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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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Gelegenheit, um seinen Boss zu beeindrucken. »Ich muss Ihre Retina scannen.«
    »Hm?«, brummte der Mann und kniff die Augen zusammen.
    Omar deutete auf den Kasten an der Wand. »Retina-Scan, Sir. Zur Identifizierung.«
    Einen Augenblick lang rührte sich der Mann nicht von der Stelle. Sein Unterkiefer arbeitete. »Herrgott noch mal«, sagte er. Doch dann ging er hinüber, stellte sich vor den Kasten und presste ein Auge gegen die runde Glasscheibe. Er drückte auf den grünen Knopf. Ein Lichtstrahl fuhr auf seinem Auge hin und her.
    Oh , dachte Omar. Das ist also eines von diesen Dingern. Er hatte solche Geräte schon in Filmen gesehen, wusste aber nicht, wie man sie nannte.
    Plötzlich füllte ein schriller Alarm den Raum. Dasselbe irritierende Piepen, das ertönte, wenn jemand seinen Ausweis in einem Bereich, für den er nicht autorisiert war, durch ein Kartenlesegerät zog.
    Omar bereute es sofort, dass er versucht hatte, seinen Boss zu beeindrucken. Er sah Abdul an, der den bärtigen Mann ansah. »Sir, ich bin sicher, das ist nur ein Computerproblem, aber ich muss meinen Vorgesetzten rufen. Wenn Sie bitte von dem Scanner wegtreten würden …«
    Doch der Mann wich nicht von der Stelle, als sei er der Boss. »Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß«, sagte er.
    Abdul richtete den Blick auf Omar, der sich verkrampfte. Irgendetwas an dem bärtigen Mann machte ihm Angst. Vielleicht sollten sie ihn einfach passieren lassen. Wer auch immer er war, er war ganz offensichtlich kein Terrorist. Weiße waren vieles, aber sie waren keine Terroristen.
    »Sir, treten Sie bitte einen Schritt zurück, während ich meinen Vorgesetzten rufe.« Abdul griff zum Telefon.
    Was als Nächstes geschah, geschah so schnell, dass Omar es erst begriff, als es bereits zu spät war. Der Mann zog Abdul irgendwie dessen Glock-Pistole aus dem Halfter und feuerte zweimal. Die Seite von Abduls Kopf explodierte, und es regnete Blut und Knochenstücke.
    Omar beobachtete entsetzt, wie Abdul zusammenbrach und mit in unmöglichem Winkel verdrehten Beinen liegen blieb. Der Telefonhörer, den er eine Sekunde zuvor noch gehalten hatte, baumelte an seinem Kabel auf und ab, bis der bärtige Mann ihn packte und Omar hinhielt.
    »Rufen Sie in der Zentrale an und sagen Sie, dass es ein Fehlalarm war«, sagte der Mann.
    Omar tat, wie ihm befohlen wurde, hoffte jedoch, sie würden die Angst in seiner Stimme erkennen und trotzdem kommen.
    »Schaffen Sie seine Leiche da rein«, sagte der Mann mit ruhiger Stimme und deutete auf einen Wandschrank.
    Omar spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Er war nicht in der Lage, sich zu bewegen. Sein Gehirn hatte noch immer nicht ganz verarbeitet, was geschehen war.
    » Sofort «, zischte der Mann im Flüsterton.
    Omar wollte nicht sterben. Deshalb packte er Abdul an den Fesseln und zerrte seinen toten Boss zum Schrank. Abdul hatte sich im Fallen das linke Bein gebrochen, und die Knochen verursachten ein schabendes Geräusch, als Omar ihn über den Boden schleifte. Den Toten in dem winzigen Schrank zu verstauen, war eine schmutzige, schreckliche und langwierige Angelegenheit. Als Omar fertig war und sich umdrehte, sah er, wie der bärtige Mann einen Gegenstand neben den Computer stellte, der grau war und ungefähr die Größe und Form eines Eis hatte. Der Mann steckte die zwei Spitzen einer kleinen Vorrichtung in das weiche Material.
    »Kommen Sie her, Omar«, sagte der bärtige Mann, »und legen Sie den Finger hier drauf.« Er deutete auf den Mechanismus, den er in den eiförmigen Gegenstand gesteckt hatte.
    »Woher kennen Sie meinen Namen?«
    »Ich sage es Ihnen nicht noch mal.«
    Omar tat, wozu er aufgefordert worden war.
    »Also, Omar, der Netzhautscanner da drüben sagt mir, dass Sie was von Biometrik verstehen. Gesichtserkennung, Retina-Scans, Fingerabdrücke, bla, bla, bla – Biologie in Daten verwandeln. Sie verstehen, was ich sage, oder?«
    Omar nickte.
    »Ausgezeichnet«, sagte der bärtige Mann. »Dieses Gerät, auf dem Ihr Finger liegt, ist ein biometrischer Auslöser. Wenn er eine Unterbrechung Ihres Pulses feststellt, weil Sie zum Beispiel den Finger von dem Mechanismus nehmen und dadurch den Kontakt unterbrechen, lässt er das hier explodieren.« Er deutete auf den eiförmigen Gegenstand. »Das enthält einen militärischen Sprengstoff namens Semtex«, erklärte der Mann. »Genug, um dafür zu sorgen, dass Ihr ganzer Körper aussieht wie der Kopf von Ihrem Kumpel. Möchten Sie, dass es dazu kommt?«
    Omar

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