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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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läuft.«
    Pylon bog an der Ampel rechts vom Edinburgh Drive auf Upper Bishop’s Court ab. Der Berg schimmerte grün im Morgenlicht, als sie die dritte Straße rechts in die Forest bis zur Dunkeld hinauffuhren. Mace fragte sich, was die Leute in diesen Villen wohl so taten. Schliefen sie jede Nacht in einem anderen Zimmer? Dem Aussehen nach hatten diese Häuser mindestens sechs bis sieben Schlafzimmer, wahrscheinlich jeweils mit einem eigenen Bad – und das alles noch bevor man anfing, die Wohn- und Esszimmer zu zählen. Die Villen standen in Gärten, die allein schon Vollzeitjobs bedeuteten. Tennisplätze, Swimmingpools, drei Garagen. Viel Geld. Sehr viel Geld.
    Sie bogen in die Dunkeld ein und fuhren langsam unter großen Bäumen dahin, bis sie zu einem gewaltigen schmiedeeisernen Tor zwischen zwei Säulen kamen. Mace stieß einen leisen Pfiff aus, als sich das Tor öffnete und sie auf eine Einfahrt mit Kopfsteinpflaster kamen, die in einem weiten Bogen auf eine Villa mit einem Säulengang zuführte. AC sei auf dem besten Weg, eine Legende zu werden, erklärte Pylon. Ganz oben mit den Ramaphosas, Motsepes und Sexwales, an vorderster Front bei den Black-Empowerment-Abkommen. Könne sich vor Kohle kaum retten.
    Geht es denen nicht allen so, dachte Mace. Den alten Soldaten.
    Pylon meinte, er habe gehört, AC sei sogar Freimaurer geworden, um die alte weiße Bruderschaft zu unterlaufen. AC und sein Sohn standen bereits auf der obersten Stufe des Säulenvorbaus. Der Junge war etwa achtzehn, gerade alt genug, um den Führerschein zu haben. In Hip-Hop-Gear. Sein Vater in einem Anzug.
    Pylon stellte Mace vor. AC reichte ihm die Hand im westlichen Stil. Den Jungen stellte niemand vor.
    »Es sollte eigentlich keine Probleme geben«, erklärte AC . »Der Mann hat sich bei mir entschuldigt. Wenn er aber doch noch Schwierigkeiten macht, lässt du’s mich wissen.« AC ging bereits ins Haus zurück, ehe Pylon Zeit hatte, den Wagen zu starten.
    Auf dem Weg sprach der Junge kein Wort. Auch Mace und Pylon schwiegen. Pylon fuhr ohne Eile die N2 entlang. Der Verkehr kam bis zu den Wasserkühltürmen nur schleppend voran, doch nach dem Flughafen wurde er wieder flüssiger. Mace saß etwas krumm auf dem Beifahrersitz und starrte auf die Slums hinaus, die sich an den Dünen bis zu den Betonmauern um die Autobahn drängten. Hier und da waren die Lattenzäune eingeschlagen, so dass die Hirten ihre Ziegen und Kühe hindurchtreiben und auf dem Gras neben der Straße weiden lassen konnten. Der Junge hatte einen Discman im Ohr. Leise erklang Rap.
    Pylon fuhr bei Khayelitsha ab. Er hatte beschlossen, dem Jungen vorher noch eine kleine Tour zu geben: Häuser aus Porenbeton, Straßen voller Schlaglöcher, Stromkabel quer über der Fahrbahn, nur von Sandsäcken gehalten. Schmutz und tote Hunde. Hinunter zum Markt, wo die Einkaufswagen voller Kutteln und Stände voller Ziegenköpfe waren. Jetzt hörte der Junge keinen Rap mehr.
    Pylon schaltete die Klimaanlage ab und öffnete alle Fenster, um den schweren Geruch von gebratenen Zwiebeln und Fleisch ins Auto zu lassen. Die Durchgangsstraßen waren eng, eher Gassen als Straßen. Die Leute mussten sich an die Verkaufsbuden drücken, damit der Mercedes im Schritttempo vorbeikriechen konnte.
    Pylon hielt neben einer Frau, die Hühnerteile auf einem Kohlerost grillte. Er bestellte einen kleinen gemischten KFC-Eimer aus Flügeln und Füßen. Der Junge sagte: Nein danke, aber Pylon hielt den Eimer so lange über den Sitz nach hinten, bis er schließlich einen Flügel nahm. Pylon erklärte auf Xhosa, dass er die Frau beleidigen würde, wenn er nichts nähme, aber der Junge schien ihn nicht zu verstehen. Zur Frau sagte Pylon: Diese Jungs aus der Stadt essen nur bei Woolworths. Die Frau lachte fröhlich. Pylon biss in einen Fuß und riss mit den Zähnen an dem zähen Teil. Als der Junge fragte, was er mit dem Knochen machen solle, meinte Pylon, er solle ihn aus dem Fenster werfen.
    Das Haus, zu dem sie wollten, hatte zwei Stockwerke und stand in einer Straße voller Zwanzig-mal-zwanzig-Würfel, die von der Regierung dorthin gesetzt worden waren. Metallfensterrahmen und unverputzte Wände. Eine Rasenfläche mit einer Kinderschaukel, ein laufender Sprinkler. Kein kleiner Gangster, meinte Pylon. Drogen, Autos, Schutzgeld, Raubkopien von Videos und CD s, vielleicht sogar ein wenig Waffenhandel. Zudem ein großer Taxiunternehmer. Mace sah zwei Männer, die im Garten des Hauses gegenüber standen. Drei weiter die

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