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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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die Reihe, und schließlich tauchten unter dem Schmutz der Straße ihre Gesichter wieder auf.
    »Was ist das für ein Haus?«, wagte Ronor endlich zu fragen, nachdem er in dem großen Zuber saß und sich zuvor mit Nomarac eine kleine Wasserschlacht geliefert hatte, bei der sie sich gegenseitig nass spritzten.
    »Und wer ist dieser Endis?«, schloss sich Nomarac an und tauchte unter. Als er wieder nach oben kam, stand neben Bedra die wunderschöne Raukarii namens Alori. Er schenkte ihr ein Lächeln.
    »Bedra, ich bleibe bei ihnen«, sagte Alori, was die Köchin mit einem Nicken hinnahm. »Ich habe für die beiden auch neue Kleidung.«
    »Gut, dann kümmere ich mich um das Essen.«
    Kurz darauf waren die Zwillinge mit Alori alleine. Sie setzte sich auf den Rand des Badezubers und beobachtete schmunzelnd die Kinder, die sie wiederum neugierig ansahen. Sie wiederholten ihre Fragen und warteten dann ungeduldig. Über eine Sache waren sie sich jedoch bereits im Klaren, hier war es viel besser als im Versteck der Diebe und im Kerker.
    »Ihr befindet euch im größten Freudenhaus von Mayonta. Wisst ihr was das ist?«
    Als Antwort folgte synchrones Kopfschütteln.
    »Ich versuche es euch zu erklären«, setzte sie an und überlegte einen Moment, bevor sie fortfuhr. »Ein Freudenhaus ist ein Ort, den Männer abends und in der Nacht besuchen, um mit Frauen manchmal viel Spaß zu haben. Für den Rest seid ihr noch etwas jung. Das Haus von Endis ist sehr bekannt und es kommen immer viele Gäste.«
    »Malt ihr dann auch solche Bilder, wie sie an den Wänden hängen?« Nomarac erinnerte sich an die nackten Frauen, die in unterschiedlichen Positionen darauf abgebildet waren.
    »Wir malen sie nicht, aber so etwas in der Art«, antwortete Alori. »Aber für den Rest bist du zu jung.« Sie berührte mit der Zeigefinger seine Nasespitze und stupste sie an. Er lachte.
    »Und Endis?«, wollte Ronor nun endlich wissen.
    »Ihm gehört das Haus. Endis Teptur ist ein einflussreicher Händler in der Stadt. Er verdient mit vielen Sachen viele Edelsteine. Aber das wird euch bestimmt bald selbst sagen. Manchmal ist er sehr launisch, dann lasst ihr ihn einfach in Ruhe oder kommt zu mir.«
    Die Brüder nickten. Endlich wussten sie mehr über diesen Ort. Hier war es auf jeden Fall besser als anderswo.
    »Nun aber raus und zieht euch an«, sagte sie, stand auf und hielt beiden jeweils ein Handtuch hin, damit sie sich abtrocknen konnten. Dann reichte sie ihnen Hosen und Hemden, die leider zu groß waren, aber immerhin sauber. Die Säume wurden kurzerhand umgeschlagen und Lederriemen dienten als Gürtel.
    »Aber ich verstehe nicht«, fragte der fertig angezogene Ronor, als er Alori dabei zusah, wie sie den Lederriemen um Nomaracs Hüfte band, »warum hat Endis uns aus dem Gefängnis geholt? Er kennt uns doch gar nicht und wir ihn ebenso wenig.«
    »Ja«, warf Nomarac ein. »Gestern hat uns ein Soldat in den Kerker gesperrt. Und heute Morgen kam dieser böse Soldat und hat uns mitgenommen.«
    »Böser Soldat trifft es ganz gut.« Alori musterte die beiden zufrieden. »Dieser Raukarii heißt Caladur. Merkt euch meine Worte von vorhin. Haltet euch von ihm fern. Wenn er etwas tut, was nicht in Ordnung ist, dann kommt schnell zu mir. Alles andere wird euch Endis erklären, wenn er Zeit hat.«
    Dass er noch immer nicht wusste, wie er weiter vorgehen sollte, verschwieg Alori. Sie hoffte nur, dass er sich richtig entschied und die Kinder einfach behielt. Sie hatte die beiden bereits in ihr Herz geschlossen, dabei kannten sie sich noch gar nicht. Vielleicht könnten die Brüder die Kinder sein, die sie sich schon so lange von Endis wünschte.

Kapitel Fünf
    Eine schreckliche Wahrheit
     
     
    Wenig später saßen Ronor und Nomarac in der Küche am Tisch. Sie hatten von Bedra jeder eine Scheibe frisches Brot und ein Stück Käse bekommen, dazu einen Becher heißen Pfefferminztee. Während sie aßen, wurden sie immer wieder von den Küchenmägden Inas und Yany beobachtet, die Kartoffeln schälten, und schließlich in ein Gespräch verwickelt. Die Köchin hörte stumm zu und kümmerte sich um zwei riesige Büffelbraten.
    Die Jungen erzählten, dass sie aus dem Dorf Sunlor stammten, ihre Eltern tot und sie von Clay und seiner Diebesbande aufgenommen worden waren. Sie berichteten von ihrem Erlebnis mit dem Hohepriester und dem angeblichen Diebstahl, der sie in den Kerker gebracht hatte. Sie sprachen von ihrem Ausflug auf den Marktplatz und dem angeblichen Magier,

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