einem Hotel verbrachte. Wir hatten schon oft über dieses Thema gesprochen, aber ihre Antwort war immer dieselbe.
    »Danke für die Sorge, aber nein«, sagte sie, als sie uns auf die Veranda brachte. »Ich kann nicht zulassen, daß er mich aus meinem Haus vertreibt. Dazu wird es nicht kommen. Wenn er wiederkommt, kämpfen wir.«
    »Alex hat recht mit dem Hotel«, sagte Sampson mit der sanften Stimme zu ihr, die seinen Freunden vorbehalten ist. Da hatte sie es – einen doppelten Rat von zwei der besten Cops überhaupt. Kate schüttelte den Kopf, und ich wußte, daß es keinen Sinn hatte, ihr noch länger zuzusetzen.
    »Auf keinen Fall. Alles wird bestens sein, ich verspreche es.«
    Ich fragte Kate nicht, ob ich bleiben dürfe, obwohl ich es wollte. Ich wußte nicht, ob Kate wollte, daß ich blieb. In Sampsons Beisein war es etwas kompliziert. Ich hätte ihm für die Rückfahrt mein Auto geben können, aber es war schon nach halb zwei. Wir brauchten alle etwas Schlaf. Schließlich gingen Sampson und ich.
    »Sehr nett. Sehr interessante Frau. Sehr klug. Nicht dein Typ«, sagte Sampson, als wir abfuhren. Eine solche Einschätzung war bei ihm äußerst selten. »Mein Typ«, fügte er hinzu. Als wir ans Ende der Straße kamen, drehte ich mich um und sah zum Haus zurück. Es war jetzt kühler, knapp über zwanzig Grad, und Kate hatte schon das Verandalicht ausgeschaltet und war hineingegangen. Sie war dickköpfig, aber sie war klug. Dadurch hatte sie das Medizinstudium geschafft. Es hatte ihr über den Tod geliebter Menschen hinweggeholfen. Sie würde zurechtkommen; sie war immer zurechtgekommen.
    Trotzdem rief ich Kyle Craig an, als ich ins Hotel zurückkam. »Was macht unser Freund Sachs?« fragte ich.
    »Alles bestens. Liegt schon im Bettchen. Kein Grund zur Sorge.«
92. Kapitel
    Nachdem Alex und Sampson klar Schiff hinterlassen hatten, überprüfte Kate sorgfältig alle Türen und Fenster ihrer Wohnung. Sie waren fest verschlossen. Sie hatte Sampson sofort gemocht. Er war riesig und zum Fürchten, nett und zum Fürchten, lieb und zum Fürchten. Alex hatte seinen besten Freund zu ihr gebracht, und das gefiel ihr.
    Als sie die Runde machte, ihr trautes Heim auf Sicherheit überprüfte, dachte sie über ein neues Leben nach, weit weg von Chapel Hill, weit weg von allem Entsetzlichen und Schlimmen, was hier geschehen war.
    Zum Teufel, ich lebe in einem Hitchcock-Film, dachte sie. In einem Film, wie ihn Alfred Hitchcock gedreht hätte, wenn er so alt geworden wäre, den Wahnsinn und den Horror der neunziger Jahre zu erleben und darauf zu reagieren.
    Erschöpft ging sie schließlich zu Bett. Igitt. Sie spürte trockene Brot- oder Kuchenkrümel an den Beinen. Sie hatte das Bett am Morgen nicht gemacht.
    In letzter Zeit schaffte sie nicht viel, und das machte sie auch wütend. Sie hatte geplant, ihr Jahr als Assistenzärztin im Frühling zu beenden. Jetzt wußte sie nicht, ob sie es bis zum Ende des Sommers schaffen würde.
    Kate zog sich die Decke bis zum Kinn – Anfang Juni. Sie wurde so

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