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Peinlich peinlich Prinzessin

Titel: Peinlich peinlich Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Geld. Und natürlich um die Krone. Und falls er sich einbilde, das Problem mit der Pest könne dadurch gelöst werden, dass er Bücher und Erlasse verbrenne, sei er auf dem Holzweg!
    Ich hätte total gern weitergelesen, weil ich die Hoffnung hatte, dass die arme Amelie ihren Onkel vielleicht doch noch überzeugen konnte und dass dann alles gut endet (auch wenn ich weiß, dass es schlecht endet), aber gerade ist Kenny stinksauer geworden und hat gesagt, wenn ich nicht beim Experiment mithelfe, würde er es Mr Hipskin sagen, und dann müsste ich mich eben damit abfinden, dass ich bloß die 0 Punkte bekomme, die ich verdiene.
    Also hab ich mich bereit erklärt, mit der Hand, die ich nicht zum Schreiben brauche, die Flüssigkeit im Becherglas umzurühren. Deswegen ist meine Schrift auch so krakelig.

Montag, 20. September, zu Hause
    Obwohl ich immer noch abgrundtief verzweifelt bin, kam ich relativ gut gelaunt von der Schule nach Hause, weil ich:
    1. nicht zum Prinzessunterricht musste - und -
    2. zwar keinen Fernseher mehr besitze, dafür aber ein total spannendes Buch zu lesen hatte.
    Ich war fest entschlossen, meine Schulklamotten abzuwerfen, meinen Jogginganzug anzuziehen, mich ins Bett zu kuscheln und Amelies Tagebuch weiterzulesen.
    Aber als ich nach Hause kam, erwartete mich dort leider Mr G, der mit einer Liste des gesamten Lehrstoffs, den ich letzte Woche verpasst hab, am Esstisch saß.
    »Setz dich«, sagte er und zog den Stuhl neben sich hervor.
    Also hab ich mich gesetzt.
    Und jetzt holen wir den Stoff nach. Ein Fach nach dem anderen.
    Was echt unfair ist.

Montag, 20. September, 23 Uhr, zu Hause
    Gott, bin ich erledigt. Und dabei sind wir noch nicht mal mit der Hälfte des Stoffs durch.
    Was hat es denn bitte für einen Sinn, uns so mit Lernstoff zuzuballern? Ist denen nicht klar, dass sie uns jeglicher Lebensfreude und Motivation berauben? Ist es wirklich das, was die Machthabenden aus uns machen wollen? Eine Generation von bis ins Mark verwundeten, gebrochenen Seelen?
    Kein Wunder, dass so viele Jugendliche Drogen nehmen. Ich würde es genauso machen, wenn ich nicht so müde wäre. Und wenn ich wüsste, wo ich welche herkriege.
    Wie zu erwarten war, hat Onkel Francesco Amelies Vorwurf, ihm würde das Wohl des genovesischen Volks nicht am Herzen liegen, gar nicht gut aufgenommen. Er hat ihr gesagt, wenn ihr wirklich etwas an ihrem Volk liegen würde, würde sie auf den Thron verzichten und ihn herrschen lassen. Weil sie nur ein dummes kleines Mädchen sei, das vom Regieren keine Ahnung habe.
    !!!!!!!!!
    Dabei hatte Amelie mehr Ahnung, als Onkel Francesco ahnte. Sie setzte sich nämlich hin und schrieb einen neuen Erlass. Sie verfügte, den Hafen und die Zufahrtstraßen nach Genovia abzuriegeln! Niemand durfte mehr ein- oder ausreisen. Amelie war nämlich der Meinung, dass das viel besser gegen die Verbreitung der Pest helfen würde, als das Verbrennen von Büchern.

    Ha! Friss Dreck, Francesco! Du Loser!
    Außerdem ließ sie die besten Mäusefänger der Stadt in den Palast bringen, weil ihr aufgefallen war, dass die Pest überall dort, wo Katzen lebten, nicht ausgebrochen war, zum Beispiel im Kloster, wo sie Agnès-Claire zurücklassen musste.
    Ich muss sagen, dafür dass sie im 17. Jahrhundert gelebt hat, wo man noch nichts über Bazillen und Viren wusste, war sie ganz schön clever.
    Ach ja, und außerdem hat sie ihren Onkel aus dem Palast werfen lassen.
    Krass! Und ich dachte immer, meine Familie wäre zerrüttet.

Dienstag, 21. September, Einführung ins kreative Schreiben
    Wie sich heute herausgestellt hat, haben sich nicht nur meine nächsten Anverwandten gegen mich verschworen. Als ich in die Schule kam, wartete im Gang schon Mrs Gupta auf mich und winkte mich mit gekrümmtem Zeigefinger in ihr Büro. Oh-oh! Lars und ich tauschten panische Blicke, obwohl ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, was wir diesmal schon wieder verbrochen haben sollten.
    Oder meinetwegen auch, was ich schon wieder verbrochen haben sollte. Oder hatte die Schulleitung vielleicht herausgefunden, dass ich es war, die damals den Feueralarm ausgelöst hat, obwohl es gar nicht gebrannt hatte? Okay, das liegt zwar schon ein Jahr zurück, aber vielleicht hatten sie so lange gebraucht, um die Aufzeichnungen der Überwachungskameras zu sichten …
    Es hat sich aber herausgestellt, dass es damit nichts zu tun hatte. Nein. Sie hat mein Tagebuch konfisziert.
    Deswegen schreibe ich das hier jetzt in mein Chemieheft. »Mia.«

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