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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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City. Tun Sie alles, worum Sie gebeten werden. Es gibt keinen Grund zur Sorge. Bitte, halten Sie sich an die Anweisungen der Polizei!«
    In der riesigen Menge wurde es merkwürdig still. Alle sahen sich um, hielten Ausschau nach dem FBI. Nein, es gab keinen Grund zur Sorge, solange wir Pierce nicht gefunden hatten. Solange wir nicht entdeckten, daß Mr. Smith inmitten all dieser Leute am Strand jemanden operierte. Ich bahnte mir den Weg zu dem bekannten Vergnügungspier, wo ich als Junge das berühmte tauchende Pferd gesehen hatte. Die Menschen standen in der flachen Brandung und schauten zum Strand. Die Szene erinnerte mich an den Film Der weiße Hai .
    Thomas Pierce hatte hier die Macht.
    Ein schwarzer Bell Jet Ranger schwebte keine siebzig Meter über der Küste. Ein zweiter Hubschrauber kam von Nordosten her in Sicht. Er flog nahe an den ersten heran und drehte dann ab in Richtung des Taj-Mahal-Hotelkomplexes. In den Hubschraubern konnte ich Scharfschützen ausmachen. Auch Pierce würde sie sehen können und auch die Menschen am Strand. Mir war klar, daß in den nahen Hotels FBI-Schützen postiert waren. Auch Pierce würde das bewußt sein. Pierce war vom FBI, er kannte jeden unserer Schritte. Das war sein Vorteil, und er machte ihn sich gegen uns zunutze. Er würde gewinnen.
    In der Nähe des Piers war Unruhe entstanden. Menschen schoben sich nach vorn, um etwas zu sehen, während andere panikartig davonliefen. Ich setzte mich in Bewegung. Der Lärm der Menge am Strand schwoll langsam wieder an. Ein Kassettenrecorder spielte En Vogue. Ein Geruch nach Zuckerwatte, Bier und Hot Dogs hing in der Luft. Ich rannte auf den Steel Pier zu, mußte dabei wieder an das tauchende Pferd und die Elefantin Lucy aus Margate denken – aus besseren Zeiten, die lange zurücklagen.
    Vor mir entdeckte ich Sampson und Kyle, die sich über etwas beugten. O Gott, nein! Inez, Atlantic City! Mein Puls raste unkontrolliert. Das sah nicht gut aus.
    Ein dunkelhaariger weiblicher Teenager schluchzte an der Brust eines älteren Mannes. Andere gafften die Leiche an, die linkisch in Strandlaken eingewickelt worden war. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie hierhergekommen war, aber sie lag dort.
    Inez, Atlantic City. Es mußte Inez sein.
    Die ermordete Frau hatte langes, blondiertes Haar und sah aus, als sei sie Anfang Zwanzig. Es war nur noch schwer zu beurteilen, denn ihre Haut war lila und wächsern, die Augen waren eingefallen, weil sie an Flüssigkeit verloren hatten, und ihre Lippen und Nagelbetten waren blaß. Pierce hatte auch Inez operiert: Die Rippen und die Knorpel fehlten, so daß ihre Lungen, ihre Speise- und Luftröhre und ihr Herz bloßlagen.
    Inez klang fast wie Isabella. Er hatte Inez zwar nicht das Herz herausgeschnitten, doch ihre Eierstöcke und Eileiter waren sauber neben der Leiche arrangiert. Sie erinnerten an ein Paar Ohrringe und ein Halsband.
    Plötzlich deuteten einige der Strandbesucher aufgeregt auf den Himmel über dem Ozean. Ich drehte mich um, um nach oben zu sehen, und hielt mir zum Schutz gegen die Sonne eine Hand vor die Augen. Ein Propellerflugzeug flog träge von Norden her an der Küste entlang. Es war eines von diesen Flugzeugen, die für Werbesprüche gemietet werden konnten. Die meisten Sprüche auf den zwölf Meter langen Transparenten warben für Hotels, Bars, Restaurants und Casinos in der Gegend. Hinter dem brummenden Flugzeug, das jetzt immer näher kam, flatterte ein Transparent. Ich konnte nicht fassen, was ich las. Es war die nächste Nachricht:
    Für diesmal ist Mr. Smith verschwunden. Winkt mir zum Abschied.
117.
    Früh am nächsten Morgen reiste ich wieder nach Hause. Ich mußte die Kinder sehen, im eigenen Bett schlafen, weit weg sein von Thomas Pierce und seinem monströsen Geschöpf Mr. Smith.
    Es hatte sich herausgestellt, daß Inez Hosteß bei einem örtlichen Begleitservice gewesen war. Pierce hatte sie auf sein Zimmer im Bally’s Park Place bestellt. Ich glaubte allmählich, daß Pierce nur noch seinen Opfern gegenüber Intimität empfinden konnte. Doch was trieb ihn dazu, diese grausigen Morde zu begehen? Warum Inez? Warum an der Küste von Jersey?
    Ich mußte für ein paar Tage entkommen, wenigstens für einige Stunden, wenn sich nicht mehr herausschlagen ließ. Immerhin war uns kein neuer Name genannt worden, kein neuer Ort, an den wir eilen mußten.
    Ich hatte Christine noch von Atlantic City aus angerufen und gefragt, ob sie an diesem Abend mit mir und meiner Familie essen

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