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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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den sie ihm im letzten Frühjahr gezeigt hatte. »Cise.« Er stieg über einen toten Tantal. Sie stand hinter der offenen Tür und hielt einen gespannten Bogen in der Hand. »Cise, ich bin's, Zen«, sagte er.
    »Runter!« schrie sie. Er gehorchte augenblicklich, und ihr Pfeil zischte über ihn hinweg und traf den Tantal, der hinter ihm in einer Nische gestanden hatte.
    Er sah sie an und sagte: »Ich komme wieder.« Dann drehte er sich um und rannte den Korridor hinunter auf das Geschrei zu.
    Die Tantal waren durch die Ankunft der Sentani demoralisiert und versuchten verzweifelt, durch die Mauerbreschen nach draußen zu gelangen. Das war schwer. Sie hatten die hohen Mauern nicht eingenommen, und die waren völlig blockiert. »Die ganze Stadt ist ein Dreckslabyrinth«, schrie einer, während sie rannten. Bald kamen die ersten Shumai vom Westufer und die ersten Gardisten von Pelbarigan aus dem Süden. Die Tantal, die sich von den Shumai abwandten, standen vor einer Mauer neuer Pelbargardisten. Sie warfen ihre Waffen nieder und hoben die Hände.
    »Legt euch hin, mit dem Gesicht nach unten!« sagte der Gardehauptmann von Pelbarigan. Sie legten sich zögernd in den Schlamm. Im Inneren der Stadt ließen die Kämpfe nach, als die Tantal dort ebenfalls anfingen, sich zu ergeben. Als man auf den Schiffen merkte, was geschah, wurden die Anker gelichtet, und die Schiffe fuhren mit Rumpfbesatzungen, aber auch mit Gefangenen an Bord, ab. Die Tantalsoldaten konnten nicht glauben, daß man sie im Stich ließ.
    Aber auf einem Tantalschiff nach dem anderen ließ man die Gefangenen frei, man warf sie über die dem Westufer zugewandten Bordwände, immer noch in Ketten, in seichtes Wasser, weil man erkannte, daß die Gefangenen der wirkliche Grund für die Unterstützung durch die Außenvölker waren, und weil man wußte, daß die Verfolgung nicht aufhören wür-de, solange noch welche auf den Schiffen waren. Die Tantal tauschten Spott und Flüche mit den Gefangenen, als sie losfuhren. Aber sie waren jetzt klug genug, keine mehr zu töten.
    Bei Sonnenuntergang war der Wind kalt und trok-ken geworden und der Boden gefroren. Man hatte alle befreiten Männer nach Nordwall gebracht. Von der Streitmacht der Tantal waren nur noch einhun-dertvierzig Mann übrig, weitere siebenundvierzig waren verwundet.
    Nordwall war ein Trümmerhaufen und hatte mehr als dreihundert von seinen Leuten verloren. Die Sentani hatten von ihrer Sternenbande einundsechzig Mann verloren. Aber zweiundneunzig Sentani waren befreit worden, davon gehörten einige zu den Zentral-und einige zu den Seenbanden. Auch einund-achtzig Shumai waren frei. Der Rest der Gefangenen war nicht mehr am Leben.
    »In diesem Jahr gibt es keine Nordjagd, fürchte ich«, sagte Mokil.
    »Bleibt bei uns, bleibt, solange ihr wollt. Wir haben zu essen und Unterkünfte«, sagte Tag. Sie lächelte traurig.
    Er sah sie an. »Kannst du das entscheiden?«
    »Ich bin jetzt Kommandant der Verteidigung. Ich habe es nicht zu bestimmen, aber ich weiß es. Ihr habt uns gerettet. Wir sind jetzt offen für euch.«
    »Ihr habt euch selbst recht gut gehalten«, gab er zu-rück. »Aber danke. Wir werden sehen. Wir haben wirklich einige Leute hier, um die wir uns kümmern müssen. Sieh sie dir an! Sie sind mißhandelt worden.
    Brutal.«
    Waldura trat zu ihm. Er hatte einen Verband um sein Bein und hinkte stark. Er ergriff Mokils Arm. Er wußte nicht so recht, was er sagen sollte, daher schaute er ihn nur wortlos an. Schließlich meinte er.
    »Wir werden alle untereinander Frieden halten müssen.«
    »Das wird eine Erleichterung für uns alle sein«, sagte Mokil.
    Thro kam hinzu. »Wo ist Winnt?« fragte er. »Wo ist Ursa?«
    »Ursa? Sie bekommt ein Baby und ist deshalb in Koorb geblieben. Winnt ist bei ihr. Was haben wir denn jetzt – schon fast Hirschmonat? Es müßte inzwischen geboren sein«, sagte er grinsend. Dann fügte er hinzu: »Schau! Zen hat sich eine Pelbar gesucht. Du kannst auch eine finden, da bin ich sicher.«
    Dann fragte Thro: »Wo ist Jestak?« Niemand wußte es. Man fragte herum und rief überall nach ihm. Die Mejana wurde gefragt. Sie war wie üblich beschäftigt und noch strenger als gewöhnlich. »Er ist da drüben«, sagte sie. »Mit Tia und diesem Sentani.«
    Thro und Mokil gingen zu ihm. Jestak hatte einen Pfeil ins Bein und einen Schwertstreich über den Rücken bekommen. Er hatte viel Blut verloren. Und der Kopf dröhnte ihm immer noch von der Explosion.
    Er schaute mit schwachem

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