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Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Titel: Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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Schulter. »Die Mechaniker sind wichtiger als die Fahrer. Wenn die Technik nicht reibungslos funktioniert, geht auf der Strecke doch gar nichts.«
    Schumi fühlte sich sichtlich geschmeichelt, denn er sah Hannah entzückt an. Dann aber sagte er: »Ich weiß sehr genau, wann eine Karriere vorbei ist. Und ich weiß auch, wer dafür verantwortlich ist.« Nun richtete er seine Aufmerksamkeit auf Paul: »Herr Stromberg zahlt mir hier einen Hungerlohn.«
    Wie jemand, der am Hungertuch nagte, sah der Mechaniker eigentlich nicht aus, dachte Paul, schwieg aber.
    »Dabei könnte er sich mit seiner Kohle zwei Rennställe mit erfolgreichen Fahrern leisten«, plauderte Schumi weiter.
    »Ich wusste gar nicht, dass bei der DTM so viel zu verdienen ist«, sagte Paul.
    »Es ist nicht die Formel 1, aber die Profite wachsen«, antwortete Schumi.
    Das war es nicht, was Paul hören wollte. Also hakte er noch einmal nach: »Aber Ihr Chef, Herr Stromberg, muss offenbar noch eine zweite Einnahmequelle haben, verstehe ich Sie da richtig?«
    Schumis listige Augen funkelten Paul erwartungsfroh an: »Ja! Seine Privatautos sind zu groß, seine Uhren zu dick und seine Frauen zu nuttig.« Er warf Hannah einen Verständnis heischenden Blick zu. »Stromberg lebt auf viel zu großem Fuß. Es ist doch kein Geheimnis, dass er nicht allein von den Rennen lebt.«
    »Sondern?«, fragte Paul nun sehr interessiert.
    Schumi kniff die Schweinsaugen zusammen. »Auftragsarbeiten.« Er legte eine übertrieben betonte Pause ein. »Gut bezahlte Auftragsarbeiten.«
    »Was verstehen Sie denn darunter?«, fühlte ihm Paul auf den Zahn.
    »Alles, was Geld bringt. Natürlich nur die großen Dinger.«
    »Natürlich«, wiederholte Paul und sah Hannah fragend an. Was sollte er von diesem Mechaniker halten? Ein frustrierter Ex-Rennfahrer, der einen Groll gegen seinen Chef hegte. Dieser Schumi war nicht besonders glaubwürdig.
    »Sie sind doch an dieser Sache mit dem Mord im Lochgefängnis dran«, schwenkte Schumi plötzlich um. »Dort unten wurde ja ein großer Coup vorbereitet, wie es heißt.«
    »Ja«, sagte Paul. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Die Ausstattung der Diebe soll ja vom Feinsten gewesen sein.« Schumi gab sich rätselhaft. »In der Zeitung stand, dass da unten haufenweise allerneueste Technik gefunden wurde.«
    »Was wissen Sie darüber?«, fragte Paul energisch.
    »Ich weiß, dass sich Herr Stromberg in den letzten Wochen sehr intensiv um ein paar neue Mitarbeiter bemüht hat. Die haben wenig Ahnung von Autos, dafür kennen sie sich aber bestens mit Fernmeldetechnik, Elektronik und diesem ganzen Computerzeug aus.«
    »Das beweist nichts«, sagte Paul.
    »Mag sein«, antwortete Schumi, ohne seinen Blick von Paul zu lösen. »Vielleicht spielt es überhaupt keine Rolle. Vielleicht ist es auch egal, dass Stromberg – der Autofreak – sich ganz plötzlich für Kultur interessiert.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«, fragte Paul mit wachsender Ungeduld.
    Schumi sah ihn überlegen an. »Mein Chef saugt alles, was über die Ausstellung der Reichskleinodien bekannt wird, auf wie ein Schwamm.«
    »Tut das nicht jeder Nürnberger?«
    »Kann sein, aber Stromberg verfolgte ganz andere Ziele.«
    »Sie sprechen mit einem Mal in der Vergangenheitsform«, fiel Paul auf. »Hat das einen Grund?«
    »Strombergs Team kam etwas in die Quere.«
    »Spielen Sie auf mein Fotoshooting im Lochgefängnis an?«, fragte Paul und verschluckte sich fast beim Sprechen.
    »Ich spiele auf gar nichts mehr an, bevor . . .« Nun sah Schumi Hannah an.
    Diese schnalzte mit der Zunge und sagte zu Paul: »Es gibt eine Bedingung dafür, dass er weiterredet.«
    »Was denn für eine Bedingung?«, fragte Paul, dem das dauernde Feilschen um Informationen auf die Nerven ging.
    »Dass Sie mich dafür bezahlen«, antwortete Schumi offen. »Wenn Sie etwas in Ihrem Blatt drucken wollen, muss es sich für mich lohnen.«
    »Aber ich will nichts drucken«, entgegnete Paul.
    »Selbstverständlich will er das«, schaltete Hannah sich ein. »Wie viel?«
    Schumi nannte seinen Preis. »Dafür bekommen Sie von mir exklusiv die ganze Story, alle Namen, auch den des Auftraggebers.«
    Paul musste tief durchatmen. »Das ist verdammt viel Geld. Und – kennen Sie denn den Auftraggeber überhaupt?«
    Schumi sah zur Seite. »Ich kann mir zumindest vorstellen, wer es sein könnte.«
    »Das ist etwas dünn für einen solchen Batzen Geld, finden Sie nicht auch?«, versuchte Paul den Mechaniker herunterzuhandeln.
    »Es

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