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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Arbeitsplatte der Küche und goss sich mehr Wein nach.
    »Cheers, Mr. Bishop.« Sie hob ihr Glas und prostete ins Zimmer: ein großer offener Raum; weiße Sofas, die aufs Meer hinausblickten, weiß getünchter Tisch, ebensolche Stühle, weiße Flokatiteppiche auf dem Eschenholzboden. Eine Symphonie in Weiß. Weiße große Kerzen überall, die einzige andere Lichtquelle die Schreibtischlampe. Spiegelte sich alles in den Panoramafenstern wider.
    Sheemina February schaltete die Lampe aus und lächelte zufrieden über die Ordnung in ihrem Reich.
    Sie aß am Esstisch mit dem Blick auf das schwarze Meer. Piazolla in der Stereoanlage. Gegen die Weinflasche gelehnt das Foto von Mace Bishop in seiner Badehose. Sexy. Sie spießte die Penne auf die Gabel und tauchte sie in die rote Pestosauce.
    Später ging sie mit dem restlichen Wein auf den Balkon hinaus, stellte sich an das Chromgeländer. Das Metall fühlte sich kalt unter ihren Armen an. Feuchtigkeit lag in der Luft. Sie trank ihren Wein aus, ließ das Glas mit dem langen Stiel zwischen den Fingern ihrer linken Hand hin und her baumeln. Den Handschuh hatte sie ausgezogen. Dann ließ sie das Glas los. Zweimal blitzte es auf, ehe es verschwand. Es ging hier zu weit hinunter, als dass sie hätte hören können, wie es zerschellte.

12
    Bereits um zehn herrschte im Nachtclubviertel Trubel. Junge Leute standen trinkend um ihre Autos, die Türen offen. Aus den Stereoanlagen donnerten Rap und Funk. Mace entdeckte einige Straßen entfernt einen Parkplatz für Oumous Opel-Kombi, lud seine Ruger und schob sie sich in die Jackentasche. In dieser Straße war es noch ruhig. Einige Autos parkten weiter oben, eine Gruppe von Straßenkids unter dem Eingang eines Ladens. Er blieb einen Moment lang sitzen und beobachtete sie. Das konnte die Bande sein, die ihn angegriffen hatte. Auch diese Gruppe war auf Kleber und Crystal Meth – oder was auch immer. Die Jungs schmiegten sich aneinander, zugedeckt von Plastikplanen und Kartons. Selbst das Zuknallen seiner Tür ließ keinen von ihnen den Kopf heben.
    Assurance Street bei Nacht war eine einzige große Party. Laut, donnernd, Tanzende auf der Straße. Die Luft süß vor Gras. Ecstacy-Dealer gingen ungeniert ihren Geschäften nach. Matthew hatte an den Mauern zu beiden Seiten des Clubeingangs Boxen angebracht, aus denen Technomusik dröhnte. Ein Bildschirm über der Tür zeigte das ständige Explodieren von Atomtestraketen. Wenn tatsächlich eine Bombe losgehen sollte, würde die Wirkung verheerend sein – im Club wie auch außerhalb des Clubs. Überall wäre der Kollateralschaden katastrophal. Zuerst das Chaos der Explosion, dann die Panik und die Schwierigkeit, mit den Ambulanzen durchzukommen.
    Mace sah sich nach Dr. Roberto um. Dieser hatte ihn bereits bemerkt und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
    »Mr. Mace«, rief er. »Die Leute, die Sie suchen, sind bereits hier.« Er zeigte zur Straßenecke. »Ein Weißer und ein Schwarzer. Sitzen in einem Toyota.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Cuito ist sich sicher.«
    »Ist er da?«
    »War einige Zeit hier, ist jetzt aber schlafen gegangen. Er meinte, ich solle Ihnen ausrichten, dass der Weiße der von heute Vormittag sei. Den anderen Mann hat er noch nie gesehen.«
    Mace bemerkte, dass ihm Pylon vom Clubeingang aus zuwinkte. »Behalten Sie die beiden im Auge, Dr. Roberto«, sagte er und wandte sich zum Gehen. »Sobald sie sich in Bewegung setzen, lassen Sie es mich wissen. Selbst wenn sie nur austreten.«
    Hinter sich hörte er Dr. Roberto: »Vielleicht braucht man mich heute Nacht noch als Arzt?« Mace ließ die Frage unbeantwortet.
    Pylon klopfte auf seine Armbanduhr. »Wir hatten zehn gesagt. Ich versäume wegen dieser Sache ein wichtiges Fußballspiel: Bushbucks gegen die Kaizer Chiefs.«
    Mace zuckte ungerührt mit den Schultern und schob sich an ihm vorbei durch die Tür. »Zwanzig nach zehn ist nicht so schlimm. Du hättest das Spiel aufnehmen können.«
    »Mach ich auch«, sagte Pylon.
    Im Inneren des Clubs traten zwei Türsteher mit Metalldetektoren auf ihn zu, um ihn abzusuchen.
    Ducky Donald ganz in Weiß – weißes offenstehendes Hemd, um seine Brusthaare zu zeigen, weiße Hose, weiße Schuhe und Socken –, eine schwarze Tussi in Schwarz am Arm. Er trat dazwischen. »Lasst gut sein, Jungs. Das sind besondere Gäste.« Der Typ, der gerade mit seinem piependen Detektor über Maces Ruger fuhr, grinste. »Bullen?«
    »Was auch immer«, erwiderte Pylon.
    »Wisst ihr«, meinte Ducky,

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