Pearl Harbor
aber er schaffte es nicht mehr, Das Gas machte ihn bewußtlos.
Ohne daß er den Kurs korrigieren konnte, glitt das Boot langsam auf die Küste zu.
Das Paradies und seine Hüter
Über kaum ein anderes Land in der Welt wird so viel Reklame gemacht wie über Hawaii. Die USA, die auf diesen idyllischen Pazifikinseln ihre Herrschaft errichtet haben, preisen sie als Perlen tropis cher Schönheit, Ruhe und Beschaulichkeit.
Daran ist vieles wahr. Sicher gehören die sonnigen Palmeninseln zu den schönsten Gegenden der Welt. Die Natur bietet hier all ihre Schönheit, allen Reichtum auf, um die Menschen zu erfreuen, sie freundlich zu stimmen, es ihnen leicht zu machen, sich zu erholen.
Die Inseln sind reich an Vegetation. Früchte aller Art gedeihen hier in verschwenderischer Fülle. Die Zahl der reizvollen Landschaften, der stillen, verschwiegenen Plätze zwischen Palmenhainen und grünen Berghängen ist nie errechnet worden. Felsengebirge von majestätischer Schönheit erheben sich im Innern des Landes. Ewig scheint die Sonne, und ein milder, lauwarmer Wind bringt in den Nächten etwas Kühlung. Wenn es hier regnet, dann tanzen die Menschen vor Freude. Zuweilen ist es so warm, und der Regen ist so dünn, daß er in der Luftverdampft, noch bevor die Tropfen die Erde erreichen.
Unzählige Touristenhotels waren in den letzten Jahren entstanden, besonders auf der Insel Oahu, die zugleich Stützpunkt der US-Pazifikflotte und der Armee beherbergte. Clubs und Bars gab es ohne Zahl. Man erholte sich hier. Selbst die Soldaten der US-Army und die Matrosen der US-Navy spürten die Anstrengungen des Dienstes kaum. Die freundlichen, dunkelhäutigen Einheimischen nannten die Soldaten die. »Ananasarmee«. Es war eine Armee, die ein Paradies bewachte. Ein Paradies der sonnigen Küsten und der Palmenhaine, der duftenden Hibis kusblüten und des wohltönenden, einschmeichelnden Gesanges. Aus acht Hauptinseln besteht die Hawaii-Gruppe, die von einem bunten Völkergemisch bewohnt wird. Nur knapp 22 000 polynesische Hawaiianer lebten noch hier. Verglichen mit der Gesamteinwohnerzahl der Inseln, die rund 370 000 betrug, war das eine geringe Zahl. Den Hauptanteil hatten zugewanderte Japaner, Chinesen, Filipinos, Nordamerikaner und Europäer. Bis 1893 war das Inselreich von der Königin Liliuokalani regiert worden. Dann wurde es dank dem Eingreifen eines amerikanischen Kriegsschiffes Republik. Fünf Jahre später annektierte es die USA-Regierung und setzte einen Gouverneur ein.
Übersicht über die Hawaii-Inselgruppe
Neben ihren landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die vorwiegend in Zuckerrohr und Südfrüchten bestanden, hatte die Hawaii-Gruppe für Amerika hauptsächlich militärischen Wert. Die Insel Oahu mit ihren günstigen Häfen bot sich geradezu als Stützpunkt für die Marine an. So war hier, im Hafenbecken um die Ford-Insel, einer der größten Flottenstützpunkte des Pazifiks entstanden. Flugplätze und Kasernen wurden gebaut. Die größten von ihnen waren Schofield und Fort Shafter, daneben die Luftwaffenstützpunkte Wheeler Field und Hickam Field. Die Hawaii-Inseln spielten eine wichtige Rolle in der militärischen Planung der USA-Regierung. Von hier aus dirigierte sie den größten Teil ihrer Operationen, die die wirtschaftliche und politische Vorherrschaft der USA in Asien und im Pazifik sichern sollten.
Am Abend des 6. Dezember 1941 machte Oahu mit seiner Hauptstadt Honolulu einen friedlichen Eindruck. Nirgendwo gab es besondere Vorsichtsmaßnahmen. Alle Lichter in der Stadt und im Hafen brannten. Auf den Schiffen der Pazifikflotte herrschte Ruhe.
Die Mannschaften hatten den üblichen Wochenendausgang. Ebenso verhielt es sich in den Armeekasernen und auf den Flugplätzen. Im Hafenbecken um die Ford-Insel lag der größte Teil der Pazifikflotte vor Anker. Die Flotte hatte einen Rhythmus entwickelt, der aus Patrouillenfahrten und Ruhe bestand. Abwechselnd befanden sich Admiral Pye mit seinen Schlachtschiffen oder Admiral Halsey mit seiner Trägergruppe auf hoher See.
Die Insel Oahu
In den letzten Tagen war aus Washington eine Warnung eingetroffen. Sie war im höchsten Grade unbestimmt und machte nur in sehr vagen Andeutungen darauf aufmerksam, man müsse damit rechnen, daß Japan einen Angriff führe. Als voraussichtliche Ziele wurden die Philippinen, Thailand, Singapore oder Borneo angegeben. Zugleich wurde empfohlen, die weit entfernt liegenden, kleineren Stützpunkte der USA zu verstärken. So brachte der
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