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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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wir alle ein Volk waren und durch eine Katastrophe in uralter Zeit auseinandergerissen wurden, bei der fast alle umkamen. Jetzt sind die Menschen wieder so zahlreich geworden, daß wir allmählich wieder in Kontakt miteinander kommen. Es gibt viel Bö-
    ses unter all diesen Völkern, aber auch viel Gutes und viel Freundlichkeit. Es gibt die Völker, die andere versklaven wollen, wie die Tantal, und die gottlosen, ausschweifenden, wie die Städte im Osten. Und dann gibt es noch die, die einfach grausam sind. Wenn nun alle diese Denkweisen zusammenkommen, wird es viele Kämpfe geben, die weit über unser Leben hinaus andauern werden.
    Was Ursa angeht, so kannst du sicher sein, daß sie dich immer lieben wird. Die Blume der Liebe hatte nie in ihr gekeimt, bis du gekommen bist. Ich sah während der Tage, die sie in deinem Zimmer verbrachte, um dich über die wilden Lebewesen zu befragen, daß etwas geschehen würde. Ich glaube, das Zusammentreffen mit dem Shumai ließ es plötzlich aufblühen. Aber sie wird so fest zu dir halten wie zu nichts sonst. Und du und ich, wir kennen die Freuden des Sentanilebens, die ihr in Nordwall verschlossen bleiben müßten.«
    »Das Leben der Sentani ist für eine Frau nicht immer einfach!«
    »Wie einfach etwas ist, das hängt von der Kraft und der Liebe ab, mit der man ihm begegnet. Wir alle verwenden unsere Kraft auf irgend etwas, ob wir wollen oder nicht. Einzig wichtig ist nur, wie lohnend die jeweilige Sache ist, und wie gut wir uns veraus-gaben.«
    »Du redest wie Wilona.«
    »Wer ist Wilona?«
    »Meine Mutter.«
    Die beiden sprachen noch eine Zeitlang miteinander, dann rollten sie sich in ihre Fellsäcke. Weit im Westen bellte ein Tanwolf, dann heulte er und erhielt Antwort von einem zweiten, aber kein menschliches Auge sah das Blinzeln und Aufblitzen der Flammen, die ihr Licht über eine zweite Wildnis schickten, ohne daß Männer irgendeines Stammes in der Nähe waren.
    »Sieh mal, da kommt jemand!«
    »Wo?«
    »Da, westlich der Weiden!«
    »Ist es nur einer?«
    »Ich glaube schon.«
    »Es muß Winnt sein.«
    »Und Dar?«
    »Wenn er es wäre, wäre er früher gekommen.«
    »Aii. Einen von ihnen haben wir in jedem Fall verloren.«
    »Es sieht so aus. Juk, sag es der Sternenbande. Wir müssen ihn mit einem Festmahl willkommen heißen und uns anhören, was er zu erzählen hat. Und wir müssen um den trauern, der nicht zurückgekehrt ist.«
    »Jestak«, sagte die Protektorin. »Wenn du beim nächsten Mal deine Freunde von draußen hierherbringst, dann bring nur alte und häßliche. Wir können es uns nicht leisten, Nordwall dadurch zu schwächen, daß wir Frauen an die Außenstämme verlieren.«
    »Vielleicht könnten unsere Frauen mehr Kinder bekommen, Protektorin.«
    »Du weißt sehr gut, daß sie das bei der Regie-rungsarbeit stört. Ganz gleich, wie wir die Kinder-männer ausbilden, sie arbeiten wie die Schafe. Die ständige Überwachung, die sie benötigen, treibt mich noch zur Raserei.«
    »Sie sind nicht richtig dafür geeignet, Protektorin.«
    »Jestak, diese Argumentation gab es schon Jahrhunderte, ehe du oder sogar ich geboren wurden, nicht mehr. Es steht alles in der Rolle von Oson, wie du sicher gelesen hast. Ich finde die Logik immer noch unwiderleglich.«
    »Aber du hast noch nicht erlebt, wie eine Mutter und ihr Kind eins werden können. Sogar bei den Tantal ist das so, obwohl sie dem menschlichen Leben mit solcher Gleichgültigkeit gegenüberstehen.«
    »Siehst du nicht, wie du dir selbst widersprichst?«
    »Vielleicht hast du recht, Protektorin. Ich finde es noch immer anormal, daß anscheinend allein wir Pelbar auf der ganzen Welt anders sind.«
    »Wir sind auch weniger grausam und tun den anderen Völkern Gutes.«
    »Die Völker der östlichen Inseln sind wie wir, aber ihre Familienstruktur ähnelt mehr der aller anderen Völker. Bis auf uns.«
    »Protektorin.«
    »Ach ja. Entschuldige, Protektorin. Ich wollte sagen, Protektorin.«
    »Nachdem dein Freund nun fort ist und alles wieder in den spätwinterlichen Alltagsbahnen verläuft, ist es vielleicht an der Zeit, Jestak, den allgemeinen Rat einzuberufen, damit du uns von diesen Inseln im Osten erzählen kannst.«
    »Ja, Protektorin. Das tue ich sehr gerne, denn auf all meinen Reisen war dies das großartigste Erlebnis – obwohl es mir auch bei den See-Sentani gefallen hat.
    Die Inseln im Osten ...«
    »Erzähl uns das, wenn wir alle versammelt sind, Jestak!« sagte die Protektorin und wandte sich den Berichten

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