Pedro Juan Gutiérrez
Busfahrer verdienen, eine blonde Amerikanerin mit blauen Augen heiraten, in einem supermo-dernen Lkw umherfahren und drei, vier schön weiße Kinder haben, wenngleich diese oft nach den Großeltern kamen und insofern dunkler als er selbst ausfallen würden.
Omar war ziemlich rassistisch. Er war ein Mestize mit Kräuselhaar, großem Mund und dunkler Haut, aber nicht schwarz, ein Mischling wie alle in der Familie. Von Kindheit an nannte man ihn »El Moro«, weil er etwas Arabisches an sich hatte. Er wusste, dass er schön war, aber er wäre lieber weiß und gebildet gewesen, mit Geld in der Tasche, guter Kleidung, schönem Auto und nettem Häuschen. Wie alle sehnte er sich nach dem, was er nicht besaß. Sobald er Bertas Wohnung gesehen hatte mit den antiken Möbeln, Teppichen, Gardinen und Nippes aus Porzellan und Bronze, sagte er sich: »Das ist es, was ich will.«
Omar war von Haus aus ein Verführer. Es war das Einzige, was er verstand und wodurch er seinen Lebensunterhalt bestritt. Ihm gefiel es, von Frauen ausgehalten zu werden, oder auch von Männern, ganz egal. Außerdem mochte er reifere Frauen und Männer, denn sie waren nicht nur Liebhaber, sondern auch gleichzeitig Mamas und Papas. So musste er sich um Geld keine Gedanken machen. Er widmete Berta viele Stunden, unterhielt sich mit ihr, hörte sich ihre Geschichten an und ließ sich immer wieder die Fotos zeigen. Die Alte aus dem siebten Stock und die Mädchen kümmerten sich um ihren Haushalt, machten sauber, wuschen die Wäsche, brachten ihr Essen. Omar und Berta sprachen immer öfter miteinander. Sie leisteten einander Gesellschaft und genossen es.
Eines Nachmittags klopfte Omar an der Tür. Er hatte getrunken. In einer Hand hielt er einen Teller mit Essen, in der anderen ein Glas voll Rum. »Berta, das hier schickt dir meine Tante.«
»Oh, Spaghetti, wie schön.«
»Iss nicht gleich, trink erst.«
»Aber nicht doch, mein Sohn. Es ist viele Jahre her, seit ich das letzte Mal ein Glas Rum getrunken habe.«
»Probier nur ein Schlückchen, komm schon.«
»Ich habe früher immer Cocktails getrunken. Na, vielleicht probier ich mal ein Schlückchen davon.« Berta benetzte kaum ihre Lippen. Sie war nervös. Seit einiger Zeit sehnte sie sich nach Omar. Ihr Herz schlug schneller, sobald sie ihn sah, und sie wurde ganz aufgeregt, wenn die Stunden vergingen und er nicht kam. Omar drehte das Radio an, suchte sanfte Musik und näherte sich Berta von hinten, die in einem Sessel saß. Er legte ihr die Arme um die Schultern. Berta fuhr zusammen, und ihr Herz setzte aus. Sanft begann Omar, sie mit Expertenhänden zu massieren.
»Entspann dich, Berta, sei ganz entspannt.« Berta hatte völlig vergessen, wie sich der körperliche Kontakt mit einem anderen Menschen anfühlte, wusste nicht einmal mehr, wann man sie das letzte Mal berührt hatte. Ihr Mann hatte zehn, zwölf Jahre vor seinem Tod damit aufgehört, und sie war nie mit einem anderen Mann zusammen gewesen.
Sie versuchte sich zusammenzureißen. »Ich bin ganz nervös, Omar. Warum machst du das mit mir?«
»Weil ich dich mag.«
»Ich bin eine alte Frau.«
»Du bist keine alte Frau. Und ich mag dich.« »Gott wird dich strafen, wenn du mich anlügst.«
»Ich lüge dich nicht an. Ich mag dich.« Ganz langsam streifte er ihr das Kleid von den Schultern, während er sie weiter massierte und küsste. Er nahm ihr den Büstenhalter ab und streichelte ihre hängenden und runzeligen Brüste mit den immer noch großen, sinnlichen rosa Warzen.
»Mmmm, diese Nippel sind der Wahn.«
»Bitte, Omar, ich schäme mich. Ich will mich wieder anziehen, lass bitte.«
»Trink einen Schluck.«
Und er presste seine Lippen auf Bertas und ließ ein wenig Rum aus seinem Mund in ihren fließen. Dann biss er in ihre Brustwarzen und saugte an ihnen. Langsam regte er sie an, kostete sie, als sei sie eine Frau mit straffer, elastischer Haut und keine runzelige, welke Alte von sechsundsiebzig. Er zog seine Shorts ein wenig herunter, darunter trug er nichts, und zeigte ihr seine üppig schwarz behaarte Lende. Obwohl sie immer nervöser wurde, konnte sie nicht anders, als wie hypnotisiert auf dieses große, dicke, fast schwarze Wunder zu starren. Ihr Mann war mit nicht einmal der Hälfte dieses Apparats bestückt gewesen, bleich und schlaff, nie so groß und hart.
Omar wusste, dass er sie völlig in seiner Macht hatte. Er hob sie aus ihrem Sessel, küsste sie und ließ bei der Gelegenheit noch etwas Rum in ihren Mund fließen. Dann
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