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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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Knauf eines Schwertes hervor. Das Auffälligste an seinem Gesicht war eine Narbe, die seine ganze rechte Seite verunstaltete und stark nach den Folgen einer Verbrennung aussah. Plötzlich erschreckte er Nomarac, als er eine behandschuhte Hand ausstreckte, nach seinem Kinn griff und so zwang ihm direkt in die bernsteinfarbenen Augen zu sehen.
    »Du bist also der neue Laufbursche«, sagte er und lächelte kalt.
    Über Nomaracs Rücken jagte eine Gänsehaut. Doch er wollte keine Angst zeigen. Aus diesem Grund straffte er die Schultern und erwiderte den Blick so eisern, wie nur möglich. Nur sein schneller schlagendes Herz konnte er nicht beherrschen.
    »Der Kleine gefällt mir.« Der Raukarii lachte unerwartet, ließ Nomarac los und schlug ihm kräftig auf die Schulter. »Ich bin Rhyn. Der da ist Intur und der andere Aive. Intur ist mein Bruder.«
    Nomarac schluckte, dann wanderte sein Blick zu den beiden Männern, die ihm vorgestellt wurden.
    Intur ähnelte seinem Bruder, mit dem einzigen Unterschied, dass er keine Narbe im Gesicht hatte. Aive war dagegen ein etwas dicklicher, kleiner Raukarii mit kurzen Haaren und vielen Runzeln auf der Stirn. Alle trugen das Gleiche. Jeder Handschuhe, Schwert und schwarzen Umhang.
    »Du bist also Nomarac.« Rhys kaltes Lächeln wurde freundlicher, wagte es aber nicht sich zu bewegen. Aber seine Sorge war völlig ungerechtfertigt. Obwohl Endis Kumpanen aussahen wie grobschlächtige und kraftstrotzende Raukarii, entpuppten sie sich als lustige Gesellen.
    Ronor hatte inzwischen Hilfe von Osir bekommen. Er trug wieder die weiße Seidenkleidung, die ihm überhaupt nicht gefiel. Ständig zupfte er an der Hose herum. Aber sein Murren half ihm nicht. Obwohl er seinen Bruder so sehr vermisste, musste er ein paar Dinge bis zum Abend lernen. Zuerst trug er ein Tablett mit leeren Goldbechern durch die große Eingangshalle. Dann musste er es mit vollen Goldbechern tun, ohne einen Tropfen zu verschütten. Dabei balancierte er um die Sofas herum und sollte so unscheinbar wie möglich wirken, als würde er überhaupt nicht existieren.
    Als schließlich die Dämmerung einsetzte und die Raukariidamen mit aufreizenden Seidenkleidern die Halle bevölkerten, spürte Ronor eine ungewohnte Scham in sich aufsteigen. Sie waren alles so schön, aber auch alle mit so wenig Stoff bekleidet. Auch Alori sah er immer wieder, die ihm ein Lächeln schenkte. Aber Pian verbot ihm zu ihr zu gehen. Stattdessen stand er in einer Ecke und beobachtete die beiden Pagen, wie sie sich gegenüber den männlichen Kunden verhielten, wie sie die Getränke servierten und musste es ihnen kurze Zeit später nachmachen.
    Während Ronor mit Osir in der Eingangshalle stand und nervös auf der Unterlippe kaute, brachte Nomarac mit Rhyn und den beiden anderen die Pferde in den Stall. Ungeduldig wartete Ronor darauf seinem Bruder endlich zu erzählen, was er heute getan hatte. Aus den Augenwinkeln sah er immer mehr wohlhabende Männer eintreten, die alle herzlich von Alori und Endis begrüßt wurden. Ronor gefiel es gar nicht, wie die Raukarii dabei seine Freundin anstierten. Aber ihr schien es gar nichts auszumachen.
    »Ronor«, sagte irgendwann Osir. »Du gehst jetzt in die Küche, isst etwas und morgen machen wir weiter. Für heute hast du das gut gemacht. Das werde ich Endis sagen.«
    Bis über beide Ohren begann er zu strahlen und huschte so schnell er konnte davon. Das Grinsen im Gesicht von Osir bekam er gar nicht mehr mit. Und kaum war er in der Küche angekommen, da konnte er sein Glück gar nicht fassen. Nomarac wartete schon auf ihn. Er saß am Tisch und kaute hungrig auf einem Stück Fleisch herum.
    Augenblicklich sprang Nomarac auf und bereits im nächsten Moment fielen die Zwillinge sich freudig um den Hals. Dann begannen sie auch schon zu schwatzen. Bedra musste die beiden sogar dazu zwingen, erst einmal etwas zu essen. Aber anschließend gab es für sie kein Halten mehr.
    »Schau, das hat mir Rhyn geschenkt«, fing Nomarac an und zog lachend ein Messer aus der Scheide, die am Hosenbund befestigt war. Im Kerzenlicht der Küche glänzte die Klinge hell und gefährlich.
    Mit großen Augen besah Ronor sich das Messer. »Das hat er dir geschenkt?« Er konnte es kaum fassen.
    »Ja«, erwiderte Nomarac stolz. »Rhyn hat es mir einfach gegeben.«
    »Rhyn ist ein guter Kerl«, warf Bedra ein. »Er versteckt sein wahres Wesen unter einer harten Schale, so wie viele in Mayonta.«
    »Rhyn sagte, dass ich morgen eigene Aufgaben

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