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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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der dort gar keine wahre Magie vorführte, sondern nur Tricks. Nomarac und Ronor spielten den Zaubertrick mit der Katze und dem Falken nach und ernten Beifall und Gelächter. Und so wurde die Stimmung in der Küche immer ausgelassener.
    Plötzlich erklang eine glockenhelle Stimme, die in das Lachen der anderen mit einfiel. Alori war in die Küche gekommen und amüsierte sich bei der Aufführung der Zwillinge.
    »Wollt ihr später einmal Magier werden? Habt ihr magische Fähigkeiten?«, erkundigte sich Alori und setzte sich an den Tisch, den Jungen genau gegenüber.
    »Ich will Priester werden«, meinte Ronor und musste gar nicht lange überlegen. Er wollte genauso werden wie sein Vater. »Vielleicht werde ich auch Hohepriester.«
    »Ein sehr frommer Wunsch für einen Neunjährigen.« Sie lächelte ihm aufmunternd zu. »Und du Nomarac?«
    Nomarac runzelte die Stirn, dann strahlten plötzlich seine Augen. »Ich will Krieger werden. Mit meinem Schwert schlage ich alle Feinde in die Flucht. Und dann beschütze ich Ronor, wenn er als Priester unterwegs ist.« Zur Unterstreichung seiner Worte stand er auf, schwang ein unsichtbares Schwert durch die Luft und stach auf imaginäre Gegner ein.
    Alle lachten.
    »Wenn du deinen Bruder beschützt, dann wird ihm nie etwas passieren.« Alori zwinkerte ihm zu und wurde auf einmal ernst. »Ich bin eigentlich gekommen, weil Endis euch sehen möchte. Er hat eine Entscheidung gefällt.«
    Die heitere Gelassenheit schwand aus den Gesichtern der Zwillinge. Ihre Angst kehrte zurück und nur Aloris beruhigende Worte, sie bräuchten sich nicht zu fürchten, sie würde bei ihnen sein, ließ sich nicht ganz so sehr zittern. Obwohl sie erst einen halben Tag hier verbracht hatten, wollten sie nicht wieder gehen.
    »Keine Angst«, flüsterte Alori ihnen zu, als sie vor der Tür zu Endis’ Arbeitszimmer standen. »Er hat richtig entschieden, das spüre ich.«
    Die Brüder nickten nur.
    Die Raukarii öffnete die Tür ohne anzuklopfen und ging voraus. Ronor und Nomarac liefen ihr mit gesenkten Köpfen hinterher. Sie wurden sich plötzlich bewusst, dass Endis Teptur über ihre Zukunft entscheiden würde. Ihr Leben lag in seiner Hand. Mit trommelnden Herzen, feuchten Händen und einer trockene Kehle standen sie schließlich wieder an derselben Stelle, wie zuvor, und sie konnten kaum richtig atmen, so aufgeregt waren sie.
    Alori bemerkte es und stellte sich hinter sie, jeweils eine Hand auf der Schulter von Ronor und Nomarac.
    Endis saß hinter dem Schreibtisch. Doch beim Eintreten der drei hob er seinen Blick von einem Pergament und lächelte selbstgefällig vor sich hin. So vergingen etliche lange Sekunden, die allen wie eine Ewigkeit vorkamen. Dann stand er endlich auf und baute sich mit den Händen in den Hüften vor den Brüdern auf.
    »Seht mich an«, befahl er.
    Zögerlich sahen sie ihn an, die bebenden Lippen fest aufeinander gepresst.
    »Ich habe mir über eueren Verbleib in meinem Haus Gedanken gemacht«, erklärte er mit einem despotischen Unterton in der Stimme, wobei er die Worte ’mein Haus’ ganz besonders betonte. »Eigentlich hatte ich etwas ganz anderes mit euch«, er stockte. »… das ist vorerst egal. Ich habe beschlossen, dass ich euch aufnehmen werde. Aber damit eines feststeht, umsonst gibt es hier nichts. Ihr werdet arbeiten, wie jeder andere auch.«
    Nomarac und Ronor schluckten einen wachsenden Kloß im Hals herunter. Leise seufzten sie, diesmal vor Erleichterung. Obwohl Endis für sie immer noch die Augen eines Dämons hatte, hätte er ihnen nichts Schöneres sagen können. Sie hatten ein neues Zuhause gefunden. Alori hatte die Wahrheit gesagt. Sie brauchten keine Angst zu haben, solange sie in ihrer Nähe war. Wenn sie da war, konnte ihnen nichts Schlimmes passieren, darüber waren sie sich mit nur einem Blick einig.
    »Hört mir zu«, fuhr Endis fort. »Damit ich euch aus dem Kerker holen konnte, musste ich eine Menge Edelsteine bezahlen. Diese Edelsteine möchte ich von euch zurückgezahlt bekommen. Das heißt, ihr werdet sie abarbeiten. Wenn ihr damit nicht einverstanden seid, werde ich euch sofort wieder einsperren lassen, dann werdet ihr morgen mit ein paar anderen Dieben gehängt. Ihr habt diese zwei Möglichkeiten. Für welche entscheidet ihr euch?«
    Der Raukarii hatte kaum geendet, da stand die Entscheidung der beiden fest. Sie nickten und flüsterten leise: »Wir wollen arbeiten.«
    »Eine sehr kluge Entscheidung«, spielte Endis das Spiel weiter. »Dann werdet

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