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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Täler, die in die Berge hinein-schnitten, waren in der Nähe von Emerta entweder bestellt, oder sie waren sehr schwer zu begehen. Am leichtesten war es, wenn man sich oberhalb der Täler auf den bewaldeten Hängen und dem Parkgelände bewegte, das östlich der schroffen Bergwände lag.
    Es war fast Abend. Tia stand tief im Gras, Noti war bei ihr. Sie zeigte ihm ein Kaninchen für seinen Bogen, als es plötzlich hochsprang und zu Boden plumpste, mit einem kurzen Pfeil im Leib. Noti stand auf und wirbelte herum, um auf die Gestalt zu schie-
    ßen, die er plötzlich erblickt hatte, aber die verschwand, und der Pfeil des Emer ging über ihren Kopf hinweg. Als Jestak einen zweiten Schuß absetzen wollte, sprang Tia auf, packte den Wächter, riß ihn zu Boden und schrie: »Runter! Was für ein Ziel!
    Steh nur auf, wenn du schießen kannst!«
    Jestak wollte seinen Augen nicht trauen. Er war wieder tief im Gras. War es Tia? Unmöglich! Sie wußten ohnehin, wo er sich befand, und er konnte noch immer die zwei alten Vogelscheuchen sehen, die völlig verwirrt ein Stück weit entfernt standen. Das war keine Patrouille. Nur zwei alte Männer, ein Mädchen und ein Soldat. Vielleicht noch ein paar andere.
    Er riskierte es und rief: »Tia, Tia. Bist du das?«
    Sie stand auf. Sie war es. Er stand ebenfalls auf und sagte wieder: »Tia?«
    Sie legte die Hand vor den Mund, dann lachte sie.
    »Es ist der Pelbar. Es ist Jestak«, sagte sie zu Noti, rannte lachend wie ein Kind auf ihn zu, nahm seine Hände in die ihren. »Was? Bist du bis zum Heart hierhergekommen? Was machst du hier?«
    »Ich suche nach dir«, sagte Jestak, immer noch verwirrt, seine Augen füllten sich mit Tränen, während er sich bemühte, Noti zu beobachten.
    »Komm!« sagte sie. »Du stinkst. Was hast du denn nur getrieben? Komm und lerne meine Emeri kennen.
    Warst du ganz allein? Wo hast du das Schwert her?
    Du wolltest mich holen? Bist du immer unterwegs, um in Schwierigkeiten zu kommen?«
    Er lächelte sie an. Schon jetzt wußte er, daß es sich gelohnt hatte. Noti war zu ihnen herangeschlendert und stand nun argwöhnisch aber ratlos da. »Noti, das ist Jestak der Pelbar, vom Heart-Fluß kommt er, ungefähr zwölfhundert Ayas östlich von hier. Er ist es, von dem ich Presti ständig erzählt habe, daß ich ihm verpflichtet bin. Wirklich. Er ist derselbe Mann. Er hat mir wieder Leben eingehaucht. Jestak, das ist Noti, und das dort ist Presti – das heißt, Prestginagi, und der andere, dieser trockene Ast, das ist Escripti.« Sie umarmte ihn, dann rannte sie den Hügel hinunter, um die anderen zu holen. Die beiden jungen Männer standen da und musterten sich.
    »Was ist ein Pelbar?« fragte Noti.
    Jestak antwortete nicht. Der andere Mann hatte immer noch seinen Pfeil auf der Sehne. Schließlich sagte er: »Willst du den jetzt weg tun, oder soll ich dich töten?«
    Noti blickte nach unten und sagte: »Oh. Den hatte ich vergessen.« Er schob den Pfeil in den Köcher. Jestak stufte ihn als unerfahren ein, ließ ihn aber trotzdem nicht aus den Augen.
    Als Prestiginagi und Escripti schließlich herangekommen waren, der letztere hinkend und von Tia gezogen, stellte ihnen die kapriziöse Shumai Jestak mit jubelnder Förmlichkeit vor.
    »Das ist also ein Jestak«, sagte Escripti müde.
    »Wir haben fast jeden Tag von dir gehört«, sagte Prestiginagi trocken. »Du warst einer der Gründe, warum Tia nie so ganz für den Krugistoran bereit war.«
    Jestak verspürte eine Welle der Erleichterung. »Es freut mich, das zu hören«, sagte er. »Ich kann mir aber nicht vorstellen, was für ein Hund das sein muß, der einen freien Menschen für irgendeinen Vielfraß vorbereiten könnte. Dazu braucht er eine gewaltige Verderbtheit, wie bei einem Aasgeier.«
    Noti machte den Fehler, entrüstet zu sein und zog als Drohung sein Langschwert zur Hälfte heraus, aber ein schneller Hieb von Jestaks Waffe schlug sie am Griff durch. Noti hatte plötzlich eine Schwertspit-ze vor den Augen. Tia trat zwischen die beiden und sagte: »Ist schon gut, Jestak! Sie haben keine Manieren. Sie sind es gewöhnt, alle Leute zu tyrannisieren, und das hat ihnen noch niemand ausgetrieben. Er wird sich benehmen, nicht wahr?«
    Noti murmelte sein Einverständnis und hielt sich seine geprellte Hand.
    »Siehst du«, sagte Tia, »das sind die Aasgeier, die mich für den Krugistoran vorbereiten sollten. Aber er wurde zu gefährlich und verängstigt und schlägt nach jedem, der um ihn ist, deshalb mußten wir

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