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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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landesweit bekannte Persönlichkeit. Warum hatte man sie getötet? Jay Grayer hatte sie einen »Niemand« genannt. Sie sei nicht einmal die Tochter irgendeines Prominenten, hatte er mich wissen lassen. Sie war lediglich mit Richter Thomas Henry Franklin ins Theater gegangen. Doch das erklärte nicht, dass man auf sie als Promi Jagd gemacht hatte.
    Charlotte Kinsey war ein Niemand gewesen.
Der Mord passte einfach nicht ins Muster. Jack und Jill waren ein großes Risiko eingegangen, an einem so öffentlichen Ort zu morden. Die anderen Morde waren Privatangelegenheiten gewesen – sicherer und leichter zu kontrollieren.
    Scheiße. Scheiße. Scheiße. Was hatten sie jetzt vor? Änderte sich jetzt alles? Lief die Sache aus dem Ruder? Warum hatten Jack und Jill ihr Muster geändert? Wechselten die Mörder zu einer neuen, mehr vom Zufall bestimmten Strategie?
    Hatte ich irgendetwas Wichtiges übersehen? Hatte keiner von uns das tatsächliche Muster erkannt, nach dem Jack und Jill vorgingen? Oder hatten sie im Kennedy Center doch einen Fehler gemacht?
    Ja. Vielleicht hatten sie endlich einen Fehler gemacht. Ich hoffte es, hoffte es inständig. Es würde beweisen, dass die beiden nicht unbesiegbar waren. Lass es ein gottverdammter Fehler gewesen sein! Bitte, lass es ihr erster Fehler gewesen sein! Aber selbst wenn es so war: Derjenige, der den Mord begangen hatte, hatte sich auf clevere Weise aus dem Staub gemacht.
Die zweihundert Meter lange Eingangshalle war geräumt worden. Nur Polizisten, die Gerichtsmediziner und die Spurensicherung waren noch da. Ich sah Agent Grayer und ging zu ihm hinüber. Jay sah aus, als hätte er wochenlang nicht geschlafen – und als würde er nie wieder schlafen können.
»Alex! Danke, dass Sie so schnell hergekommen sind«, sagte der FBI-Mann. Bis jetzt arbeitete ich gern mit ihm zusammen. Er war gescheit und für gewöhnlich ausgeglichen – und ein Mann, der keinen Unsinn duldete. Er hegte eine altmodische Hingabe für seinen Beruf und verehrte den Präsidenten, sowohl das Amt als auch den Menschen.
»Irgendwas herausgefunden, das uns weiterhilft?«, fragte ich ihn. »Außer einer neuen Leiche und der Botschaft?«
Grayer verdrehte die Augen, starrte hinauf zu den funkelnden Lüstern über uns. »O ja. Das kann man wohl sagen, Alex. Wir haben über die ermordete Studentin mehr herausgefunden. Charlotte Kinsey hatte gerade mit dem zweiten Jahr ihres Jurastudiums in Georgetown angefangen. Offenbar war sie blitzgescheit, hat sich im Studium aber nicht besonders hervorgetan. Das Aufbaustudium hatte sie an der New York University absolviert.«
»Wie passt eine Jurastudentin ins Muster? Es sei denn, der Mörder hat auf Richter Franklin geschossen und ihn verfehlt. Auf dem Weg hierher habe ich nach irgendeiner Verbindung gesucht. Aber mir ist nichts eingefallen. Abgesehen davon, dass Jack und Jill vielleicht mit uns spielen.«
Grayer nickte. »Bestimmt spielen sie mit uns. Aber Ihre Theorie bezüglich des verbotenen Sex gilt noch. Wir wissen, warum Charlotte Kinsey in Georgetown keine Glanzleistungen erzielt hat. Sie hat kostbare Zeit mit einigen ziemlich wichtigen Männern hier in der Stadt verbracht. Sie ist ein sehr hübsches Mädchen, wie Sie selbst gleich sehen werden. Glänzendes schwarzes Haar bis zur Taille. Superfigur. Fragwürdige Moral. Sie hätte eine großartige Anwältin abgegeben.«
Wir beide gingen zur Leiche. Das Gesicht der Studentin war von uns abgewandt.
Neben der Leiche lag die Tasche, die sie bei sich gehabt hatte. Ich konnte das Einschussloch nicht sehen. Charlotte Kinsey schien nicht einmal verletzt zu sein. Sie sah aus, als hätte sie beschlossen, auf der Terrasse des Kennedy Centers ein Nickerchen zu machen. Ihr Mund war leicht geöffnet, als wollte sie einen letzten Atemzug der Luft vom Fluss nehmen.
»Schießen Sie los«, sagte ich zu Jay Grayer. Ich wusste, dass er noch etwas über den Mord zu sagen hatte. »Wer ist sie?«
»Oh, sie ist doch jemand. Sie war Präsident Byrnes’ Geliebte«, sagte er. »Genauer gesagt, sie hat sich unter anderem mit dem Präsidenten getroffen. Er ist aus dem Weißen Haus geschlichen und hat sie neulich abends besucht. Deshalb haben sie das Mädchen umgebracht. Bingo, Alex. Wieder ein Schlag ins Gesicht für uns.«
Meine Brust war wie zugeschnürt, als ich mich über die tote junge Frau beugte. Wieder überkam mich Platzangst. Sie war wirklich sehr hübsch. Dreiundzwanzig Jahre. In der Blüte ihres Lebens, wie man so sagt. Ein Schuss ins

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