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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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zu. Aber es reichte, um Clay verzweifelt nach Luft schnappen zu lassen.
    »Wag es nicht noch einmal, sonst …«, zischte Caladur.
    »Sonst was? Mit was willst du mir drohen?«, krächzte Clay.
    »Du hängst doch an deinen Händen und Füßen.« Caldur lachte und hielt plötzlich einen Dolch in der Hand. Er ließ Clays Hals los und legte die kalte Klinge an die dünne Haut seiner Kehle. Ganz langsam und genussvoll strich er mit dem scharfen Dolch von links nach rechts, wobei dieser einen schmalen roten Strich hinter sich herzog. »Wenn dir daran nicht viel liegt, feilschen wir um dein erbärmliches Leben.« Schließlich ließ er von ihm ab und trat zufrieden einen Schritt zurück.
    Clay schluckte mehrmals und befühlte vorsichtig seinen Hals. Caldur hatte ihm den Kehlkopf gequetscht und es schmerzte höllisch. Allerdings hatte seine Drohung ihre Wirkung auch nicht verfehlt. Clay rang innerlich mit sich. Sollte er ihm verraten was er wusste oder besser schweigen.
    »Siehst du, du kannst sanft wie ein schnurrendes Kätzchen sein.«
    Für diesen Spruch hätte er ihm am liebsten sein Knie in die Weichteile gerammt, aber Clay blieb ruhig stehen und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Nyn in der Gesellschaft der zwielichtigen Stadtwachen immer kleiner zu werden schien.
    »Und über was willst du reden?«, gab Clay nach. Gegen Caladur hatte er ohnehin keine Chance. Vorerst.
    »Wenn es nach mir gehen würde, würde ich dich jetzt mitnehmen. Dich und deine verlausten Diebe einkerkern. Am Galgen wird morgen genug Platz sein, euch gleich mit aufzuknüpfen. Aber leider spreche ich heute nicht für mich. Endis will dein hübsches Gesicht sehen.«
    Also hatte Clay richtig geraten. Sein Herz trommelte wild und seine Hände wurden ganz feucht. Den letzten Raukarii, den er sehen wollte war Endis Teptur – den Dämon in Raukariigestalt, wie ihn die meisten hinter vorgehaltener Hand nannten. Sie beide hatten noch eine offene Rechnung zu begleichen und Clay würde dabei verlieren.
    »Eines weiß ich mit absoluter Gewissheit«, sprach Caladur weiter und erfreute sich an Clays wachsender Angst, »der Abend wird viel zu kurz sein, und die Nacht werdet ihr nur überleben, wenn ihr tut, was ich sage.«
    »Du Schwein«, rief Clay ihm zornig zu und schon kehrte der Dolch an seinem Hals zurück.
    »Halt’s Maul und pass auf, wie du mich nennst, sonst wird Endis Entlohnung doch zu wenig sein. Dann kümmere ich mich um dich und deine Freunde.« Caladur näherte sich Clays Ohr und flüsterte: »Du räudiger Hund einer Hure, der in einer Kloake geboren wurde. Endis verspeist solche Ratten wie dich zum Frühstück und ich übernehme gerne die Häutung. Entweder du spielst das Spiel mit oder aber …«
    Weiter sprach er nicht, machte erneut einen Schritt zurück und brach in schallendes Gelächter aus, dem sich die fünf Stadtwachen anschlossen.
    Clay knurrte und spuckte Caladur mitten ins Gesicht. Eine Sekunde später flog ihm die Faust erneut ins Gesicht. Clays Blick wurde von einem schwarzen Nebelschleier umwölkt und er fiel bewusstlos zu Boden.
     
    Zur selben Zeit saßen Ronor und Nomarac eng aneinander gekauert in der Ecke einer dunklen Gefängniszelle. Fast zwei Meter über ihren Köpfen befand sich eine vergitterte Luke in der Wand, die vereinzelte Sonnenstrahlen hindurch ließ. Doch das Licht reichte nicht aus, um die Düsternis und ihre panische Angst zu vertreiben. Der Kerker war ein unheimlicher Ort, voller Furcht einflößender Schatten, schnarrender Geräusche, ekelhaftem Gestank und einer unbeschreiblichen Kälte. Durch die kleine Luke drang der Lärm des Tempelvorplatzes zu ihnen herein, der diese Zelle noch grauenhafter machte. Neben ihnen verhinderten verrostete Gitterstäbe, dass sie in den spärlich beleuchteten Gang hinaus konnten. Und zu allem Überfluss teilten sie sich die Zelle mit einem schnarchenden, alten Bettler, der auf einem Berg nassem stinkendem Stroh in der gegenüberliegenden Ecke schlief.
    »Wieso glaubt uns niemand?« Ronor schluchzte leise und zitterte am ganzen Körper. Nur die Nähe seines Bruders hinderte ihn daran, panisch loszuschreien.
    »Vielleicht … weil sie uns hassen?«, antwortete Nomarac mit einer Gegenfrage und wischte sich mit den dreckigem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.
    »Aber der Hohepriester ist doch nicht böse«, schniefte Ronor. »Er sieht aus wie Papa.«
    »Ob sie uns hier behalten?«, wechselte Nomarac das Thema. Momentan wollte er nicht an ihre toten Eltern denken. Er

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