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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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Ihnen fünf«, sagte Timken, »dann ziehe ich Sie beide hoch.«
    Von Kates Problemen abgelenkt, war Gideon noch nicht in der Lage gewesen, einen Blick auf die Sprengsätze an der Verstrebung der Aufnahmevorrichtung zu werfen – geschweige denn, an ihrer Entschärfung zu arbeiten.
    Doch jetzt ergab sich endlich die Gelegenheit.
    Kate und Gideon hingen ein Stück unterhalb der Strebe im Wasser. Einige der Sprengsätze waren aus dieser Position zu sehen.
    Kate starrte sie an. Offenbar versuchte sie noch immer, sich darüber klar zu werden, worum es sich dabei handelte. Gideon schwamm zwischen sie und die Sprengladungen, dann hielt er einen Finger vor seine Lippen.
    Kate runzelte konzentriert die Stirn. Dann blinzelte sie plötzlich. »Oh!«, sagte sie. »Ja, ich erinnere mich langsam wieder.«
    »Woran erinnern Sie sich?«, wollte Timken wissen.
    Es folgte eine lange Pause. Gideon packte Kate an beiden Armen, sah ihr direkt in die Augen und versuchte, ihr die ganze Dringlichkeit der Situation zu übermitteln, ohne dabei ein Wort zu sagen.
    Schließlich nickte Kate. »Nichts«, sagte sie. »Schon gut, ich habe einen kleinen Tiefenrausch. Das vergeht gleich wieder, ich brauche nur ein paar Minuten. Bis ich bei der Aufnahmevorrichtung bin, geht es mir wieder gut. Wir schweißen die Platte fest, dann sind wir gerüstet.«
    Gideon lächelte. Er hätte sie am liebsten stürmisch umarmt, doch dafür war keine Zeit.
    Er wandte sich dem nächstgelegenen Sprengsatz zu und untersuchte ihn. Die Sache erwies sich als kompliziert.
    Kate drückte ermutigend seine Hand.
    Gideon nickte und versuchte seine Unsicherheit zu verbergen, dann wandte er sich wieder dem ersten Sprengsatz zu.
    Die wichtigste Lektion, die er von Horst gelernt hatte, ließ sich folgendermaßen zusammenfassen: »Betrachte die Bombe. Studiere die Bombe. Lerne die Bombe kennen. Du musst alles über sie wissen, bevor du das erste Kabel durchschneidest.«
    Also studierte Gideon die Bombe. Sie bestand aus zwölf Hohlladungen, die jeweils an einer der zwölf Schrauben befestigt waren. Letztere entsprachen denen, die er oben an der Aufnahmevorrichtung gesehen hatte. Die Sprengsätze schienen alle identisch zu sein und bestanden aus Einwegtrinkbechern, die über die Schraubenköpfe gestülpt waren. In jedem Becher befand sich etwa ein Pfund Plastiksprengstoff. Der untere Teil der Sprengsätze war vermutlich kegelförmig ausgehöhlt und enthielt aller Wahrscheinlichkeit nach eine Kupferhülse. Sobald der Sprengsatz detonierte, würde der Wasserwiderstand in Verbindung mit der Form des Sprengsatzes dafür sorgen, dass das überhitzte Kupfer wie ein Schweißbrenner arbeiten, in einem Strahl auf die Schraube schießen und diese einfach schmelzen lassen würde.
    Wenn alle zwölf Sprengsätze der Reihe nach detonierten, würden die Schrauben verschwinden, und das enorme Gewicht der Aufnahmevorrichtung würde die Strebe verdrehen und abscheren lassen. Und das wäre dann das Ende der Bohrinsel.
    Aus dem nächstgelegenen Trinkbecher ragte oben ein dünnes Metallröhrchen heraus – ein Sprengzünder. Aus dem Röhrchen führten zwei Kabel heraus. Wenn das alles gewesen wäre, hätte sich das Problem leicht lösen lassen. Man hätte nur die Kabel durchzuschneiden brauchen, um den Stromkreis zu unterbrechen, und der Sprengzünder wäre lahmgelegt gewesen.
    Gideon umkreiste den Trinkbecher, um sich zu vergewissern, ob es noch irgendetwas gab, das er wissen musste. Ob er tatsächlich nur die Kabel durchzuschneiden brauchte. Das wäre der Idealfall gewesen: Zwölf schnelle Schnitte mit dem Seitenschneider, den Big Al an seinem Tauchergürtel befestigt hatte, und die Sache wäre erledigt. Wenn er jedoch irgendetwas übersehen hatte – einen Notstromkreis, einen versteckten Stromkreis, irgendetwas dergleichen –, konnte ein Schnitt Kate und ihn in Stücke sprengen.
    Dann überprüfte er, wie die anderen beiden Kabel verliefen, die von beiden Seiten in den Becher führten. Es handelte sich dabei zweifellos um eine Art Notstromkreis, doch ohne den Becher aufzuschneiden und den Verlauf der Kabel Millimeter für Millimeter nachzuverfolgen, gab es keine sichere Methode, wie er hätte herausfinden können, welche Funktion sie genau hatten. Möglicherweise handelte es sich auch um einen Überwachungsstromkreis, der dazu diente, oben auf der Bohrinsel Alarm auszulösen, wenn der Sprengzünder entfernt wurde. Vielleicht war es aber auch nur eine Attrappe. Die Möglichkeiten waren endlos.
    Wenn

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