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Peinliche Liebschaften

Peinliche Liebschaften

Titel: Peinliche Liebschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Stern
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Abschluss meines Singledaseins werden soll.
    Jetzt werden Sie sich fragen: Ägypten? Ein muslimisches Land! Warum ausgerechnet Ägypten? Ganz einfach. Ich möchte mich einfach mal nur entspannen und ein bisschen ägyptische Kultur und Geschichte kennen lernen. Ich habe mir felsenfest vorgenommen, hier keine Frau anzusprechen und auch mit keiner zu flirten. Natürlich sind Reiseleiterin und Zimmermädchen, falls es hier überhaupt welche geben sollte, ausgeschlossen.
    Gleich am ersten Tag, während des ersten Treffens mit unserer Reiseleiterin, freundete ich mich mit einem allein reisenden Mann meines Alters aus Deutschland an, der ausschließlich wegen der ägyptischen Kulturschätze in Hurghada weilte. Er war bereits seit einer Woche in Ägypten und machte die Woche davor eine Nilkreuzfahrt. Jetzt sei er nur noch zum Schnorcheln am Roten Meer und für einen Tag habe er sich die lange Strapaze eines Ausfluges nach Kairo vorgenommen. Er wollte auf Biegen und Brechen die Pyramiden sehen.
    Seine übergroße Begeisterung für die Pyramiden erinnerte mich an den italienischen Spruch „Neapel sehen undsterben“, welches ich für Gizeh abgewandelt habe in „Die Pyramiden sehen und sterben“. Peter konnte man alles über Ägypten fragen. Es gab nichts, das er nicht wusste. Ich dagegen wusste so gut, wie überhaupt nichts. Deshalb war ich froh, Peter an meiner Seite zu wissen. Ich gab ihm den Spitznamen Ramses, denn das war der einzige Name eines Pharaos, den ich kannte. Trotz seiner kleinen Macken mochte ich Peter und wir beschlossen, gemeinsam nach Gizeh in Kairo zu fahren und auch sonst einen großen Teil unserer Freizeit gemeinsam zu verbringen.
    Es kam die Zeit des ersten Abendessens. Ich war überrascht von dem schmackhaften und vielseitigen Essen in diesem Hotel. Erst als ich nahezu fertig war mit dem Essen, bemerkte ich, wie mich am Nebentisch fortwährend eine Frau beobachtete, ich schätzte sie etwa auf Vierzig, also in meinem Alter. Als ich zu ihr rüber schaute, lächelte sie mich an und ich lächelte zurück. Anhand der anderen Tischgäste, die alle italienisch sprachen, schloss ich darauf, dass sie ebenfalls aus Italien kam. Ich konnte aber kein Wort italienisch, außer vielleicht Spaghetti oder Pizza. Damit war die Sache klar: Ich konnte sie gar nicht ansprechen. Ich lächelte sie stattdessen an, sie lächelte zurück.
    Eigentlich ärgerte ich mich ein wenig. Solch eine rassige Italienerin mit schwarzen langen Haaren und mütterlichen, prallen Brüsten trifft man schließlich nicht alle Tage. Doch ich blieb eisern. Ich sah es als Herausforderung an, als einen ersten Test, wollte sie unter gar keinen Umständen anquatschen.
    Nach dem Essen, als ich auf der kleinen Terrasse vor meinem Hotelzimmer im Erdgeschoß saß und ein köstlichesStella-Bier trank, sah ich sie wieder, sie hielt sich ebenfalls auf der Terrasse auf, nur zwei Eingänge weiter. Wieder lächelte sie mich an und ich lächelte zurück, meine kleine Italienerin, meine Cleopatra. Ach, jetzt fällt mir ein: ich kenne ja noch einen zweiten Pharao. Cleopatra war ja auch einer. Die Italienerin schien schon etwas länger im Hotel zu wohnen, denn sie hing ihre nassen Badesachen über die vergilbten Plastestühle. Dann winkte sie mir kurz zu und verschwand wieder in ihrem Zimmer.
    Am nächsten Morgen vermisste ich Cleopatra beim Frühstück, sah sie auch den ganzen Tag über am Strand nicht, und selbst beim Abendessen blieb mein Nachbartisch leer. Kurzzeitig ärgerte ich mich, dass ich sie am Vortag nicht angesprochen hatte, in welcher Sprache auch immer. Doch dann redete ich mir wieder ein, dass ich den haltlosen Frauengeschichten ja endgültig den Kampf angesagt hatte.
    Am späten Abend -gegen zehn Uhr abends- passierte es dann. Die Sonne war längst untergegangen und ein kühles Lüftchen wehte von der Sahara herüber. Ich trank den letzten Schluck meines Bieres und auf einmal öffnete sich die Tür zwei Zimmer weiter und heraus kam meine lächelnde Cleopatra. Wieder hing sie irgendwelche Sachen zum Trocknen auf und wieder winkte sie mir, bevor sie anschließend in ihrem Zimmer verschwand. Doch diesmal war ihr Winken anders als gestern. Es war kein Winken, sondern eher eine unmissverständliche Aufforderung. Wollte sie mir etwa ein Zeichen geben? Wollte sie mich zu sich locken? Wollte sie mir damit zu verstehen geben, dass ich zu ihr kommen sollte? Warum lächelte sie mich sonst immer so an?
    Ich ging kurz in mein Zimmer, überlegte hin und her und

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