Pearl Harbor
ebenfalls im Sperrgebiet befand. Die »Ward« nahm sofort Kurs auf das kleine Fahrzeug, einen motorgetriebenen Sampan, der schleunigst die Flucht ergriff.
Aber die »Ward« war schneller. Sie überholte das Fahrzeug und stoppte es. Durch ein Fernglas konnte Outerbridge sehen, wie sich drüben auf dem Sampan drei japanische Fischer an der Reling aufstellten, die Hände hoben und mit weißen Tüchern winkten.
D,as überraschte Outerbridge. Sampans von in Honolulu lebenden' japanischen Fischern hatten sic h schon oft in das Sperrgebiet eingeschlichen, angeblich um Schwärme von Fischen zu verfolgen. Immer wenn sie gestellt worden waren, hatte man ihnen eine Strafe aufgebrummt und sie wieder laufenlassen. Aber es war nie vorgekommen, daß sich die Besatzung eines solchen Bootes mit erhobenen Händen an der Reling aufstellte.
Ohne lang zu überlegen, nahm Outerbridge den Sampan ins Schlepptau und übergab ihn ein wenig später einem Kutter der Küstenwache, der ihn zur Untersuchung dieser Angelegenheit in den Hafen schleppte.
Diese ganze Zeit über war die U-Boot-Sperre am Hafeneingang offen. Man hatte sie aufgezogen, als die »Keosanqua« ausfuhr, um das Zielschiff einzubringen, das die
»Antares« heranschleppte. Das Manöver hatte sich lange hingezogen. Nun nahte das Küstenwachboot und brachte den verdächtigen Sampan ein. Es lohnte sich nicht, den Mechanismus zu betätigen, der die U-Boot-Sperre schloß. Der Vorgang nahm mehrere Minuten in Anspruch, und bis dahin würde der Kutter mit seinem Sampan bereits an der Sperre sein. Also wartete die Bedienungsmannschaft. Was sie nicht ahnen konnte, war der Auftrag des seltsamen Sampans, der direkt aus Tokio kam.
Leutnant Maejima, der vor Monaten als unverdächtiger Geschäftsreisender Pearl Harbor besucht hatte, war nicht umsonst so lange in der Nähe der U-Boot-Sperre herumspaziert. Er hatte die Gewohnheiten der Bedienungsmannschaften genau studiert.
Auf diesen Studien beruhte der seltsame Vorgang, daß sich ein Sampan verdächtig machte. Er gab den Anlaß dafür, daß die U-Boot-Sperre längere Zeit geöffnet blieb. Für die von den U-Kreuzern gestarteten A-Boote war dies der Augenblick, in dem sie ungesehen in den Hafen eindringen konnten.
Es gelang nur zwei Booten, in den Hafen zu kommen. Eines davon kreuzte längere Zeit im Hafenbecken und fertigte eine Karte von den dort liegenden Schiffen an. Es verließ den Hafen wieder, als die Sperre erneut aufgezogen wurde. Das zweite legte sich in Schußposition und wartete, wie vereinbart, auf den Beginn des Luftangriffs. Das Boot jedoch, das die Karte an Bord hatte, lief bei der Ausfahrt auf ein Riff und sank. Es wurde. erst Wochen später entdeckt und gehoben. Dabei fand man auch die Karte.
Alle anderen A-Boote schafften es nicht bis zum Hafen. Sakamaki trieb noch immer bewußtlos v or Diamond Head herum. Ein weiteres Boot war von der »Ward« versenkt worden. Das fünfte- versuchte, hinter der »Keosanqua« in den Hafen zu kommen. Aber genau um sieben Uhr und drei Minuten zeigte das Unterwasserhorchgerät der »Ward«
leises Motorgeräusch an. Sofort ließ Outerbridge Kurs auf das Geräusch nehmen und fünf Wasserbomben werfen. Bald darauf bildete sich in einer Entfernung von vielleicht dreihundert Metern ein großer Ölfleck. Wasserblasen erschienen an der Oberfläche.
Von neuem erging eine Meldung über den Vorfall nach Bishops Point, und von da wanderte sie auf den Schreibtisch des Leutnants Harold Kaminsky, der im Hauptquartier des 14. Marine-Distrikts Dienst tat.
Kaminsky war ein alter Reservist. Er sagte sich, daß hier etwas im Gange sein mußte.
Entweder handelte es sich um eine ausgedehnte Übung, die überraschend abgehalten wurde, oder es waren tatsächlich U-Boote in die Sperrzone eingedrungen. Jedenfalls zögerte er nicht, seinen unmittelbaren Vorgesetzten, den Kapitän John B. Earle, anzuru-fen. Dessen Frau antwortetemürrisch, als das Telefon auf dem Nachttisch läutete. Aber sie übergab sofort ihrem Mann den Hörer. Dieser ließ sich
berichten, was vorgefallen war, überlegte einen Augenblick, fand dann aber die beiden Meldungen der »Ward« doch zu ernst, um sie einfach zur
Die B-17, die am Morgen des japanischen Überfalls von San Franzisko nach Oahu flogen. Sie gerieten in den japanischen Angriff und wurden zum größten Teil vernichtet.
Die B-17, damals eines der modernsten Flugzeuge der amerikanischen Luftwaffe, wurde »Fliegende Festung« genannt
Kenntnis zu nehmen und auf sich
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