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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Zwergei-chen und Brombeergestrüpp zum Fluß hinunter. Die Männer machten inzwischen keine Pausen mehr und bewegten sich in einem schwingenden Schritt, beinahe im Trab. Dar begann schwer zu keuchen, wagte aber nicht, einen armseligen Pelbar um eine Rast zu bitten.
    »Winnt, mein Junge, was hast du nur immer so viel gegessen«, keuchte er einmal.
    Das Bad in den kalten Bächen und die lange Anstrengung, um das Tempo trotz des Geländes beizu-behalten, machte sich bei beiden Männern bemerkbar, und Winnt fing an, vor Schmerzen zu stöhnen, obwohl er sich bemühte, es zu unterdrücken.
    Schließlich hielten sie in einer kleinen, tassenförmigen Senke an, nachdem sie einen von Gras bedeckten Bergkamm in den Wäldern umgangen hatten. »Schau nach Norden, Dar«, sagte Jestak. »Was siehst du?«
    »Nichts zu sehen«, sagte Dar.
    »Schau am Fuß dieser Korkeiche vorbei. Ist da etwas?«
    »Immer noch nichts.«
    »Gut. So weit müssen wir gehen.« Jestak bedeutete ihm, die Bahre wieder aufzunehmen, und sie zogen langsam durch die grasbewachsene Senke hinauf zur Eiche, die neben einem zusammengestürzten Felsvor-sprung stand. Hier gab Jestak ein Zeichen, die Bahre abzustellen. Er ging zu dem Vorsprung, hob einen Stein herunter und stemmte sich dann mit der Schulter gegen einen großen Felsen. Der schwang an einer Angel herum und legte eine Öffnung frei, in die die Männer die Bahre mühelos hineinschieben konnten.
    Sobald sie drin waren, krochen Dar und Jestak zur Öffnung zurück und studierten die dichter werdende Dunkelheit.
    »Keine Hunde, Jestak.«
    »Nein. Und bei diesem Schnee auch keine Spuren.«
    »Jedenfalls nicht bis morgen. Dann werden wir gehen. Heute nacht können wir unmöglich weitergehen.«
    »Richtig.«
    Nachdem Jestak den Torstein zurückgeschwenkt und befestigt hatte, war es im Inneren völlig dunkel.
    Aber er bewegte sich sicher an der Südmauer entlang, bis er das Lampenbrett erreichte, dort setzte er mit Feuerstein und Stahl ein Stück Zunder in Brand und entzündete die kleine Ölflamme.
    »Ahhh«, sagte Winnt. Obwohl keiner der Sentani es aussprach, waren sie beide plötzlich dem Geheimnis, wie die Pelbarstädte miteinander in Verbindung standen, tiefer auf den Grund gekommen. Die Höhle war nicht groß, aber es war immer noch mehr, als es die Sentani außerhalb von Koorb gewöhnt waren.
    Am Türstein warteten vier Bogen in Ständern, daneben dicke Bündel von Pfeilen. Zwei Langschwerter hingen über ihnen an der Wand. An der Nordwand befanden sich Kojen, und an der südlichen Vorräte und Küchengeräte. Im hinteren Teil der Rasthöhle gab es einen Brunnen, den man durch massiven Fels bis zu einer Sickerschicht im Kalkstein gebohrt hatte und der einen Teil des Wassers in einen kleinen Teich ableitete. Die Mauern waren glatt verputzt und mit Malereien von solcher Feinheit bedeckt, wie sie die beiden Sentani, das erkannten sie sogar in diesem trüben Licht, noch nie gesehen hatten. Hinter den Kojen an der Nordwand kam man durch einen Durchgang zu einer Nebenkammer, und die führte um zwei Biegungen herum zu einem kleinen Spalt, der durch den Fels nach draußen gebohrt und so geformt war, daß er natürlich wirkte. Eine ähnliche kleine Kammer mit Belüftungssystem führte durch die Südwand in der Nähe des Beckens nach draußen.
    Ein Loch im Boden neben dem Becken diente als Abfluß, und in der südlichen Belüftungskammer befand sich eine Latrine, die tief in den Felsen eingelassen war und mit dem überschüssigen Wasser ausgespült wurde, das vom Brunnenteich hergeleitet wurde.
    Während sich die beiden Sentani ausruhten, beschäftigte sich Jestak mit Hausarbeit. »Wir dürfen bei Nacht kein Licht in die Belüftungskammern mitnehmen«, sagte er. »Aber eine Lampe in diesem Raum ist nicht zu sehen.« Er leerte die ständigen Nagetierfallen in die Latrine, spülte sie aus und stellte sie wieder auf. Dann zündete er eine größere Lampe an, stellte sie unter einen Ring mit einem Ständer und begann, in einer Kupferschale Wasser zu erhitzen. Aus einer höherstehenden Steinkiste holte er gefüllte Polster herunter und breitete sie auf drei der zehn Kojen aus.
    Aus einer zweiten Steinkiste förderte er Brot zutage, hart wie Eisen, das die Pelbar als ›Stein der Reisenden‹ bezeichneten und nur in Tee getaucht aßen, um es weich zu machen. Getrocknete Äpfel hingen in Seilschlingen in einer Belüftungskammer, und Jestak holte einen für sie herunter.
    Ohne viel zu reden machten die beiden Männer Tee

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