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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Boden, und von der Mauer fielen Männer herunter. Ein großer Teil der Mauer stand, aber eine Bresche war entstanden, gute zwölf Armlängen breit, und die Tantal stürmten mit Gebrüll vor und darauf zu.
    Flüssiges Feuer fiel von der Mauer, aber die Dächer hielten viel davon ab, und unverbrannte, unversehrte Männer stürzten sich in die Öffnung. Drinnen stellte sich ihnen eine Reihe von Nordwallgardisten mit Schilden in den Weg, dahinter eine zweite mit Langbögen, zusammen mit Shumai und Sentani, meist Ex-Gefangenen. Es war eine kostspielige Bresche, aber die ganze Streitmacht der Tantal kämpfte sich darauf zu. Viele waren bald an der Garde vorbei und schwärmten in die kleine Stadt aus. Sie rannten ständig gegen geschlossene, leere Mauern, aber es gab auch genügend offene Stellen, so daß sie glaubten, sie könnten den ganzen Komplex einnehmen. Der Kampf war hart und chaotisch. Die Tantal waren überall und töteten, was immer sich ihnen in den Weg stellte. Aber auch sie mußten ihr Leben lassen.
    Die Sternenspitze hatte die Explosion als ge-dämpften Knall gehört. Die Sentani standen inzwischen keine ganzen drei Ayas mehr entfernt im Sü-
    den. »Was ...?« fragte der Mann an der Spitze.
    »Rede nicht, lauf!« sagte Zen hinter ihm, spurtete los und überholte ihn. Die Sentani waren müde, aber sie liefen weiter. In Nordwall sahen sie Rauchwolken und Feuer aus der Stadt dringen. Im Arkan Creek lag ein gesunkenes Boot, größer als alle, die sie bisher gesehen hatten, und der Fluß war voll von ähnlichen Schiffen. Sie wateten durch den Bach und rannten hinaus auf das Vorfeld.
    »Halt!« rief Mokil. »In Sternspitzen, nach Zahlen geordnet! Ausschwärmen! Eins und zwei, ihr haltet die Leute am Ufer auf! Drei und vier, durch die Mauer und nach links! Fünf und sechs, durch und nach rechts! Sieben kommt mit mir mitten hinein! Wir gehen zum Gerichtssaal.«
    Diejenigen, die noch auf der Mauer waren, sahen die Sentani und stimmten ein lautes Jubelgeschrei an.
    Von den Schiffen kam schwächerer Jubel, der aber schnell verstummte, als die verbliebenen Gefangenen von den Sklavenhaltern geschlagen wurden. Die Shumai vom Westufer konnte man weiter oben über den Bach kommen sehen. Die Tantal, die in der Stadt kämpften, rechneten nicht mit der neuen Streitmacht von mehr als dreihundertvierzig Mann, diszipliniert wie eine Kampfeinheit, in ihrem Rücken. Sie begannen zu wanken, liefen in kleinen Gruppen durch die Säle der Stadt und Treppen hinauf. Wo immer sie hinkamen, trafen sie auf Widerstand.
    Die Ratsgarde stand entschlossen an der Tür zum Gerichtssaal, aber mehr als siebzig Tantal kamen die Treppe herauf, und nicht einmal die Mauer aus Schilden konnte sie aufhalten. Die Innengarde bestand hauptsächlich aus Frauen, gut trainiert und diszipliniert, aber nur wenige hatten vorher je ge-kämpft, außer im Training. Sie wankten und stürzten.
    Die Tür wurde eingeschlagen, und die Tantal schrien, weil sie wußten, daß das ein wichtiger Ort war, aber dann sausten Pfeile in die hinteren Männer, und als sie sich umdrehten, erblickten sie Mokils Sentani. Die Überlebenden flohen einen Korridor hinunter, von Mokil verfolgt. Sie wußten nicht, daß der Gang direkt auf einen Aussichtspunkt über dem Obstgarten hin-ausführte. Es war eine Sackgasse. Als sie auf den Aussichtspunkt hinauskamen, wurden sie von zehn alten Leuten empfangen, die alle ihre Bogen gespannt hatten und die zehn Männer an der Spitze erschossen.
    Die übrigen gingen mit Schwertern auf sie los, und dem waren die tapferen Alten nicht gewachsen, aber dann war Mokil über den Tantal, und nach einem kurzen Kampf ergaben sich die Überlebenden. Mokils Männer fesselten sie, ließen sie stehen und rannten den Korridor wieder zurück. Der Gerichtssaal war offen. Nur vier von der Garde standen noch davor. Sie ließen Mokil durch, und er wandte sich um und sagte seinen Männern, sie sollten die Treppe halten.
    Die Protektorin lag auf dem Boden und hielt sich die blutende Seite. Tia war bei ihr. Mokil kniete neben ihr nieder. Sie lächelte schwach. »Danke, Mokil«, sagte sie. »Ich wußte, daß ihr kommen würdet. Wir haben einige von euren Leuten gerettet, aber viele sind noch draußen auf den Schiffen. Und viele sind tot.«
    Mokil klopfte ihr sanft auf die Schulter. Er sah Tia an, die lächelte. »Ich komme zurück, dann können wir reden«, sagte Mokil und ging zur Tür hinaus.
    »Cise, Cise«, schrie Zen und lief den Korridor hinunter in den Teil der Stadt,

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