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Pech und Schwefel (German Edition)

Pech und Schwefel (German Edition)

Titel: Pech und Schwefel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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Augen. Er schien es mit einer Leichtigkeit zu tun, die für Venarez’ klerikalen Kräfte sprachen. Immer mehr Schnittverletzungen und Peitschenstriemen verschwanden spurlos. Am Ende war nichts mehr zu sehen als die getrockneten Blutflecke am Boden. Überglücklich strahlte er von einem Ohr zum anderen.
    »Ronors körperliche Verletzungen sind geheilt«, sagte Venarez leicht erschöpft und erhob sich. »Ich habe ihn mit einem Schlafzauber belegt. Das ist vorerst besser für ihn.« Anschließend lief er in die Ecke, wo er sein Schwert und den Dolch hingeworfen hatte. Zuerst nahm er das Langschwert, wischte die Klinge an Charans Kleidung ab und steckte die Klinge zurück in den Waffengürtel. Dann kam Nomaracs Dolch, den er ihm mit sauberer Schneide überreichte. »Dein Bruder wird jetzt erst einmal viele Stunden schlafen. Nur seine geistigen Wunden kann ich nicht einfach mit einem Klerikerspruch heilen, das muss er alleine bewältigen, aber du kannst ihm dabei helfen.«
    Nomarac verstand ihn sehr gut, denn das kannte er bereits. »Und was nun? Hilfst du mir, Ronor zurück in unser Versteck zu bringen?«
    »Nein« Venarez’ Tonfall ließ keinen Spielraum für eine Diskussion.
    Verwirrt sah der junge Raukarii ihn an.
    »Du hilfst mir, Ronor in meinen Turm zu bringen. Dort werde ich so lange auf ihn, und auch auf dich aufpassen, bis es euch wieder gut geht.« Diese Aussage unterstrich er mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern. »Wo käme ich da hin, wenn ich Ronor und Nomarac Anthyr alleine lassen würde.«
    Überrumpelt starrte Nomarac ihn an, war aber nicht in der Lage etwas zu sagen.
    »Ich weiß es«, fuhr er fort und nahm nebenher Ronor auf seine starken Arme. »Der sehende Spiegel hat es mir verraten. Du weißt schon, der Zauber den ich angewendet hatte, während du schliefst.«
    Nomarac nickte fassungslos.
    »Gut, dann lass uns von hier verschwinden. Inzwischen dürften auch Kommandant Malor und der Hauptmann Rodas eingetroffen sein. Aber einen Moment noch, so können wir Ronor nicht rausbringen. Er murmelte wieder etwas in der Sprache der Magie und wie von Geisterhand trug sein Zwillingsbruder neue Kleider. Eine braune Lederhose, beigefarbenes Hemd, Weste und Stiefel. Nur einen Unterschied gab zwischen Nomarac und Ronor. Statt einer dunkelgrünen Weste trug Ronor eine dunkelblaue mit silbernen Säumen.
     
    Wenige Augenblicke später kamen sie zu dritt aus dem Lagerhaus gelaufen. Auf der Straße vor ihnen lagen die gefesselten und mittlerweile geknebelten Gauner Cuphir und Myrem. Sie stöhnten immer wieder während sie versuchten sich zu befreien. Aber Venarez’ magische Fesseln würden noch viele Stunden halten.
    »Von eurem Partner müsst ihr nichts mehr befürchten«, raunte der stolze Raukarii ihnen zu, als er an ihnen vorbei auf den wartenden Kommandanten zu lief. Zur Antwort hörte er aufgeregtes Brummen, das er geflissentlich ignorierte.
    »Ihr habt Euren Neffen heil und sicher wiedergefunden«, kommentierte Malor das Bild, welches sich ihm bot. »Da bin ich sehr erleichtert.«
    »Heil und sicher ist er nur, weil wir noch rechtzeitig eingetroffen sind«, erwiderte Nomarac bissig.
    »Er hat recht.« Venarez seufzte. »Eine Stunde später und mein Neffe wäre vermutlich verblutet. Ich konnte ihn jedoch heilen. Den gesuchten Charan finden Sie im Keller. Er ist tot.«
    »Ich verstehe.« Kommandant Malor gab seinem Stellvertreter den Befehl mit einigen Männern den Tatort abzusuchen. »Ich kann mich nur im Namen von Mayonta entschuldigen. Es war niemals unsere Absicht …«
    »Ihr müsst Euch nicht entschuldigen«, unterbrach ihn Venarez. »Es war nicht Eure Schuld. Wir bedanken uns für Eure Hilfe.« Anschließend erzählte er, was sie im Keller des Lagerhauses vorgefunden hatten. »Ich werde jetzt mit meinen Neffen aufbrechen. Und wenn es niemanden stört, dann nehme ich mir die drei Pferde dort drüben. Ich denke nicht, dass noch irgendwer sie für sich beansprucht.« Er deutete mit dem Kinn zur Seite, wo ein rotbrauner Hengst und zwei weitere gesattelte Pferde nicht weit von ihnen angebunden waren.
    Das war Jildar! Nomarac erkannte das Tier sofort wieder und lief voraus, Venarez folgte ihm.
    Jildar erkannte seinerseits den jungen Raukarii und ließ sich von ihm streicheln. Dann half er Venarez seinen Bruder auf den Sattel zu hieven. Hinter ihm nahm Venarez Platz, um ihn während des Ritts zu sichern. Nomarac stieg auf den Rücken einer gescheckten Stute und nahm die Zügel des dritten Pferdes an

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