Pedro Juan Gutiérrez
du sie?«
»Was?«
»Schwänze, Schätzchen, du bist wild nach Schwänzen.«
»Ja, wild, süchtig, nenn es, wie du willst, aber es ist das erste Mal, dass ich zwei zugleich habe. Ich hatte bislang immer nur einen zur selben Zeit.«
»Ja, einen zur selben Zeit. Einen heute, einen morgen, einen übermorgen. Und immer ohne Kondom.«
»Ja, klar. Kondome sind nichts für mich. Ich will Fleisch auf Fleisch.«
Mit diesen Worten öffnete sie mir den Hosenschlitz, zog meinen Schwanz hervor und rieb ihn sachte. Sie sah ihn an, als sei er eine Zuckerstange, und steckte ihn in den Mund. Sie saugte und bewegte den Kopf auf und ab, bis sich ein großer Strahl ergoss, den sie bis zum letzten Tropfen schluckte. Sie schluckte und schluckte, das Sperma troff ihr an den Lippen herab, und sie leckte es mit der Zunge auf. Keinen Tropfen ließ sie sich entgehen. Ich schreie immer laut, wenn ich komme, ich kann nicht anders. Wenn ich abspritze, schreie ich und stöhne und beiße. Das liegt daran, dass mein Schwanz äußerst sensibel ist. Ich verliere völlig die Kontrolle über mich. Als ich zu stöhnen und zu schreien anfing, erschrak sie. Für sie bin ich ein alter Knacker. Sechsundzwanzig Jahre älter - das ist ziemlich viel, oder nicht? Sie zog meinen Schwanz aus ihrem Mund. Er troff noch vor Sperma. Ich stöhnte laut, verdrehte die Augen in seltsamer, lieblicher Ekstase. Genussvoll ließ ich mich gehen. So geschieht's mir immer. Besonders wenn man mir einen bläst. Wenn ich meinen Schwanz in ein Loch stecke, kann ich mich etwas mehr unter Kontrolle halten. Alle erschrecken sich beim ersten Mal und glauben, ich müsse gleich den Liebestod sterben. Anisia erschrak sehr. Schließlich fing ich mich wieder. Es kam noch ein kleiner Strahl Sperma herausgeschossen. Ich molk meinen Schwanz mit der Hand von der Wurzel her leer und verspritzte die letzten Tropfen auf dem Boden.
»Hast du alles geschluckt? Hat's dir gefallen?«
»Ja. Wie geht's dir? Alles wieder in Ordnung?«
»Kümmere dich nicht um mich. Es läuft immer so.«
»Ich dachte schon, mit dir stimmt was nicht. Fast wäre ich abgehauen.«
Ich sank in einen Sessel. Völlig erschöpft, schnaubend. Ich hatte mein ganzes Leben in ihren Mund ergossen, und sie hatte es geschluckt. Ich brauchte Zeit, um wieder zu mir zu kommen.
»Du wolltest also abhauen. Wenn ich einen Herzinfarkt oder so etwas gehabt hätte, hättest du mich dann einfach hier am Boden liegen lassen?«
»Klar. Ich kann nicht in solche Geschichten verwickeln werden. Verstehst du nicht, wenn mein Mann dahinterkommt, erschlägt er mich.«
»Nichts für ungut, Anisia. Alles in Ordnung. Willst du was trinken?«
»Nein, ich muss los.«
»Hab keine Angst, mir ist nichts geschehen. Es ist völlig normal. Schenk dir ein Glas ein.«
»Ich habe keine Angst, aber ich habe nie zuvor einen Mann so gesehen.«
»Wie?«
»Mit solcher Reaktion. Du hast mich erschreckt. Ich muss jetzt gehen, ich rufe dich an.«
Sie stand auf, gab mir einen Kuss und ging. Seither habe ich nie wieder von ihr gehört.
Den Stier bei den Hörnern packen
Bei Tagesanbruch erwachte ich mit schrecklichen Kopfschmerzen. Ich hatte meinen Rausch auf der Mauer des Malecón ausgeschlafen, keine Ahnung, wie lange. Ich setzte mich auf und versuchte zu denken. Da bemerkte ich, dass ich keine Schuhe und kein Hemd anhatte und meine Hosentaschen leer waren. Sogar meinen Wohnungsschlüssel hatte man mir geklaut. Jetzt musste ich das Schloss aufbrechen. Der Schädel brummte mir zum Zerreißen, aber ich bemühte mich, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich hatte bis spät in die Nacht mit einer Fünfzigjährigen getrunken. Dick, untersetzt, aber mit guten Titten und schönem Arsch - genau richtig, um ein bisschen herumzumachen. Sie war eine meiner Nachbarinnen, die den lieben langen Tag stinkende Hühner und Schweine auf der Dachterrasse hütete. Ich weiß nicht, wie sie heißt. Alle nennen sie Cusa. Sie provoziert mich ständig. Wenn sie morgens herauskommt, um die Hühner zu füttern, trägt sie ihr weißes, transparentes Nachthemd, abgenutzt durch das viele Tragen und dadurch noch transparenter, keinen Büstenhalter, sodass man ihre großen, dunklen Nippel erkennen kann, und ein winziges Höschen, das sich in den Falten ihrer üppigen Schenkel verliert. Aus den Augenwinkeln spähte sie in Richtung meines Zimmers, um zu sehen, ob ich guckte oder nicht. Sie wusste, ein Mann ohne Frau vernascht alles. Was immer er zu fassen kriegt. Die Frau ist eine
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