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Peinlich peinlich Prinzessin

Titel: Peinlich peinlich Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Wellnesshotel gefahren, um an ihrem Chi zu arbeiten. Aber ich hab ihnen gesagt, dass ich schon anderweitig verplant bin.
    »Musst wohl wieder irgendeine Jacht taufen, was?«, fragte Lana spöttisch.
    Aber jetzt weiß ich, dass ich das, was sie sagt, nicht so ernst und wörtlich nehmen darf. Wenn sie solche bissigen Kommentare ablässt, will sie meistens nur witzig sein. Auch wenn der einzige Mensch, der sie witzig findet, sie selbst ist. Ich muss sagen, dass sich Lana und Lilly in dieser Beziehung ziemlich ähneln.
    »Nein, ich gehe zu Tina Hakim Baba«, sagte ich. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass die beiden es blöd fanden, dass ich den Abend, statt auf die Party des Jahres zu gehen, lieber mit einem Mädchen verbrachte, das nicht zur Starfraktion der Schule gehört.

    Ich war gerade dabei, meine Zahnbürste in meinen Kulturbeutel zu packen, als Mom ins Bad kam und mir das Telefon hinhielt.
    »Dein Vater will mit dir sprechen«, sagte sie und sah dabei sehr zufrieden aus. Dann drehte sie sich um und ließ mich allein.
    Oh Mann, echt. Ich liebe Mom ja wirklich über alles, aber sie muss einsehen, dass das so nicht geht. Sie kann mich nicht erst zur sozialkritischen Rebellin erziehen und sich dann, wenn mich das Wissen um den Zustand der Welt so fertigmacht, dass ich mich im Bett vergrabe, solche Sorgen machen, dass sie mich zur Therapie schickt. Und dann ausrasten, wenn ich das mache, was mein Therapeut mir rät. Das geht einfach nicht.
    Ja, okay, Dr. G. Stöhrt hat mir nicht wortwörtlich geraten, so viel Geld für Unterwäsche auszugeben. Aber es geht ums Prinzip.
    »Ich bringe von den Sachen, die ich gekauft hab, nichts zurück!«, sagte ich ins Telefon, bevor mein Vater etwas sagen konnte.
    »Das verlange ich doch gar nicht«, sagte er.
    »Weißt du, wie viel ich ausgegeben hab?«, fragte ich misstrauisch.
    »Ja, weiß ich. Das Kreditkartenunternehmen hat mich schon angerufen. Sie dachten, die Karte wäre von irgendeiner Einkaufssüchtigen gestohlen worden. Weil du noch nie so viel ausgegeben hast.«
    »Oh«, sagte ich. »Okay. Und worüber willst du dann mit mir reden?«
    »Über nichts Besonderes. Aber deine Mutter soll denken, dass ich mit dir schimpfe. Du kennst sie doch. Sie kommt nun mal aus einer Kleinstadt im Mittleren Westen. Sie kann nichts dafür. Wenn etwas mehr als zwanzig Dollar kostet, kriegt sie sofort Schweißausbrüche. So war sie immer schon.«

    »Ach so«, sagte ich und dann etwas lauter: »Oh Mann, Dad. Das ist total ungerecht!«
    »Was ist ungerecht?«, wollte er wissen.
    »Nichts«, sagte ich mit leiserer Stimme. »Ich tue bloß so, als würdest du mich ausschimpfen.«
    »Ach so«, sagte er und klang beeindruckt. »Sehr realistisch. Oh nein.«
    »Oh nein, was?«
    »Deine Großmutter ist gerade reingekommen.« Dads Stimme klang angespannt. »Sie will dich sprechen.«
    »Weil ich so viel Geld ausgegeben hab?«, fragte ich überrascht. Dabei ist der Betrag, den ich heute bei Henri Bendel ausgegeben hab, nur ein kleiner Bruchteil der Summe, die sie wöchentlich allein für den Frisör und ihre Kosmetikerin ausgibt.
    »Nein, nicht direkt«, sagte Dad.
    Gleich darauf atmete Grandmère schon in den Hörer.
    »Amelia!«, blaffte sie. »Dein Vater hat mich heute darüber informiert, dass der Prinzessunterricht in der nächsten Zeit ausgesetzt werden soll, weil du eine Art persönliche Krise durchmachst. Was soll das?«
    »Mutter«, hörte ich Dad im Hintergrund sagen. »So habe ich es nicht ausgedrückt.«
    Mir war sofort klar, was los war. Dad hatte versucht, mich vom Prinzessunterricht zu befreien, ohne Grandmère zu verraten, weshalb ich nicht zum Prinzessunterricht kommen kann. Mit anderen Worten: ohne ihr zu sagen, dass ich jetzt eine Therapie mache. Bei einem Cowboy.
    »Ruhe, Phillipe«, herrschte Grandmère ihn an. »Du hast weiß Gott schon genug angerichtet!« Zu mir sagte sie: »Das ist doch sonst gar nicht deine Art, Amelia! Ich begreife nicht, wieso du dir die Geschichte mit diesem Jungen so zu Herzen nimmst. Habe ich dir denn gar nichts beigebracht? Eine Frau braucht einen Mann ungefähr so dringend wie ein Fisch ein Fahrrad! Also reiß dich bitte zusammen.«

    »Grandmère«, sagte ich erschöpft. »Es ist nicht … nicht nur wegen Michael, okay? Im Moment wächst mir alles ein bisschen über den Kopf. Ich hab diese Woche viel in der Schule verpasst, ich muss total viel nacharbeiten, und deswegen würde ich gerne, falls du damit einverstanden bist, eine Zeit lang mit dem

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