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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Wann hast du das letzte Mal so eine gesehen?«
    »Hübsch«, meinte Mace und nahm sie ihm ab. Es war eine Z-88, eine Polizeiwaffe, die hergestellt worden war, um das internationale Waffenembargo zu umgehen. Für ihn stellte sie sogar eine Verbesserung gegenüber dem Original dar, der Beretta 92. Während er sie in der Hand abwog, klingelte sein Handy. Als er sich meldete, sagte eine Stimme am anderen Ende der Leitung: »Hier John Webster.«
    »Ach?«, meinte Mace. »Wir haben uns allmählich gefragt, wo Sie stecken.«
    Webster ging nicht darauf ein. »Ist die Lieferung zum Abholen bereit?«
    Mace erwiderte: »Ich schaue sie mir gerade an.«
    »Wo ist sie?«
    »An einem sicheren Ort.«
    Webster schwieg. Schließlich meinte er: »Jemand wird Sie heute Nachmittag abholen. Um halb drei oder drei in Ihrem Hotel.« Damit legte er auf.
    Mace sagte: »Hm.« Und sagte: »Vielleicht sollten wir Vorsichtsmaßnahmen treffen.« Er legte die Z-88 wieder in die Kiste zurück und holte stattdessen eine Neun-Millimeter Taurus heraus. Pylon hatte auch eine Taurus in der Hand und lud sie mit einem Magazin aus der Munitionskiste.
    Auf dem Weg zum Taxi winkte Mace dem Rasta zu. »Okay. Und danke für den Fisch!«

37
    Sie waren den ganzen Vormittag über durch die Gegend gefahren. Paulo war unglaublich aufgedreht und hielt zweimal an, um etwas Koks zu schnupfen. Redete wie ein Wasserfall über eine Wohnung in Miami oder ein Haus irgendwo auf Hawaii mit Meerblick. Oder besser noch irgendein Refugium in der Karibik, wo die Pelikane über einem kreisten und das Wasser so klar war, dass man ohne Tauchermaske schnorcheln konnte. Sie würden nur ein kleines aufblasbares Boot brauchen, um zu den Riffs zum Fischen hinauszufahren, und vielleicht zwei kleine Mopeds, um zum nächsten Ort zu gelangen.
    »Das Beste ist immer«, sagte Paulo, »keine allzu hohen Ansprüche zu haben. Ich meine, nicht die ganz große Nummer zu wollen. Nicht protzen. Man sollte einfach bloß ein gutes Leben führen mit einem angenehmen Lifestyle. Dann reicht das Geld, und niemand steht unter Druck, irgendeinen Job machen zu müssen. Denn eines will ich auf keinen Fall mehr: arbeiten. Sondern jeden Morgen aufwachen und denken: So soll es sein, keine Probleme weit und breit. Mein Geld in der Bank vermehrt sich langsam, aber stetig, und heute muss ich nichts machen außer schwimmen, vielleicht im Zodiac zum Riff rübertuckern und nach ein paar Hummern tauchen. Zum Mittagessen setze ich mich wie immer an die Bar im Oyster Pond, esse Fisch oder Meeresfrüchte, trinke ein paar Bier und plaudere mit den Touristen. Am späten Nachmittag überlege ich mir dann, wo ich zu Abend essen könnte. Wieder im Orient oder lieber im Rouge oder doch in Captain Oliver’s Restaurant?«
    Sie waren durch die Glitzer-Glamour-Viertel gefahren: Sea Point, Clifton, Camps Bay, zurück über den Nek. Paulo schlug vor, an einem Tag wie diesem nicht nach Hause zu fahren, sondern lieber über De Waal hinunter zur Halbinsel zu kurven – durch Newlands Forest und Cecelia Forest, dann über Constantia und die Weinberge, über den Berg bis ins Sun Valley. Vittoria meinte: »Ich muss auch mal was essen, Paulo. Es ist schon eins. Ich muss was essen.« Paulo bog also in die Longbeach Mall ab. Sagte: »Ein Wimpy sollte reichen.« Fand einen Parkplatz direkt vor dem Eingang und bekam vom Parkwächter ein Stück Papier, auf dem stand, dass Amos sich freue, auf seinen Wagen aufpassen zu dürfen, und dass er ihnen noch einen schönen Tag wünsche.
    Paulo nahm das Papier entgegen, las es und erklärte: »Was ich am meisten an dieser Stadt vermissen werde, seid ihr Typen.«
    Das Wimpy war voller Kinder und Großeltern und sehr laut. Eine Oma verließ gerade mit zwei Gören einen Tisch am Fenster, so dass sich Paulo und Vittoria dort niederlassen konnten. Draußen sahen sie den Parkplatz und den Berg, der dahinter aufragte. Eine Kellnerin nahm ihre Bestellung für zwei Ganztagsfrühstücke und Kaffee entgegen.
    Vittoria starrte auf die dicken Leute, die draußen Einkaufswagen voller Lebensmittel zu ihren Autos karrten. Es hätte auch ein Einkaufszentrum zu Hause sein können. Dort waren alle genauso schlecht gekleidet. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das will«, sagte sie. »Auf so einer paradiesischen Insel leben.«
    »Babe, wir probieren es einfach aus. Es wird dir gefallen. Vertrau mir.«
    Der Kaffee wurde gebracht. Paulo hatte den seinen ausgetrunken, ehe Vittoria an ihrem auch nur genippt hatte. Gleich machte

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