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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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gehört.« Kommandant Malor holte einmal tief Luft und ließ sie langsam entweichen. Er griff nach Nomaracs Arm und dann passierte es.
    Klimpernd fiel ein Ring zu Boden und kullerte direkt vor Malors Stiefel. Konsterniert stierten alle drei auf das Schmuckstück.
    »Ich wusste es! Ihr habt gestohlen!« Der Kommandant winkte augenblicklich zwei Soldaten herbei, die nicht weit von ihm entfernt die Menge in Schach halten sollten. Er beugte sich nach unten und hob den goldenen Ring auf. »Steckt die beiden in den Kerker«, befahl er ihnen, dann drehte er sich mit zorniger Miene um und lief zum Tempeleingang. Für ihn war die Sache damit erledigt.
    Panisch schrien die Zwillinge, doch sie wurden von den vielen Jubelrufen übertönt.
    »Das waren wir nicht! Wir haben nichts gestohlen! Lasst uns los! Nicht in den Kerker! Hört uns doch zu! Wir sind keine Diebe!«
     
    Nicht weit von der Verhaftung von Ronor und Nomarac, lehnte Clay gegen eine Häuserwand. Sein Gesicht wirkte wie versteinert. Er hatte die Lippen fest zusammengepresst, die Hände zu Fäusten geballt.
    »Die Aufnahmeprüfung haben sie nicht bestanden«, flüsterte Nyn ihn ins Ohr.
    »Verdammt!«, brüllte Clay plötzlich seinen Ärger heraus. Er drehte den Kopf und sah seinem besten Freund tief in die Augen. »Sollen sie doch in der Zelle schmoren. Aber wenn ich denjenigen erwische, der ihnen den Ring zugesteckt hat, dem werde ich eigenhändig die Kehle aufschlitzen.«
    »Du sprichst mir aus der Seele.« Nyn seufzte. »Sollen sie ruhig schmoren. Ich für meinen Teil habe keine Lust meine Bekanntschaft mit dem Kommandanten weiter zu vertiefen.« Daraufhin hielt er seinen rechten Armstumpf nach oben, denn kein anderer als Malor hatte ihm seine Hand vor Jahren abgeschlagen.
    »Lass uns gehen … mir ist die Lust nach großer Beute vergangen«, sagte Clay und bei jedem Wort bebte seine Stimme vor Wut. »Die anderen können ja nachkommen.«
    Sie kamen jedoch nicht weit. Während der Hohepriester Ratlyr Anthyr auf dem Podest vor dem Tempel mit seiner Rede anfing und die Menge daraufhin erneut mit lautem Beifall seine Ankunft und die baldige Gerichtsverhandlung feierte, versperrten ihnen plötzlich fünf Stadtwachen den Weg. Wie angewurzelt blieben Clay und Nyn stehen.
    »Hallo Clay. Schon lange nicht mehr gesehen. Lasst uns zusammen einen Spaziergang machen«, befahl der Anführer der kleinen Gruppe und bedeutete zwei seiner Männer, die Diebe zu begleiten.
    Die beiden schnappten sich Clay und Nyn und zerrten sie grob in die Hintergasse, wo sie zuvor schon mit den Zwillingen geredet hatten. Dort angekommen, wurden sie gegen eine Häuserwand geschleudert und die Wachen aus Mayonta bildeten einen Halbkreis um sie. Der Anführer trat nach vorne, die Arme vor der Brust verschränkt, sein Blick aus den bernsteinfarbenen Augen troff vor Abscheu.
    »Was willst du, Caladur?«, fuhr Clay ihn sauer an und hielt seinem Blick eisern stand.
    Caladur war ein hochgewachsener, muskulöser Raukarii. Sein Haar trug er zu einem festen Knoten am Hinterkopf zusammengebunden. Nicht sichtbar, doch jeder, der ihn näher kannte wusste es, er hatte in seiner schwarzen Lederrüstung überall verschiedene kleine Dolche und Messer versteckt. Im Waffengürtel ruhte ein blank poliertes Langschwert und auf der linken Brust prangte das Symbol der Stadtwache. In seinem Gesicht lag stets der Hauch von Zynismus.
    »Das müsstest du doch am besten wissen«, antwortete Caladur gelassen.
    »Keine Ahnung, wovon du redest«, erwiderte Clay, obwohl er den Grund bereits ahnte.
    »Mir sind zwei deiner untergebenen Straßenratten vorhin begegnet«, säuselte Caladur mit einem schiefen Grinsen. »Ich weiß noch nicht, was ich mit ihnen tun werde. Es kommt wohl auf deine Antwort an.«
    Clays Gedanken überschlugen sich. Entweder er sprach von seinen Freunden oder von den Zwillingen. Wenn er von den Kindern redete, dann kam nur ein Raukarii in Mayonta in Frage, von dem er seine Informationen bezog. Ein Raukarii, den er noch mehr hasste als Caldur.
    »Weiß eigentlich Kommandant Malor von deinem zweiten Leben?«, fragte Clay frech und versuchte damit vom Thema abzulenken. Doch er bereute seine Worte sofort, als eine geballte Faust ihn mitten auf die Nase traf. Ein explosionsartiger Schmerz schoss ihm durch den Kopf. Blitze vor seinen Augen nahmen ihm kurzzeitig die Sicht und schließlich tropften Blutfäden aus den Nasenlöchern auf seine Brust. Dem nicht genug legte sich Caladurs Hand um seine Kehle und drückte

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