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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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Abschlachten überlebt haben. Erst dann habt ihr anfangen solche idiotischen Pläne zu schmieden. Endis, du hast genug Einfluss in Mayonta, und kontrollierst schon fast die Hälfte der Stadt. Warum noch mehr? Je weiter du dich aus dem Fenster lehnst, desto angreifbarer wirst du. Oder glaubst du, Kommandant Malor und sein Stellvertreter Rodas lassen einfach alles auf sich beruhen, nur weil du den Hohepriester erpresst? Stell dir vor, du würdest wirklich vor ihm stehen. Was willst du ihm sagen? Ich habe hier eure Neffen, ich will Geld, weil ich sie von der Straße geraubt habe … und ich will, dass die Gilden von Mayonta nur auf mich hören? Das klingt für mich schon lächerlich. Der Hohepriester wird darüber ebenfalls nur lachen und dich mit viel Glück bis zu deinem Tod in den Kerker werfen lassen. Und du … Caladur … du wirst dann wahrscheinlich geköpft, weil nämlich alle Hinweise auf dich deuten. Ja, ihr habt nachgedacht, nur in die falsche Richtung. Die Kinder brauchen ein Zuhause.«
    Nachdem Alori geendet hatte, verfielen die Männer in Schweigen. Wieder einmal konnte Endis Teptur die Logik in den Worten von Alori nicht bestreiten. Sie hatte genau das ausgesprochen, was ihn schon vor Minuten daran hinderte, weitere Befehle zu erteilen. Von Anfang an war der Plan zum Scheitern verurteilt gewesen und jetzt, wo die Kinder bei ihm waren, hörte sich seine Idee in den eigenen Ohren schal und hohl an, wie ein Plan, den jeder noch so unbedeutende Straßendieb hätte austüfteln können. Alori hatte recht, aber so schnell wollte er nicht alles aufgeben. Vielleicht gab es noch eine Möglichkeit aus dem Ganzen Profit zu schlagen.
    »Ich hätte zwar nie gedacht, dass ich das einmal sage«, ergriff Caladur als erster wieder das Wort. »Alori hat gut gesprochen. Es gibt doch ein Sprichwort … Schlafende Hunde sollte man nicht wecken . Also tu es nicht und bleib auf der sicheren Seite. Wie eben schon gesagt, ich hätte Verwendung für die …«
    »Damit du gieriger Teufel dein Höllennest mit weiteren Schmuckstücken füllen kannst«, deutete Endis sarkastisch an. Sodann öffnete er eine Schublade seines Schreibtisches und holte einen gefüllten Lederbeutel heraus. Diesen warf er Caladur zu, der ihn auffing und augenblicklich unter seiner Lederrüstung verschwinden ließ. »Und jetzt hau ab, ich will alleine sein.«
    »Entscheide dich klug«, sagte Alori und lief an der Seite des Soldaten zur Tür, die auf den Flur ging.
    Endis knurrte und die beiden beeilten sich das Zimmer zu verlassen. Er konnte weitaus mehr als nur Ohrfeigen und Schläge austeilen.
    Hinter ihnen fiel die Tür ins Schloss und sie standen alleine im hellen Gang. Flink wie eine Raubkatze auf der Jagd, was bei ihm jedoch nicht unbedingt graziös wirkte, versperrte er Alori plötzlich den Weg und drückte sie mit seinem vollen Gewicht gegen die gegenüberliegende Wand. Mit der einen Hand hielt er sie an der Schulter fest, mit der anderen fuhr er ihr über das wunderschöne Gesicht.
    »Lust auf ein bisschen Spaß?«, fragte er lüstern und strich ihr mit dem Zeigefinger über die schmalen Lippen.
    »Verdammter Idiot, lass mich los«, zischte Alori böse, gefolgt von zwei kraftvollen Schlägen gegen Caladurs begierige Finger, dann duckte sie sich unter seinen Armen hinweg. Als sie wieder frei war blitzte sie ihn zornig an. »Wenn Endis das mitbekommt, bist du deine Belohnung sofort los, und deine Männlichkeit auch.«
    »Du bist ein widerspenstiges Kätzchen und das gefällt mir an dir«, versuchte er es gleich noch mal.
    Alori verbarg ihren Ekel vor dem Raukarii nicht. So sehr sie ihn verabscheute, so sehr verachtete auch Endis den Verräter. Auch wenn er bisher immer gute Dienste geleistet hatte, war er trotzdem  brutal, grobschlächtig und schlichtweg ein perverses Schwein.
    »Such dir jemand auf der Straße und lass mich gefälligst in Ruhe. Außerdem solltest du dringend ein Bad nehmen, du stinkst wie eine Kloake.«
    »Sprichst du jetzt von den Jungen oder von Clay?«, gab er lachend zurück und lehnte sich gegen die Wand. Genießerisch beobachtete er ihre Reaktion.
    Jäh verkrampfte sich Alori und ballte die Hände zu Fäusten. Hasserfüllt funkelte sie ihn an. Am liebsten hätte sie ihm für diese Worte mit einem stumpfen Messer entmannt. Doch so sehr sie ihn hasste, umso mehr konnte er mit ihren Gefühlen spielen. Daher nahm sie all ihren Mut zusammen, straffte die Schultern und sagte: »Fass die Kinder niemals an. Wenn du das tust, dann werde

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