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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
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Entwicklung zu nutzen. Der Schatten
     ist auch unser Schatz, wir können uns ihm stellen und daran gesunden. Er kann uns die
     Energie liefern für die Schritte in Freiheit und Gesundheit.
    Fazit: Wer Fleisch isst, verleibt sich
     das Leid und die Qual der Tiere im wahrsten Sinne des Wortes ein und muss sich die Frage
     stellen, ob er das wirklich unterstützen will. Mit der Massentierhaltung züchten wir
     nicht nur neue Krankheiten wie die Schweinegrippe, wir nehmen eine Grausamkeit und – bei
     den Arbeitern im Schlachthof eine Verrohung – in Kauf, die nicht von ungefähr kommt.
     Doch wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Wir müssen nur die Chance ergreifen.

VOM BAUERNHOF ZUR TIERFABRIK
    Der Bauernhof ist ein Auslaufmodell, auch wenn es Versuche zu seiner
     Wiederbelebung gibt, von denen etwa Prinz Charles einige in seinem lesenswerten Buch
     »Harmonie 111 darstellt.
    Von 100 Tieren, die wir heute verspeisen, stammen 98 aus der
     Massentierhaltung und haben nie wirklich gelebt. Sie haben weder Wiesen noch Sonne oder
     Himmel je gesehen. Trotzdem werden wir mit den Bildern vom idyllisch schönen Bauernhof zu
     deren Konsum animiert und letztlich manipuliert. Friedlich wiederkäuende Kühe auf
     Bilderbuch-Bergwiesen und ihre Heimkehr mittels Almabtrieb in den heimischen Stall unter
     frohem Muhen bestimmen die Werbung. Da sehen wir Bauern, die die Kühe wie auch die Schweine
     mit Namen rufen, und die Tochter schaut den Küken beim Ausschlüpfen zu – Bilder von
     »Landliebe« und »heiler Welt«, einem Idyll, das es fast nur noch als Alibi gibt.
    Die Tiere, deren Fleisch wir essen, vegetieren in Hallen dahin, um
     möglichst rasch möglichst viel Gewicht anzusetzen. Es sind gestresste Kreaturen ohne Platz
     und Lebensraum, gefüttert mit billigstem Kraftfutter, vollgepumpt mit Antibiotika und
     illegalerweise mit Hormonen – Wesen, die die Fleischberge auf ihren schwachen Rippen kaum
     verkraften, Puten, die vornüber kippen, weil sie die ihnen angezüchtete »Putenbrust« nicht
     mehr (er)tragen können.
    Und doch ist all das nur möglich und verkäuflich wegen der nostalgischen
     Bilder, mit denen die Seelen der Verbaucher in die Irre geführt werden. Bauern behandeln Tiere sicher nicht immer gut, aber doch als Lebewesen. In
     der Tierfabrik werden sie zu Dingen degradiert und aus den Arbeitern wird das denkbar
     Schlechteste herausgeholt.
Masthühner und Legemaschinen
    Hühnerfabriken belegen das eindrucksvoll. Die Tiere sind für die Fleisch-
     oder Eierfabriken genetisch designt. Das ursprüngliche Huhn beziehungsweise die Dutzenden
     von Arten, die frühere Bauernhöfe bevölkerten, gibt es schon länger nicht mehr. Moderne
     Legehennen legen heute als eine Art Legemaschinen über 300 Eier pro Jahr. Das ist mehr als
     doppelt soviel wie früher. Möglich wurde das, weil sie mit künstlichen Lichtrhythmen und
     Spezialfutter dazu genötigt werden. Schon nach einem Jahr endet ihr Leben, das eigentlich
     viele Jahre dauern würde, in einer Art Burnout, ihre Produktivität lässt nach, und sie
     werden entsorgt.

    Die Kükenproduktion geschieht in eigenen Fabriken, wo die Eier in
     entsprechenden Brutkästen ausgebrütet und die Küken anschließend postalisch verschickt
     werden. Männliche Legehuhn-Küken werden in Millionenzahl vernichtet, weggeworfen, vergast
     oder lebendig geschreddert – das ist am einfachsten und vor allem am billigsten. Man stelle
     sich das vor: ein ganzer großer Häcksler voller Hühnerküken! Allein in Deutschland fallen
     fast 600 Millionen davon pro Jahr an und ab.
    Was an Küken wirklich gebraucht wird, bekommt den Schnabel, sein
     wichtigstes Tastorgan, früher mit heißer Klinge, heute in der Tier­fabrik vollautomatisch
     gekürzt. Stellen Sie sich in etwa vor, man würde Kindern die Nasenspitzen abschneiden.
    Wer da noch von »Eiern von glücklichen Hühnern« redet, missbraucht
     Sprache, wie das allerdings in der Werbung üblich geworden ist. Noch vor dem Respekt vor
     dem Leben oder gar der Ehrfurcht vor ihm, von der Albert Schweitzer sprach, verschwindet
     der Respekt vor der Wahrheit.
    Moderne Masthühner, heute genetisch ganz anders designt als tierische
     Legemaschinen, werden in der halben Zeit doppelt so schwer wie früher, ihre Wachstumsrate
     pro Tag konnte um 400 Prozent gesteigert werden. Vor seinem frühen Ende ist das Hühnchen
     einer unbeschreiblichen Beengung und Drangsalierung ausgesetzt. Die Tiere überleben das für
     ihre kurze

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