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Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland

Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland

Titel: Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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immer sympathisch gewesen, soweit man das unter Männern sagen kann. Auch Martin ist ein Mann mit klaren Zielen. Wenn er sich etwas in den Kopf setzt, dann zieht er das durch. Bisher gingen meine und seine Interessen immer in dieselbe Richtung.«
    »Mit der Eintracht ist es wohl vorbei«, merkte Paul an.
    Deuerlein wirkte gequält, als er ihm anvertraute: »Ich bin fest davon überzeugt, dass Martin immer noch genauso denkt wie früher. Er ist und bleibt ein überzeugter CSU-Mann, ein Konservativer eben. Aber wie heißt es so treffend: Die Politik ist ein schmutziges Geschäft. Da muss man den Leuten auch mal nach dem Maul reden, wenn es einen weiterbringt...«
    »... und alte Parteifreunde opfern«, ergänzte Paul.
    Deuerlein nickte betrübt. »Es sieht so aus, ja.« Gleich aber gewann er seine Souveränität zurück: »Wie auch immer! Ich werde mir das nicht bieten lassen und ihm die Stirn zeigen. Notfalls schlage ich persönlich in der Staatskanzlei auf und spreche mit Martins Chef.«
    »Mit dem Minister?«, fragte Paul ungläubig.
    »Selbstverständlich, ja«, sagte Deuerlein im Brustton der Überzeugung. »Der wird Martin zurück auf den Teppich holen.«
    Paul bezweifelte das stark und hatte den Eindruck, dass Deuerlein die Macht, die sein früherer Weggefährte Martin Rode inzwischen erlangt hatte, weit unterschätzte. Im Zweifelsfall würde Deuerlein den Kürzeren ziehen.
    »Nun ja«, gab der Bauer ein paar Schritte weiter doch noch zu, »der Tomatenwurf war vielleicht etwas übertrieben. Da ist mir ganz einfach der Kragen geplatzt. Aber es sollte ihn daran erinnern, dass er nicht immer nur tun und lassen kann, was er will.« Er reichte Paul seine Hand zum Abschied. »Lassen Sie sich mein Angebot durch den Kopf gehen. Ich erwarte Ihren Anruf.« 

10
    Paul hatte seinen Renault bereits gewendet, um zurück in die Stadt zu fahren, als er den Hof der Familie Bruns zu seiner Linken erkannte. Das Gehöft lag direkt an der Straße in Sichtweite von Deuerleins Gewächshäusern und bestand aus einem stattlichen, aber in die Jahre gekommenen Herrenhaus mit angeschlossenen Scheunen. Den Hof umsäumten schmiedeeiserne Gitter zwischen sandsteinernen Pfeilern.
    Er vergegenwärtigte sich Deuerleins Worte, der Bruns als Starrkopf geschildert hatte. Auch von anderen Seiten hatte er inzwischen einiges eher Abträgliches über Bruns und dessen Familienverhältnisse erfahren, doch persönlich war er ihm bislang nicht begegnet. Sein Auto war schon an dem Bruns’schen Grundstück vorbeigerollt, da fasste er kurzerhand einen Entschluss. Er bremste, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr bis zur Toreinfahrt zurück. Im Schritttempo lenkte er den Renault auf den Hof und stieg, nachdem er sich vergewissert hatte, dass kein Hofhund auf ihn lauerte, aus dem Wagen.
    Er ging zur Tür des Haupthauses, von der sich der grasgrüne Lack in schmalen Streifen löste, und drückte auf einen angelaufenen Messingknopf. Er hörte die Klingel im Haus, wartete aber vergeblich darauf, dass ihm jemand öffnete. Paul klingelte noch einmal, abermals ohne Resultat.
    Einen Versuch war es wert, dachte er und schlenderte zurück zum Auto. Erst jetzt fiel ihm ein weißer Mercedes-Kombi älteren Baujahrs auf, der im Schatten einer Scheune parkte. Bedeutete das, Bruns war doch zu Hause?
    Paul stutzte und bemerkte im selben Moment eine flüchtige Bewegung auf der anderen Seite der Scheune. Es sah so aus, als hätte ihn jemand beobachtet, um dann blitzschnell den Kopf zurückzuziehen.
    Nun wollte er es wissen! Paul strebte geradewegs auf die Scheune zu, denn auf Versteckspielen hatte er ganz bestimmt keine Lust. Er bog um die Ecke, um den Heimlichtuer zu stellen.
    Doch da war niemand. Nicht einmal eine Katze suchte fauchend das Weite. Fehlanzeige.
    Dann hatte er sich wohl getäuscht, gestand Paul sich ein und schrieb die Sinnesstörung der prallen Sonne zu, die ihn ausdörrte und seine Sinne benebelte. Zu Hause würde er sich als Allererstes ein großes Glas Apfelschorle einschenken!
    Er machte kehrt und entfernte sich von den Gebäuden. Plötzlich nahm er erneut eine Bewegung wahr. Eine flüchtige, unscharfe Erscheinung, die er aus dem Augenwinkel sah. Dann, ehe er wusste, was vor sich ging, spürte er einen kraftvollen Griff in seinem Nacken. Pauls Körper wurde herumgeschleudert. Er versuchte dagegenzuhalten, doch seine Schuhe fanden auf dem Schotterboden keinen Halt. Im Nu war Paul aus dem Gleichgewicht geraten. Sein unbekannter Angreifer hatte leichtes

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