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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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richtig.«
    »Wir werden es für dich tun. Du brauchst nicht einmal zuzusehen. Wir sind nicht gebunden.«
    »Sertine weiß, daß ich gebunden bin. Ich werde jeden töten, der Hand an ihn legt.«
    »Und wenn du nicht weißt, wer Hand an ihn gelegt hat?«
    »Dann fange ich an einem Ende an und töte so lange, bis ich selbst getötet werde.«
    »Und ich helfe ihm dabei«, sagte eine Stimme aus dem Schatten. »Es ist nicht gut, wenn man davon redet, einen Mann töten zu wollen, der uns geholfen hat, und wenn der Name Sertines in die Sache her-eingebracht wurde.«
    Ouwn schwieg lange. »Dann war er ja gar kein Narr.«
    »Nein. Er weiß, wie und wann er den Shumai vertrauen kann. Laß uns jetzt schlafen!«
    Und die ganze Bande bis auf Iley schlief bis zur Morgendämmerung. Er übernahm die Verantwortung und beobachtete das verglühende Feuer.
    Zwei Tage später traf Thro mit einem Bündel von Pelbar-Nahrungsmitteln in der Nähe des Flusses auf seinen zottigen, müden Trupp. Alle hatten sich einigermaßen erholt. Jetzt waren sie noch zu zehnt, die anderen hatten sie so gut wie möglich begraben, nun warteten sie auf wärmeres Wetter, um zurückzukehren und sie richtig zu bestatten. Jestak führte sie an, hielt sich aber etwas abseits, und als er Thro kommen sah, entfernte er sich noch weiter und rief schließlich zurück: »Wir hinterlassen am Mitteilungsstein noch weitere Lebensmittel.« Dann glitt er weit vor ihnen über den Schnee auf Nordwall zu, aber niemand verhielt sich in irgendeiner Weise feindselig.
    »Ich verstehe das nicht, Iley«, sagte Thro, als sie wieder beisammen waren. »Er hat weit entfernt, in der Stadt Innanigan, im Osten, mit einem Shumai zu-sammengelebt, sagte er. Er ist nicht feindselig, hat aber auch keine Angst.«
    »Wie geht es dir?«
    »Besser, aber es gefällt mir nicht, daß wir den Pelbar jetzt verpflichtet sind. Was ist mit dem Sentani?
    Anscheinend haben sie ein Bündnis geschlossen.«
    »Nein. Jestak, der da, sagte, daß er auch bei den Sentani gelebt hat. Es ist nur er allein. Er hat den Dünnen nach Nordwall gebracht, und nur wegen seines Einflusses, aus Barmherzigkeit, darf er bei ihnen sein. Aber das könnte der Anfang eines Bündnisses sein. Und das gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht. Was könnten wir tun? Wie geht es dem Mädchen?«
    »Welchem Mädchen?«
    »Hat er euch das nicht erzählt? Als sie mich fanden – der Sentani und die Frau –, stieß ich nach ihm und traf die Frau.«
    »Du hast eine Frau getroffen?«
    »Ich war geschwächt und konnte den Speer nicht führen. Sie wollte den Sentani daran hindern, mich zu töten, und kam dazwischen.«
    »Er hat nichts davon gesagt«, sagte Irdban.
    Der junge Mann blieb an der Tür zu dem kleinen Raum stehen, den sich Winnt und Jestak teilten, und sagte: »Sie will dich sprechen.«
    »Oh, hallo Essar. Wer?«
    »Ursa.«
    »Ursa? Wie geht es ihr?« Aber der andere war schon gegangen.
    Als Winnt den Raum betrat, in dem Ursa lag, sah er eine sehr alte Frau in der Ecke sitzen. Er ging zum Bett. Ursa war sehr bleich. »Winnt«, sagte sie leise.
    »Sie sagen, daß ich vielleicht sterbe. Ich glaube es nicht, weil es hauptsächlich Blut war, und Blut ist zu ersetzen.«
    Winnt sagte nichts.
    »Aber ich wollte, daß du in jedem Fall weißt – nur vorsichtshalber – und dir meinetwegen keine Vorwürfe machst.«
    »Aber ich war derjenige, der unbedingt den Spuren folgen wollte.«
    »Ja, aber du bist Jäger. Ich bin dazwischengekom-men.«
    Winnt sagte noch immer nichts.
    »Außerdem«, fuhr sie fort, »ist es gut so. Wenn du ihn getötet hättest, hätten wir die anderen zehn nicht retten können, und alle wären gestorben. Es ist besser, ein Leben zu verlieren, anstatt elf.«
    »Sie sind Feinde. Verstehst du das nicht? Ein gutes Leben gegen elf feindliche? Das begreife ich nicht. Es ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Aven befiehlt, die Feinde zu segnen. Es ist ein uraltes, heiliges Werk.«
    »Dann werde ich sie segnen – mit der Spitze meines Schwerts.«
    »Nein, Winnt. Sag das nicht! Um meinetwillen, bitte, sag es nicht! Ich flehe dich an! Tilge diese dunkle Stelle aus deinem Herzen.«
    Winnt schwieg und sah bald darauf, daß sie eingeschlafen war. Mit überraschender Kraft nahm ihn die alte Frau am Arm und führte ihn aus dem Zimmer.
    Sie sprach kein Wort, aber ihr Blick war vorwurfsvoll.
    »Ich verstehe es nicht, Jestak«, fuhr Winnt fort.
    »Aven, unsere Göttin sagt wirklich, man soll seine Feinde segnen, Winnt. Die meisten von uns

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