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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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verraten hast. Das scheint nun seine Rache dafür gewesen zu sein.«
    »Ronor!«, rief es plötzlich von der Tür . Nomarac stürmte ins Zimmer und fiel vor seinem Bruder auf die Knie. Mit schreckgeweiteten Augen sah auf ihn herab. Er zitterte am ganzen Körper und die ersten Tränen liefen ihm bereits über die Wangen. Pian hatte ihn geholt.
    Im Raum verstummten alle.
    »Ronor! Was ist mit ihm? Ronor!«, Nomarac nahm Ronors eiskalte Hände in die seinen und kämpfte gegen eine Welle der Verzweiflung an. Sein Bruder durfte nicht tot sein. Er konnte ihn doch nicht einfach alleine lassen!
    »Er lebt, Nomarac«, flüsterte Alori ihm ins Ohr. »Ein Priester wird gleich kommen. Er muss nur ganz still liegen.« Sie nahm Nomarac in die Arme und klammerte sich selbst an dem jungen Raukarii fest.
    Wie in Trance nickte er und verstand die Welt nicht mehr. Der einzige Raukarii, den er noch hatte, der seine ganze Familie darstellte, lag in einer immer größer werdenden Blutlache vor ihm. Was war geschehen? Wer hatte ihm das angetan? Während er sich das fragte, wurde er von verzweifelter Angst gepeinigt. Darunter mischte sich jedoch ganz langsam unsägliche Wut. Der Priester musste sich beeilen. Er musste Ronor heilen und durfte ihn nicht sterben lassen.
    In diesem Moment trat ein Kleriker des Zevenaars in Begleitung von Rhyn ins Zimmer. Sein Blick schweifte einmal durch die Menge, bis er sich ein Bild der Situation gemacht hatte. Anschließend warf er alle, die nichts hier zu suchen hatten, hinaus. Selbst Endis, Senon und sogar Nomarac. Nur Alori durfte bleiben und sollte ihm assistieren.
    Draußen vor geschlossener Tür dachte Nomarac wahnsinnig zu werden. Mit seinem Messer in der Hand lief er im Kreis und wollte nur noch eines, den Täter auf der Stelle umbringen.
    »Caladur, die kümmerliche Made eines Dreckschweins«, brüllte Endis und riss den jungen Raukarii aus seinen Racheplänen. Fassungslos stierte er ihn an.
    »Ja, Nomarac. Es war Caladur.« Dann wandte er sich an Senon, der immer noch neben ihm stand. »Ich benötige ein paar Männer von dir«, erklärte Endis nüchtern. »Sie sollen Rhyn und meine Männer bei der Suche nach Caladur unterstützen.«
    »Du willst ihn dir wirklich schnappen?«
    »Ich weiß, was du sagen willst. Aber ich tu damit Kommandant Malor nur einen Gefallen. Er selbst hat Caladur von seinem Amt enthoben. Somit suchen wir nur nach einem Raukarii, der versucht hat einen anderen umzubringen.«
    »Warum? Warum hat er das getan?« Nomarac fand endlich seine Stimme wieder.
    »Ich kann zurzeit nur raten, aber anscheinend hat er ein Opfer gesucht, um seinen Frust loszuwerden. Da kam ihm wohl Ronor gerade in den Weg. Keine Sorge, wir werden ihn finden und für seine Tat zur Rechenschaft ziehen.«
    »Ich will mit.« Nomarac war plötzlich sehr entschlossen.
    Endis schüttelte jedoch den Kopf. »Nein. Du wirst bei deinem Bruder bleiben. Wir erledigen das.« Damit war für ihn die Sache erledigt. Er bedeutete Senon er sollte ihm nach unten folgen.
    Nomarac blieb alleine zurück. Er konnte es nicht glauben, dass Endis ihm seine Bitte verweigert hatte. Anderseits lag hinter der verschlossenen Tür sein Bruder. Der Bruder kämpfte gerade um sein Leben, und neue Tränen kämpften sich ihren Weg in seine Augen.
     
    Eine Stunde später hatten Pian und Alori den verletzten Raukarii in Aloris Bett gelegt. Dem Zevenaarkleriker war es gelungen, das Messer zu entfernen, die damit verbundene tödliche Wunde zu verschließen und die Blutung zu stoppen. Auch die restlichen Schnittverletzungen hatte er teilweise heilen können. Er hatte noch ein paar Heiltränke und eine wohltuende Heilsalbe dagelassen. Inzwischen hatte Alori Ronor gewaschen und die Wunden nach Anweisungen des Priesters gesäubert und verbunden. Nomarac saß ihr gegenüber auf dem Bettrand und hielt besorgt die Hand seines Bruders fest.
    »Lassen wir Ronor noch ein wenig schlafen«, sagte Alori und versuchte, Nomarac Trost zu spenden. »Sobald er aufwacht, wird er die Heiltränke trinken. Du wirst sehen, danach geht es ihm gleich viel besser.«
    Der junge Raukarii nickte. »Warum hat er das getan?«, flüsterte Nomarac, dem Endis’ Worte nicht mehr aus dem Kopf gingen. »Ronor hatte ihm nie was getan. Caladur wollte meinen Bruder umbringen.«
    »Ich glaube eher, er dachte, er hätte ihn umgebracht. Ein Glück für Ronor, dass Osir ihn rechtzeitig gefunden hat.» Alori seufzte. »Caladur hatte noch nie einen Grund gebraucht, um anderen Schmerz und

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