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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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sorgfältig bei jedem weiteren Wort. Sie sollten sie richtig verstehen, denn es war sehr wichtig. »Manchmal kann ein Geheimnis auch die Wahrheit sein. Das heißt, man lügt absichtlich, um etwas zu beschützen. Versteht ihr?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Nomarac, Ronor dagegen runzelte die Stirn.
    »Was ich euch sagen möchte ist die Wahrheit, aber niemand darf sie wissen. Versprecht ihr mir, wenn ich mein Geheimnis erzähle, dass die Worte nicht dieses Zimmer verlassen? Ihr dürft es nicht einmal Bedra oder den anderen sagen, auch nicht Endis. Kann ich euch vertrauen?«
    Die Brüder blickten sich an. Beiden stand die Neugier ins Gesicht geschrieben. Sie vertrauten sich gegenseitig und somit stand für sie fest, Alori konnte ihnen ebenfalls vertrauen. Schließlich hoben beide ihre Hand und sprachen im Chor: »Wir schwören bei dem Fürst des Feuers, wir werden dein Geheimnis niemandem erzählen.«
    Verschwörerisch grinste Alori. »Ich danke euch. Und nun möchte ich euch etwas erzählen. Es ist nicht einfach für mich, aber ich versuche es. Es geht um Clay. Ihr kennt ihn doch. Clay hat euch bei seiner Diebesbande aufgenommen. Habt ihr ihn gern?«
    »Clay?«, riefen die beiden verwundert. Sofort kam ihnen das Bild von Clay und Nyn im Kerker in den Sinn. Die blutverschmierten Verbände an Clays Hand- und Fußstümpfen und Nyns zweite fehlende Hand. Ihre Körper fingen leicht an zu beben.
    »So wie ihr ausseht, habt ihr ihn gesehen«, kommentierte sie die erschrockenen Gesichter und der Stich in ihrem Herzen wurde stärker.
    »Woher kennst du ihn?«, fragte Nomarac kaum hörbar.
    »Wir haben bei ihm und seinen Freunden geschlafen«, sagte Ronor und verschwieg absichtlich, dass sie unter seiner strengen Aufsicht auch den Taschendiebstahl erlernt hatten.
    »Er und ich kennen uns schon sehr lange«, erklärte Alori und senkte traurig senkte den Kopf. »Wisst ihr … ich war froh, als ich hörte, dass Clay euch gefunden und aufgenommen hat. Doch jetzt, wo er im Kerker sitzt, habe ich große Angst um ihn. Ich kenne ihn schon sehr lange. Wir haben hier zusammengelebt. Clay war für mich wie ein Bruder und ich für ihn wie eine Schwester. Er hat mich in schwierigen Situation beschützt und nie alleine gelassen.« Sie machte eine kurze Pause, seufzte und kämpften gegen die Tränen an. Schließlich sprach sie mit belegter Stimme weiter. »So wie ich Clay kenne, hat er euch angelogen. Er sagte euch, er käme aus Caress, oder?«
    Mit großen Augen nickten die Zwillinge.
    »Das tut er immer.« Aloris Mundwinkel zuckten und ein zaghaftes Lächeln zierte plötzlich ihr wunderschönes Gesicht, doch dann wurde sie wieder sehr ernst. »Seid nicht böse auf ihn, das tut er bei jedem, den er nicht kennt. Vor ungefähr zwanzig Jahren bin ich mit Endis nach Deir al-Bahri gereist. Dort bin ich übrigens geboren. Endis hat in der Hafenstadt versucht, mit einigen dunklen Gestalten Geschäfte zu machen. Einfacher gesagt, er wollte dort viele Edelsteine verdienen. Wir liefen damals durch die Stadt, als ein kleiner Junge … nicht älter aus ihr heute … Endis den Geldbeutel stahl. Er hat deswegen einen großen Aufstand gemacht, aber nach dem ganzen Durcheinander hatte er den Dieb gefunden. Es stellte sich heraus, dass der Junge nur einen einzigen Edelstein ausgeben hatte, weil er seiner sehr kranken Mutter etwas zu Essen kaufte. Endis ließ den Jungen auf meinen Wunsch wieder frei.
    Doch ihr müsst wissen, Endis Herz ist nicht so weich, wie unseres, es braucht ein wenig Zeit sein Herz für sich zu gewinnen. Wir blieben noch einige Tage in Deir al-Bahri, und mir ging der Junge nicht mehr aus dem Kopf. Heimlich habe ich ihn gesucht und auch gefunden. Für sie Mutter kam allerdings jede Hilfe zu spät. In der Nacht zuvor ist sie verstorben. Nun war der Junge ganz alleine. Er war sehr traurig. Ich habe mich dann einfach über Endis Anweisungen hinweggesetzt und Clay mitgenommen. Es gab großen Ärger, aber am Ende haben Endis und ich Clay mit nach Mayonta genommen. Clay hat angefangen für Endis zu arbeiten und wir zwei haben uns angefreundet.
    »Warum ist Clay dann nicht mehr hier?«, fragte Ronor betrübt.
    »Es war ein furchtbares Missverständnis«, meinte Alori und wischte sich nun eine Träne von der Wange.
    In diesem Moment standen die Zwillinge auf, setzten sich neben sie und umarmten Alori herzlich. Die Geschichte hatten auch sie traurig gemacht, denn sie erinnerte sie an ihre verstorbenen Eltern, aber nun gab es Alori. Sie hatten

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