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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke
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genießen, wenn
     Sie heute Abend nach dem Essen nichts mehr zu sich nehmen.

SEROTONIN, DIE GLÜCKS-
     UND WOHLFÜHLQUELLE
    Noch wichtiger als genügend Wachstumshormon ist ausreichend Wohlfühlhormon
     Serotonin im Gehirn. Es ist ein wahrer Zauberstoff, und Millionen Menschen sind – zumeist
     unbewusst – auf der Suche danach.
    Inzwischen nehmen circa 60 Millionen US-Amerikaner Prozac oder analoge
     Medikamente aus der Klasse der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer ein. Diese letzte Generation
     der Antidepressiva bringt als wesentliche Nebenwirkung eine spürbare Stimmungsaufhellung
     mit sich. Dazu kommt es, weil einmal in den sogenannten Synapsenspalt ausgeschüttetes
     Serotonin nicht mehr aufgenommen werden kann. Diesen Schritt hemmen die entsprechenden
     Medikamente, die bei uns unter Namen wie Cipralex oder Fluctine ebenfalls von Millionen
     geschluckt, weil von Medizinern so bereitwillig verschrieben werden.
    Dazu muss man nicht besonders depressiv sein. Oder anders ausgedrückt, so
     depressiv, dass Mediziner das entsprechende Rezept ausfüllen, sind heute Millionen.
     Weltweit lag der Umsatz mit diesen Antidepressiva 1986 bei 240 Millionen, 2004 aber bereits
     bei über 11 Milliarden Dollar. Diese (Un-)Sitte grassiert nun schon seit Jahrzehnten, und
     es gibt offenbar wenig Beunruhigung bezüglich Nebenwirkungen, wobei ich einen solchen
     pharmazeutischen Eingriff in die Gehirnchemie trotzdem nicht empfehlen würde.
Keine Lösung: Ecstasy und
     Ritalin
    Eine andere, ebenso große und in die Millionen gehende Gruppe sind die
     Techno-Kids und Raver, die weltweit auf ihren Partys MDMA, ein Amphetamin, bekannter unter
     dem Namen Ecstasy, schlucken. Dieses hat die Wirkung, alles im Gehirn verfügbare Serotonin
     gleichsam auf einmal auszuschütten und dabei ekstatische Glücksempfindungen zu vermitteln.
     Dass diese Droge das Herz öffnet, erklärt die Love-Parades der Welt. In den großen weiten
     Pupillen der solcherart Begeisterten spiegelt sich die Weite der geöffneten Herzen. Wer
     unter den Jungen Ekstase und überwältigende Glücksgefühle weder aus Meditation noch von
     (tantrischen) Liebesfesten kennt, verzichtet offenbar auch unter Androhung drakonischer
     Strafen nicht auf solche Erlebnisse.
    Die Lösung kann natürlich auch solch eine Droge nicht bringen, im
     Gegenteil, sie kann manchmal sogar richtig gefährlich werden. Aber trotzdem wird sie sich
     nicht gänzlich unterdrücken lassen. Nach anfänglichem erfolgreichen Einsatz in der
     Psychotherapie wird sie nun – ohne Erfolg – auf der Ebene von Heroin kriminalisiert. Ihre
     wirkliche Gefährlichkeit dürfte auf der Ebene von Ritalin liegen, jenem Amphetamin, das
     hyperaktiven Kindern dreimal täglich über viele Jahre verabreicht wird.
    Inzwischen wird auf Schulhöfen Ritalin von kleinen Jungen an größere
     getauscht und hat offensichtlich schon weitgehend die Rolle von Ecstasy bei entsprechenden
     Partys übernommen. Kleine hyperaktive Jungen, bei denen es vor der Pubertät beruhigend
     wirkt, sparen ihr Ritalin ein und verhökern es an Kollegen jenseits der Pubertät, denen es
     Ecstasy-ähnliche Wirkungen bringt.
    In Schweden ist Ritalin verboten. Das ist immerhin konsequent. Im
     deutschsprachigen Raum wird es dagegen ziemlich freigebig verschrieben. Entweder ist das
     ein Verbrechen an kleinen Kindern oder die Kriminalisierung der Großen ist eine
     Überreaktion. Ganz sicher jedoch liegt hier keine Lösung für bewusste Menschen auf dem
     Entwicklungsweg.
Das Verlangen nach Süßigkeiten
    Die gebräuchlichste, wenn auch schwächste Serotonin-Quelle sind
     Süßigkeiten. Sie sind aber erst recht problematisch. Wer mehr als zwei Stück Schokolade
     nimmt, hat offensichtlich neben der Geschmacksempfindung noch andere Ambitionen. In
     Schweden wurde nachgewiesen, wie mit kürzer werdenden Tagen und abnehmendem Licht der
     Schokoladen- und Süßigkeitenkonsum steigt. Das ist leicht erklärbar, denn sobald es dunkler
     wird, braucht unser Organismus mehr Melatonin, das Hormon der Nacht und Dunkelheit. Der
     Körper kann es nur aus Serotonin herstellen, das er wiederum aus der Aminosäure
     L-Tryptophan gewinnt. Sobald es also im Herbst spürbar dunkler wird, hat der Organismus,
     der jetzt mehr Melatonin (ver)braucht, dadurch weniger Wohlfühlhormon Serotonin zur
     Verfügung und lässt die Stimmung sinken. Statt in Depressionen flüchten sich viele in
     Orgien mit Schokoladen und anderen Süßigkeiten, wie die Verbrauchsstatistiken

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