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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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geschrieben. Jetzt standen seine Worte an der Wand eines Pizza- und Hot-Dog-Standes. Es hätte Whitman sicherlich weh getan, die Worte auf einem solchen Hintergrund zu sehen.
    Ich machte gegen zehn einen weiteren einsamen Spaziergang auf dem Plankenweg von Atlantic City. Es war Samstag, heiß und sonnig, so daß sich an dem unterspülten Strand schon viele Schwimmer und Sonnenbadende tummelten.
    Wir hatten Inez noch immer nicht gefunden. Wir hatten keinen einzigen Anhaltspunkt, wir wußten nicht einmal, wer sie war.
    Ich hatte das unbehagliche Gefühl, daß Thomas Pierce uns beobachtete, daß ich vielleicht in der dichten, in der Sonne schmorenden Menge plötzlich auf ihn stoßen würde. Ich hatte meinen Pieper dabei, für den Fall, daß er versuchte, im Einsatzbüro Kontakt mit uns aufzunehmen. Sonst gab es im Moment wenig zu tun. Pierce/Mr. Smith hatte die Kontrolle über die Lage und unser Leben. Ein Wahnsinniger hatte die Macht über den Planeten, jedenfalls wirkte es fast so. Ich blieb in der Nähe des Steeplechase Piers und des Resorts Casino Hotels stehen. Menschen spielten in der Gluthitze in der hohen, wogenden Brandung. Sie schienen sich zu amüsieren und völlig sorglos zu sein.
    Eine erstrebenswerte Situation, die mich an Jannie und Damon, meine Familie und Christine erinnerte. Sie wünschten sich, daß ich diese Art von Arbeit aufgab, und ich konnte es ihnen nicht verübeln. Ich wußte jedoch nicht, ob ich mich so einfach von der Polizeiarbeit verabschieden konnte, und fragte mich, warum das wohl so war. Arzt, hilf dir selbst! Vielleicht würde ich es bald einmal tun.
    Während ich weiter den Plankenweg entlangging, versuchte ich, mir einzureden, daß alles menschenmögliche getan werde, um Pierce zu fassen. Ich kam an einem Laden von Fralinger’s, einem von James Candy und an dem alten Peanut Shop vorbei, wo ein kostümierter Mr. Peanut in der mörderischen Hitze herumwankte.
    Der Pieper, der an meiner Hüfte vibrierte, riß mich aus meinen Gedanken. Ich lief zu einer nahen Telefonzelle und meldete mich im Büro. Pierce hatte eine weitere Nachricht hinterlassen. Kyle und Sampson waren bereits auf dem Plankenweg unterwegs. Pierce war angeblich in der Nähe des Steel Piers. Er behauptete, Inez sei bei ihm. Er gab zu verstehen, daß wir sie beide noch retten konnten.
    Pierce hatte ausdrücklich von ihnen beiden gesprochen. Ich hätte nicht so rennen dürfen. Meine Seite pulsierte und tat höllisch weh. Ich war noch nie so außer Form gewesen, mein Leben lang nicht, und das gefiel mir überhaupt nicht. Ich hatte mich nie zuvor so verletzlich und vergleichsweise hilflos gefühlt. Plötzlich wurde mir eines klar: Ich hatte tatsächlich Angst vor Pierce und Mr. Smith.
    Als ich in die Nähe des Piers kam, war meine Kleidung klatschnaß, und ich atmete schwer. Ich zog mein Sporthemd aus und lief mit bloßem Oberkörper durch die Menge. Ich schob mich an altmodischen Pendelbussen, verschiedenen moderneren Vehikeln, Tandemfahrrädern und Joggern vorbei. Ich war immer noch verpflastert und bandagiert und muß wie ein Flüchtling aus der hiesigen Notaufnahme ausgesehen haben. Trotzdem war es schwer, an einem Strand wie dem von Atlantic City aufzufallen. Ein Eisverkäufer, der eine Kiste auf der Schulter schleppte, rief laut: »Gönnen Sie Ihrer Zunge eine Schlittenfahrt! Lecker, lecker, was für Schlecker!«
    Ob Thomas Pierce uns beobachtete und sich über uns lustig machte? Er konnte der Eisverkäufer sein oder sonst irgend jemand in der aufgewühlten Menge. Ich schirmte meine Augen mit den Händen ab und sah den Strand entlang. Ich entdeckte einige Polizisten und FBI-Agenten, die sich durch die Menge schoben. Am Strand befanden sich mindestens fünfzigtausend Sonnenanbeter. Aus einem der nahen Hotels war schwach das elektronische Klingeln von Spielautomaten zu hören.
    Inez. Atlantic City. Verdammt noch mal!
    In der Nähe des berühmten Steel Piers war ein Wahnsinniger auf freiem Fuß. Ich hielt Ausschau nach Sampson oder Kyle, aber ich sah sie nicht. Ich suchte angestrengt nach Pierce, nach Inez und nach Mr. Smith. Plötzlich hörte ich eine laute Stimme und blieb unvermittelt stehen. »Hier spricht das FBI.«
116.
    Die Stimme dröhnte durch einen Lautsprecher. Vermutlich von einem Hotel aus, vielleicht aber auch über Polizeifunk.
    »Hier spricht das FBI«, verkündete Kyle Craig ein zweites Mal. »Etliche unserer Agenten befinden sich gerade am Strand. Bitte unterstützen Sie sie und die Polizei von Atlantic

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