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Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Titel: Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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Sie doch bitte nicht die beleidigte Leberwurst. Die anderen werden Sie auch erst bezahlen, wenn sie sicher sind, dass Ihre Informationen es wert sind.«
    Schumis grimmiges Lachen klang unter dem Motorblock eigentümlich dumpf. »Es weiß doch jeder hier auf dem Norisring, dass Stromberg gute Kontakte zur Unterwelt hat«, sagte er, als sei dies eine Selbstverständlichkeit. »Wie Sie ja selbst sehen können, sind die Planen unserer Zelte nicht besonders dick. Da bekommt man das eine oder andere mit.«
    Paul neigte den Kopf, um seinen Gesprächspartner besser sehen zu können. »Was meinen Sie denn mit › das eine oder andere ‹ ?«
    Schumi ächzte, als er einen schweren Ringschlüssel ansetzte. »Mein Boss ist ja nie besonders sparsam gewesen«, redete Schumi nun etwas leiser weiter. »Aber in letzter Zeit hat er verflucht viel Geld unter die Leute gebracht. Fast jeden Tag sind bei ihm neue Gesichter aufgetaucht. So einige von den schrägen Vögeln habe ich nachher dabei beobachtet, wie sie Daumenkino mit Hundert-Euro-Scheinen gespielt haben. Ich kann nur ahnen, woher er den ganzen Schotter genommen hat.«
    »Waren das Helfer für das Norisring-Rennen?«, fragte Paul bewusst arglos. Er stützte sich auf seinen Ellenbogen ab und kroch ein Stück weit unter den Wagen.
    »Sehr witzig«, zischte Schumi. »Unsereins bekommt sein Geld per Lohnabrechung aufs Konto überwiesen, und die Hälfte kassiert das Finanzamt.« Er hantierte wieder mit dem Ringschlüssel. »Nein, das waren dunkle Gestalten, die man nur für Bares bekommt. Stromberg hat ein großes Ding geplant, bei dessen Vorbereitung Geld wohl keine Rolle spielte.«
    »Das ist eine ziemlich gewagte Schlussfolgerung«, sagte Paul und beäugte das Profil eines breiten Regenreifens unmittelbar über seiner Nase.
    »Das ist nicht gewagt, sondern einfach nur gesunder Menschenverstand. Ich kann zwischen einem Mechaniker oder Rennfahrer und einem Berufsverbrecher unterscheiden, wenn ich sie vor mir habe.«
    »Berufsverbrecher?«, fragte Paul, wobei er seine Skepsis kaum mehr verbergen konnte. Unwillkürlich kamen ihm die gestreiften Sträflingsanzüge der Panzerknacker aus den Donald-Duck-Bänden in den Sinn. »Neulich haben Sie noch von Elektronikern und Computerspezialisten erzählt. Und nun sollen es Berufsverbrecher sein? Woher wollen Sie das denn so genau wissen?«
    Schumi stellte sein geschäftig wirkendes Hantieren am Motor mit einem Mal ein. Er sagte nun sehr getragen: »Ich arbeite seit fünfzehn Jahren für den Laden hier. Ich kenne Strombergs Geschäfte genau.«
    »Ihre Erfahrung und Menschenkenntnis in allen Ehren, Schumi, aber haben Sie denn irgendwelche Beweise für das, was Sie da behaupten?«
    »Beweise? Was wollen Sie denn noch für Beweise?«, murrte der pummelige Mann.
    »Zum Beispiel irgendetwas Schriftliches. Notizen, die Sie in die Hände bekommen haben, wie auch immer. Oder ein konkretes Gespräch, das Sie zufällig belauscht haben – was Sie dann auch vor Gericht bezeugen könnten.«
    »Vor Gericht?«, fragte Schumi erschrocken. Durch seine nervöse Bewegung verrenkte er sich beinahe den Hals. Er ließ sein Rollbrett so weit zur Seite gleiten, dass er Paul wieder ins Gesicht sehen konnte. »Mit dem Gericht will ich nichts zu tun haben. Ich will in Ihrer Story anonym bleiben, können Sie mir das garantieren?«
    »Ja«, sagte Paul halbherzig. Er hatte sich wahrlich mehr von diesem Gespräch erhofft. Mit merklich nachlassendem Elan fragte er dann: »Haben Sie denn wenigstens eine bestimmte Vermutung? Eine Ahnung, worauf das verdächtige Verhalten Ihres Chefs hindeuten könnte? Wissen Sie, woran er gearbeitet hat?«
    »Es ging ihm darum, alles für den Einbruch vorzubereiten«, sagte Schumi dann deutlich leiser als zuvor. »Er hat seine Meisterdiebe um sich versammelt.«
    »Was für ein Einbruch?«, fragte Paul und hoffte inständig, dass sich Schumi nicht plötzlich wieder an sein Schweigegelübde erinnern würde, das er wegen des ausstehenden Honorars abgelegt hatte.
    »Das habe ich doch schon bei Ihrem letzten Besuch angedeutet: Stromberg wollte an diesen Königsschmuck heran. Das ganze Zeug im Rathaus. Sie haben sicher darüber gelesen«, ließ Schumi die Bombe platzen.
    »Die Reichskleinodien?«, versicherte sich Paul.
    »Genau die. Das ganze Gold und die Edelsteine sind verdammt gut geschützt. Stromberg hat sich die besten Leute geholt und jede Menge teure Ausrüstung angeschafft, um den Bruch machen zu können.«
    Paul stutzte. Egal, wie lange

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