Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
löste sich von Rakeem Powell und rannte auf das Schlafzimmer zu. Die anderen waren zumindest nicht tot, aber auf Alex war geschossen worden. Jemand war hergekommen, um ihn zu erledigen. Wer konnte das gewesen sein?
    Sampson wollte in Alex’ Schlafzimmer stürmen, wurde aber von Männern, die er nicht kannte, zurückgehalten, dem Aussehen nach waren sie vermutlich vom FBI. Auch Kyle Craig war im Zimmer, soviel wußte er bereits. Das FBI war schon hier.
    »Sagen Sie Kyle, daß ich hier bin«, wies er die Männer an der Tür an. »Sagen Sie Kyle Craig, daß Sampson hier ist.«
    Ein FBI-Agent beugte sich ins Zimmer. Kyle kam sofort zu Sampson hinaus auf den Flur.
    »Kyle, was zum Teufel ist los?« Sampson versuchte, vernünftig zu sprechen. »Was ist passiert?«
    »Auf Alex ist zweimal geschossen worden. Geschossen und eingeschlagen«, sagte Kyle. »Ich muß mit Ihnen reden, John. Hören Sie mir zu, hören Sie mir einfach zu, bitte.«
69.
    Sampson versuchte, seine Ängste und seine wahren Gefühle zu unterdrücken, versuchte, das Chaos in seinem Kopf in den Griff zu bekommen. Detectives und Streifenpolizisten drängten sich in dem schmalen Flur an der Tür. Etliche weinten, andere bemühten sich, ihre Gefühle zu beherrschen.
    Das konnte doch alles nicht wahr sein!
    Sampson wandte sich vom Schlafzimmer ab. Er hatte Angst davor durchzudrehen, etwas, was ihm noch nie passiert war. Kyle hatte nicht aufgehört zu reden, aber Sampson konnte dem, was Kyle sagte, nicht folgen. Er vermochte sich einfach nicht auf die Worte des Mannes vom FBI zu konzentrieren. Er atmete tief ein, versuchte, gegen die Nachwirkungen des Schocks anzukämpfen. Es war ein Schock. Dann strömten ihm auf einmal heiße Tränen über die Wangen, und es war ihm gleich, ob Kyle das bemerkte. Der Schmerz schnitt tief in sein Herz ein, schnitt bis auf die Knochen, seine Nerven lagen bloß. Er hatte so etwas noch nie erlebt.
    »Hören Sie mir zu, John«, drängte Kyle ihn, aber Sampson hörte nicht zu.
    Sampsons Körper sackte schwer gegen die Wand. Er fragte Kyle, wie dieser so schnell hierhergekommen sei. Kyle hatte eine Antwort parat, hatte immer auf alles eine Antwort. Trotzdem – nichts davon ergab für Sampson einen Sinn, kein einziges Wort. Schließlich schaute er über Kyles Schulter. Und konnte es nicht fassen, denn durch das Fenster sah er einen FBI-Hubschrauber, der auf dem leeren Grundstück auf der anderen Seite der Fifth Street landete. Das Ganze wurde immer seltsamer.
    Eine Gestalt sprang heraus, duckte sich unter den Rotorblättern und kam dann auf Cross’ Haus zu. Es schien fast, als schwebe er über das windverwehte Gras im Garten. Der Mann war groß, schlank und trug eine Sonnenbrille mit kleinen runden Gläsern. Sein langes blondes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Er sah nicht nach FBI aus. Er hatte auf jeden Fall etwas Ungewöhnliches an sich, er fiel aus dem Rahmen des üblichen FBI-Klischees. Er wirkte fast zornig, als er die Gaffer beiseite stieß, und erweckte den Eindruck, als habe er das Kommando über alles. Zumindest hatte er das Kommando über sich selbst.
    »Wer zum Teufel ist das?« fragte er Kyle Craig. »Wer ist dieses gottverfluchte Arschloch mit dem Pferdeschwanz?«
70.
    Ich heiße Thomas Pierce, aber die Presse nennt mich meist nur den »Doc«. Ich habe früher an der Harvard University Medizin studiert, habe meinen Abschluß gemacht, aber keinen Tag lang in einem Krankenhaus gearbeitet, nie als Mediziner praktiziert. Jetzt gehöre ich zur Einheit für Verhaltens Wissenschaft des FBI. Ich bin dreiunddreißig Jahre alt. Um die Wahrheit zu sagen, der einzige Ort, an dem ich wirklich wie ein »Doc« aussehen könnte, wäre eine Folge der Fernsehserie Emergency Room .
    Ich wurde früh an jenem Morgen vom Trainingslager in Quantico nach Washington gerufen. Meine Anweisungen lauteten, bei der Ermittlung den Überfall auf Dr. Alex Cross und seine Familie betreffend zu helfen. Ehrlich gesagt, wollte ich aus mehreren Gründen eigentlich nicht in den Fall hineingezogen werden. Der wichtigste war, daß ich schon in einer schwierigen Ermittlung steckte, die mich meine ganze Energie kostete – der Fall Mr. Smith.
    Ich wußte instinktiv, daß etliche Leute wütend auf mich sein würden, weil auf Alex Cross geschossen worden und ich so schnell am Tatort war. Ich wußte mit absoluter Gewißheit, daß ich für einen Opportunisten gehalten werden würde, obwohl nichts weiter von der Wahrheit entfernt läge. Ich konnte es jedoch

Weitere Kostenlose Bücher