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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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zurufen. Ich bin so krank wie der schlimmste Fall hier drin. Ich sterbe. Und keinen kümmert’s. Niemand hat sich je um mich gesorgt.
    Er benutzte den mittleren Aufzug, um in den vierten Stock zu fahren. Bis jetzt gab es keine Probleme, keine Behelligungen, keine Polizei. Er stieg im vierten Stock aus, gespannt darauf, Shareef Thomas wiederzusehen, voller freudiger Erwartung auf den Schock und die Angst in seinem Gesicht. Der Flur im vierten Stock hatte etwas von einem tiefen Keller an sich. Nichts schien die Geräusche zu dämpfen. Das ganze Gebäude wirkte, als sei es völlig aus Beton.
    Soneji schaute den Flur entlang, dorthin, wo Shareef festgehalten wurde, wie er herausgefunden hatte. Sein Zimmer war ganz hinten. Aus Sicherheitsgründen isoliert, richtig? Das war also die allmächtige New Yorker Polizei in Aktion. Was für ein Witz! Alles war ein Witz, wenn man lange und gründlich genug darüber nachdachte.
    Soneji senkte den Kopf und ging auf Shareef Thomas’ Krankenzimmer zu.
55.
    Carmine Groza und ich warteten in dem Privatzimmer des Krankenhauses auf Soneji, darauf hoffend, daß er auftauchte. Wir waren schon seit Stunden hier. Woher sollte ich wissen, wie Soneji jetzt aussah? Das war ein Problem, aber wir konnten nur eins nach dem anderen lösen.
    Wir hatten kein Geräusch an der Tür gehört. Doch plötzlich schwang sie auf. Soneji platzte in das Zimmer, rechnete damit, Shareef Thomas vorzufinden. Er starrte Groza und mich an. Sein Haar war silbergrau gefärbt und glatt zurückgekämmt. Er wirkte tatsächlich wie ein Mann in den Fünfzigern oder Anfang Sechzig – aber die Größe kam ungefähr hin. Er riß die hellblauen Augen weit auf, als er mich sah. Und es waren seine Augen, die ich als erstes erkannte.
    Er verzog das Gesicht zu dem verächtlichen, wegwerfenden Grinsen, das ich schon so oft gesehen hatte, das mich manchmal in meinen Alpträumen verfolgte. Er fühlte sich allen anderen so verdammt überlegen. Er wußte , daß er überlegen war.
    Soneji sagte nur drei Wörter: »Sogar noch besser.«
    »New Yorker Polizei! Keine Bewegung!« bellte Groza seine Warnung in autoritärem Ton.
    Soneji grinste nur weiter dreckig, als bereite ihm dieser Überraschungsempfang einen Riesenspaß, fast als habe er ihn selbst geplant. Es war kaum zu fassen, wie selbstbewußt und arrogant er war.
    Ich registrierte aufgrund der Wölbung um seinen Oberkörper heaim, daß er eine kugelsichere Weste trug. Er war geschützt und auf alles vorbereitet, was wir tun könnten.
    In der linken Hand hielt Soneji etwas fest umklammert. Ich konnte nicht erkennen, was es war. Er war mit halb erhobenem Arm ins Zimmer gekommen. Jetzt warf er eine kleine grüne Flasche nach Groza und mir, nur mit einem Schlenker der Hand. Die Flasche klirrte, als sie auf dem Holzboden aufprallte. Sie sprang hoch und schlug wieder auf. Plötzlich begriff ich, aber zu spät, Sekunden zu spät.
    »Eine Bombe!« schrie ich Groza an. »Auf den Boden! Runter!«
    Groza und ich tauchten vom Bett ab, wichen der grünen Flasche aus. Wir schafften es, Stühle als Schutzschilde vor uns zu zerren. Der Blitz im Zimmer war unglaublich hell, ein gezackter weißer Lichtstreifen mit einer leuchtendgelben Nachglut. Dann schien alles um uns herum Feuer zu fangen.
    Sekundenlang war ich geblendet. Dann hatte ich das Gefühl zu verbrennen. Flammen loderten um meine Schuhe und Hosen herum. Ich hielt mir die Hände vor mein Gesicht, vor Mund und Augen.
    »Um Gottes willen!« schrie Groza.
    Ich hörte ein Zischen, wie Schinken auf einem Grill. Ich betete, daß es nicht von meiner Haut kam. Dann mußte ich würgen, röchelte, Groza ging es genauso. Immer noch loderten neue Flammen hoch, züngelten um mein Hemd herum, und durch das Inferno konnte ich Soneji hören. Er lachte uns aus.
    »Willkommen in der Hölle, Cross«, sagte er. »Brenn, Baby, brenn!«
56.
    Groza und ich rissen Decken und Laken vom Bett und löschten damit unsere brennenden Hosen. Wir hatten Glück gehabt, jedenfalls hoffte ich das. Wir erstickten die Flammen an unseren Hosenbeinen und Schuhen.
    »Er wollte Thomas bei lebendigem Leib verbrennen«, keuchte ich. »Und er hat noch eine Brandbombe. Ich habe eine zweite grüne Flasche gesehen, mindestens noch eine.«
    Wir humpelten, so gut wir konnten, den Krankenhausflur entlang, um Soneji zu verfolgen. Draußen waren bereits zwei Detectives verletzt zu Boden gegangen. Soneji war tatsächlich ein Phantom.
    Wir folgten ihm mehrere Hintertreppen hinunter. Das

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