Peace Food
verloren hatten. Sie litten mit Sicherheit nicht an
Vitamin-D-Mangel.
Sonnenzeiten können die Chance zu Ruhe und Regeneration beinhalten, zu
Übungen wie Dehnen und Kräftigen, Tai-Chi, Chi-Gong oder Yoga. Übungszyklen wie der
yogische »Sonnengruß« dienen nicht nur der Sonnenverehrung. Sie tun auch der Seele und dem
Körper gut, weil sie Sonne ins Herz und Vitamin D in die Körperzellen holen. Natürlich sind
auch Spaziergänge oder Spiele in der Sonne geeignet, wenn wir uns trauen, dabei viel Haut
zu zeigen.
Faustregel für das Sonnenbad und die
Versorgung mit Vitamin D
Für unsere Breiten gilt: drei- bis viermal in der Woche Gesicht, Hände
und Arme für eine Viertelstunde an die (Mittags-)Sonne und danach nicht duschen. Je mehr
Haut wir beim Sonnenbaden zeigen, umso besser.
So wie wir mit unserem Auto immer wieder tanken müssen, sollten wir
auch regelmäßig Sonne tanken. Und wie beim Autotank geht nicht gleich der ganze
Monatsbedarf auf einmal hinein, sondern wir müssen öfter nachfüllen oder, schöner
gesagt: Wir dürfen immer mal wieder Sonnenbaden und das genießen. Hatten wir drei Tage
keine Sonne auf der Haut, ist der Nachschub bereits gefährdet.
Nach Dr. Nicolai Worm 132 reicht das Sonnenbaden leider in unseren
Breiten nicht in der Winterzeit. Er geht davon aus, dass die nötige Strahlung von Mitte
Herbst bis zur Frühjahrsmitte auf dem langen Weg durch die Atmosphäre kaum zu uns
durchdringt. Und natürlich gilt in Sonnenländern wie Australien entsprechende Vorsicht,
die Mittagssonne ist dort keinesfalls zu empfehlen. Aber auch wenn dort Hautkrebs
tatsächlich ein großes Problem und im Gegensatz zu Europa 80 Prozent aller Krebsarten
ausmacht, braucht der Organismus Sonne auf der Haut, aber eben sehr gut dosiert.
Möglicherweise waren hellhäutige Menschen dort nie vorgesehen.
Sonnenbaden hierzulande – wobei Übertreibungen wie Sonnenbrand
selbstverständlich zu vermeiden sind – ist das ungleich bessere Programm als die
Einnahme von Vitamin D oder der Besuch von Solarien. Um Vitamin-D-Mangel zu vermeiden,
kann man in Zeiten, wo die Sonne nicht scheint, notfalls auf Vitamin-D-Präparate setzen,
wobei ich auch hier, wenn möglich, natürliche Quellen bevorzuge wie etwa Steinpilze
(siehe Seite 256). Solarien verwenden unterschiedlichste Lichtquellen, und ich ziehe
ihnen die natürliche Sonne vor. Dass Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitteln
wirksam ist, zeigt die seit Jahrzehnten in den deutschsprachigen Ländern bewährte
Rachitis-Prophylaxe bei Kleinkindern. Letztlich haben wir den Kleinen, wenn auch
nichtsahnend, damit noch viel mehr Gutes getan.
Letztlich hatten all die Massen an Sonnentouristen doch ein richtiges
Gespür, als sie sich das Sonnenbaden von übereifrigen Dermatologen nicht verbieten ließen.
Allerdings haben sie das Richtige ordentlich übertrieben, und so wurde es dann doch
gefährlich – wie jede Übertreibung. Wieder bestätigt sich hier die Feststellung von
Paracelsus: Allein die Dosis macht das Gift.
Hautkrebs und Sonnenstrahlung
Auch was die Ängste der Hautärzte vor der Sonne angeht, wissen wir heute
genauer Bescheid. Es gibt, wie bereits angedeutet, zwei Arten von bösartigem Hautkrebs, den
sogenannten schwarzen, auch Melanom genannt, und das Basaliom, als Gegenpol manchmal auch
als weißer Hautkrebs bezeichnet. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Äußerst
aggressiv und früh metastasierend, haben Melanome keine gute Prognose. Sie sind aber
mindestens unabhängig von der Sonnenbestrahlung der Haut, einige Untersucher kommen sogar
zu dem Schluss, sie würden dadurch verhindert und gebessert wie so viele andere Krebsarten.
Das Basaliom, das vor allem im späteren Leben und hier im Gesicht
auftritt, wächst langsam und metastasiert praktisch nie, sodass es unter allen Krebsarten
die mit Abstand beste Prognose hat. Lediglich bei extrem langer Nichtbeachtung und wenn es
an besonders ungünstiger Stelle liegt – wo es beispielsweise ständiger Reibung ausgesetzt
ist –, können sich Probleme ergeben. Dieser vergleichsweise harmlose Krebs wird tatsächlich
durch Sonnenbestrahlung ausgelöst und gefördert. Er ist aber mit einem schwedischen
Medikament, der Aldara-Creme, sehr einfach selbst zu behandeln. Ich habe bei gleichzeitiger
seelischer Auseinandersetzung mit dem Thema Hautkrebs und täglichem Eincremen inzwischen
schon viele Basaliome innerhalb
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