Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
Baumwollhemd und schwarze Hosen. Seine schöne Kleidung war von Schweiß durchtränkt. Es war, als hätte er auch die Schuhe beim Schwimmen anbehalten: schwarze Halbschuhe mit Goldschnallen. Seine Hände waren mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Seine ganze Arroganz war seit langem verschwunden.
    »Ich habe nichts getan«, sagte er mit leiser, erstickter Stimme zu mir. Sein Blick war flehentlich. Er konnte das hier auch nicht fassen. Dann sagte er kläglich: »Ich tue Frauen nicht weh. Ich liebe sie.«
    Auf der Veranda der Sachs’ überkam mich ein wahnsinniger, schwindelerregender Gedanke. Ich fühlte mich, als wäre ich mitten in einem Salto, der plötzlich abbrach. Die Zeit blieb stehen. Das ist Casanova! begriff ich plötzlich.
    Jedenfalls war Wick Sachs als Vorbild für Casanova benutzt worden. Das hatten die Ungeheuer von Anfang an geplant; sie hatten einen Sündenbock für ihre perfekten Morde und ihre Abenteuer ä la de Sade.
    Dr. Wick Sachs war tatsächlich Casanova, aber er war keines der beiden Ungeheuer. Casanova war auch eine Tarnung. Er wußte nichts über den wahren »Sammler«. Er war auch nur ein Opfer.
101. Kapitel
    »Ich bin der Gentleman«, erklärte Will Rudolph mit einer höflichen, theatralischen Verbeugung. Er trug ein Dinnerjackett, schwarze Fliege, Abendhemd. Sein Haar war zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Er hatte für den besonderen Anlaß weiße Rosen mitgebracht.
    »Und wer ich bin, wißt ihr, Ladies. Ihr seht alle so bezaubernd aus«, sagte Casanova neben ihm. Er bildete einen starken Kontrast zu seinem Partner. Enge schwarze Jeans. Schwarze Cowboystiefel. Kein Hemd. Sein Magen war hart wie ein Waschbrett. Er hatte eine schwarze Maske auf, bemalt mit dicken grauen Streifen. Die Mörder stellten sich vor, als die Frauen in das Wohnzimmer des Verstecks kamen. Sie bildeten eine Reihe vor einem langen Tisch.
    Sie hatten an jenem Tag erfahren, es gebe etwas zu feiern. »Der tollwütige Hund Casanova ist endlich geschnappt worden«, hatte Casanova zu ihnen gesagt. »Die Nachrichten sind voll davon. Es hat sich herausgestellt, daß er ein verrückter Universitätsprofessor ist. Wem kann man heutzutage noch trauen?«
    Die Frauen waren aufgefordert worden, Partykleidung zu tragen, etwas ihrer Wahl für einen besonderen Abend. Lange, tief ausgeschnittene Kleider, hochhackige Abendschuhe, hauchdünne Strümpfe, vielleicht lange Ohrringe oder Perlen. Sonst kein Schmuck. Sie sollten elegant aussehen.
    »Es sind ja nur sieben hübsche Ladies hier«, stellte Rudolph fest, während die Frauen in das Wohnzimmer kamen und eine Reihe bildeten. »Du bist zu mäklig, weißt du. Der echte Casanova war ein Liebhaber mit einem Riesenappetit und kein bißchen wählerisch.«
    »Du mußt zugeben, daß die sieben außergewöhnlich sind«, sagte Casanova zu seinem Freund. »Meine Sammlung ist ein Meisterwerk, die beste der Welt.«
    »Da kann ich dir nur beipflichten«, sagte der Gentleman. »Sie sehen wie Gemälde aus. Sollen wir anfangen?«
    Sie hatten sich darauf geeinigt, ein altes Lieblingsspiel zu spielen. »Glückszahl sieben.« Sie hatten es auch schon als »Glückszahl vier«, »Glückszahl elf« und »Glückszahl zwei« gespielt. Das Spiel hatte der Gentleman erfunden. Es war sein Abend. Vielleicht für beide die letzte Nacht in diesem Haus.
    Sie gingen ruhig an der Reihe entlang. Sie sprachen zuerst mit Melissa Stanfield. Melissa trug ein Futteralkleid aus roter Seide. Ihr langes blondes Haar war auf einer Seite hochgesteckt. Sie erinnerte Casanova an die junge Grace Kelly.
    »Hast du dich für mich aufgespart?« fragte der Gentleman. Melissas Lächeln war unterwürfig. »Ich habe mein Herz für jemanden aufgespart.«
    Will Rudolph lächelte über die kluge Antwort. Er ließ seine Hand langsam über ihren Hals und ihre festen Brüste wandern. Sie duldete es, ohne Angst oder Ekel zu zeigen. Das gehörte zu den Spielregeln.
    »Du beherrscht unser Spielchen ganz ausgezeichnet«, sagte er. »Du bis eine würdige Spielerin, Melissa.«
    Die nächste in der Reihe war Naomi Cross. Sie trug ein elfenbeinfarbenes Cocktailkleid. Sehr schick. Auf dem Ball einer Anwaltskanzlei in Washington wäre sie die Schönste gewesen. Vom Duft ihres Parfüms wurde Casanova etwas schwindlig. Er war versucht gewesen, sie als tabu für den Gentleman zu erklären. Schließlich hatte Will Rudolph nicht viel für ihren Onkel Alex Cross übrig.
    »Vielleicht kommen wir auf Naomi zurück«, sagte der Gentleman. Er küßte

Weitere Kostenlose Bücher