Peinliche Liebschaften
sofort wurde ich etwas eifersüchtig. Ich stellte mir vor, wie Heidi Klum, nur mit einem transparenten Negligé bekleidet, an der Kasse steht und für die geilen Männer das Parfüm verpackt.
Aber ein Parfüm, was 30 Zentimeter lang ist, das würde Fred nie und nimmer kaufen. Das würde ja ein Vermögen kosten. Da ist Fred viel zu geizig. Der mosert ja schon rum, wenn ich einmal im Monat ins Nagelstudio gehe und mir neue Abziehbilder auf die Fingernägel kleben lasse, wie er immer so schön sagt.
In letzter Zeit sage ich ihm das schon gar nicht mehr, wenn ich zu Petra ins Studio gehe. Kriegt der eh nicht mit. Der hat noch nicht einmal gesagt, deine Fingernägel sehen aber toll aus. Das scheint den gar nicht zu interessieren. Meine Fußnägel da schon eher. Die nimmt der schon mal gern in den Mund, wenn wir zusammen schlafen. Da scheint ihn der rote Nagellack richtig geil zu machen. Da geht er ab, wie Schmidts Katze. Naja, Männer eben. Die setzen andere Prioritäten.
Ich öffnete langsam die rote Schleife und fragte:
„Wer hat denn das so schön verpackt?“
Fred lächelte und zuckte mit den Schultern:
„Das wirst Du gleich sehen. Sei bitte vorsichtig, wenn Du das Päckchen öffnest!“
„Warum? Springt mich da was an?“
„Kann schon sein.“
Ich wickelte das Päckchen vorsichtig aus dem Papier, hielt den Karton hoch und wollte ihn oben öffnen. Doch plötzlich rutschte mir der gesamte Inhalt unten heraus und fiel polternd auf den Gang. Ich erschrak mächtig, schaute sofort Fred an, hielt meine rechte Hand vor den Mund und lächelte. Wie tollpatschig von mir. Doch Fred verzog keine Miene und schielte nur auf den Boden. Dann bemerkte ich, wie die anderen Gäste alle auf den Boden schauten und so seltsam kicherten. Warum kichern die denn alle so? Das kann doch mal passieren, dass einem etwas runterfällt.
Das alles geschah in Bruchteilen von Sekunden und noch bevor ich auf den Boden sah. Denn der Gegenstand fiel direkt neben unseren Tisch und ich konnte ihn nur sehen, wenn ich mich herunter beugte. Langsam wurde ich stutzig. Was glotzen denn die alle so? Ist denen denn noch nie etwas runter gefallen? Ich lachte sie alle an und winkte auffällig, dann beugte ich mich langsam nach unten, um diesen Gegenstand aufzuheben.
Oh, mein Gott. Am liebsten wäre ich da unten geblieben, so peinlich war mir es plötzlich. Nach Möglichkeit hätte ich so getan, als ob mir dieser Gegenstand gar nicht gehörte. Doch das ging nun nicht mehr. Ich musste ihn aufheben. Sämtliche Augen des Restaurants starrten auf mich. Sogar von den anderen Tischen kamen sie herbeigeeilt, auch sämtliche Kellner und Köche. Alle standen im Halbkreis um unseren Tisch herum. Alle warteten gespannt darauf, dass ich ihn endlich in die Hand nehmen würde, diesen großen fleischfarbenen Gummischwanz.
Ja, Fred hatte mir einen Gummischwanz geschenkt, der jetzt in diesem noblen Restaurant neben meinem Tisch lag:Großer Schwanz mit großen Hoden. Nun konnte ich nicht mehr leugnen, dass er mir gehörte, zwar erst seit einigen Sekunden, die mir wie Stunden vorkamen, aber immerhin. Was sollten die Gäste nur von mir denken? Mein Kopf glühte, wie Feuer. Wie peinlich.
Man kann dies ja auf zweierlei Art deuten: Entweder bin ich mit Freds „gutem Stück“ unzufrieden oder ich bin eine notgeile Schlampe. Ich wusste in diesem Augenblick nicht, bei welcher Version ich besser wegkommen würde.
Ich nahm eilig den Gummischwanz und steckte ihn umgehend wieder in die Tüte. Dann schaute ich mit hochrotem Kopf zu den anderen schadenfrohen Gästen, lächelte und sagte:
„Unsere neue Kollektion. Seit heute auf dem Markt. Wir stoßen gerade darauf an. Möchten Sie einen für Ihre Frau kaufen? Oder können Sie es ihr noch selbst besorgen?“
Das war’s dann. Mit dieser Reaktion hätte wohl keiner gerechnet. Sofort schauten alle wieder weg und Fred und ich atmeten auf.
„Danke! Das hast Du ja prima gelöst“, sagte Fred zu mir und lächelte.
Immer, wenn ich mit dem „Dicken“, so wie ich ihn später taufte, masturbiere, muss ich an diese peinliche Szene in diesem Restaurant denken. Und ich bin froh, dass das damals alles so passiert ist. Jedesmal macht mich das richtig an.
Das war aber nicht die einzige peinliche Situation, die ich mit Fred erlebte. Die andere lag schon etwas länger zurück. Aber wir müssen heute noch mächtig darüber lachen.
Fred kam eines Freitagabends von einer Dienstreise zurück. Schon Stunden vorher konnte ich kaum noch einen
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