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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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auf ihrem Tisch zu. Als Jestak sah, daß die Unterredung beendet war, verbeugte er sich und zog sich zurück.

SECHS
    Es war Abend. Der Gerichtssaal war voller Menschen, und anders als früher, wenn man Jestak befragt hatte, wurde diese Sitzung mehr als Unterhaltung oder in-formative Veranstaltung behandelt, weniger als Verhör. Es war deutlich sichtbar, daß er in der Gesellschaft von Nordwall schon Spuren hinterlassen hatte, und er merkte, daß er seine Hoffnung, in Nordwall den kritischen Bemerkungen und den starren Struk-turen von Pelbarigan zu entgehen, hatte realisieren können. Hätte er sich in Pelbarigan nicht auf sein Schweigerecht berufen, er würde immer noch Stufen und Korridore schrubben. Die strenge Vorschrift, man dürfe nur auf Fragen des Rates antworten, ohne weitere Erklärungen oder Ausführungen, hatte die Sylves-Partei zu ihrem eigenen Vorteil benützt, und die größere Stadt war viel konservativer als der kleine Außenposten im Norden.
    »Als wir vor einiger Zeit deine Erzählung unter-brachen, Jestak, hattest du uns berichtet, wie du Innanigan infolge der öffentlichen Reaktion auf deine Verteidigung eines Shumai namens Stantu auf einem Schiff verlassen hattest. Ist das richtig?«
    »Ja, Protektorin.«
    »Würdest du uns dann erzählen, was weiter geschah?«
    »Ja, Protektorin. Wie ich vielleicht schon erwähnte, war die Seereise für mich zuerst schwierig, weil das Schiff auf den großen Wellen ständig hin-und her-geworfen wurde – sie erreichten oft eine Höhe von vier oder fünf Armlängen, aber bei Stürmen können sie noch viel größer werden, und das ist eine schwierige Sache für einen Landbewohner.
    Aus diesem Grunde war ich überglücklich, als ich im Osten undeutlich die Inseln im Dunst aufragen sah. Ich hatte mit dem Schiffsführer vereinbart, daß ich bis zur nächsten Reise für einen Hungerlohn als Agent dort in ihrem kleinen Handelsposten bleiben würde. Sie machten nur eine Reise im Jahr, und es war schwer, einen Küstenbewohner zu finden, der dort blieb, da sie alle fanden, es sei ein gottverlasse-ner, einsamer Ort.
    Es gab so wenige Reisen, weil die Inseln auch nicht sehr viele Waffen produzierten. In gewissem Sinne sind die östlichen Inseln den Städten der Pelbar sehr ähnlich. Zum Teil leben sie von Handarbeit und Handwerk. Sie wurden nie von den Städten im Osten erobert oder eingenommen, weil sie so abgelegen sind, und weil sie keine Macht darstellen – wenigstens nicht, was die Innanigani und andere unter einer Macht verstehen. Die Intarsien von Salzstrom und die keramischen Arbeitern von Midridge sind wohl-bekannt und erzielen an der Ostküste hohe Preise.
    Das gilt auch für die Bildhauerarbeiten ... – in dem Bereich übertreffen sie uns, und ihre Metallgegenstände sind, obwohl bei weitem nicht so robust und von so klarer, harter Form wie die der Pelbar, sehr fein gearbeitet und reich verziert. Ihre Schmuckstücke sind unvergleichlich. Ich konnte einige Exemplare erwerben, die ich eigentlich zur Prüfung mitbringen wollte, aber die Umstände machten es erforderlich, daß ich sie den See-Sentani schenkte, und jetzt trägt sie, wie ich annehme, Igons Braut Ildra. Die Inseln selbst sind recht jung und vulkanischen Ursprungs.«
    »Was meinst du damit, Jestak?«
    »Unser Kalkstein wurde, wie wir an den fossilen Meeresgeschöpfen erkennen können, ursprünglich unter Wasser abgelagert, und dann zog sich das Wasser aus irgendeinem Grunde vom Gebiet des Heart-Flusses zurück. Aber ihr habt die körnigen Steine aus den Bächen weiter im Norden gesehen. Die sind auf irgendeine andere Weise dorthin gekommen. Es gibt Gegenden, in denen diese Steine überall vorkommen.
    Im Mittelpunkt der Erde gibt es Feuerherde, die diese Steine heraufschleudern, so heiß, daß sie flüssig sind, als arbeite man mit geschmolzenem Metall. Wenn sie herausfließen und abkühlen, bilden sie Gestein anderer Art. Die Inseln im Osten bestehen ganz aus diesem Gestein, und Midridge baut sich immer noch weiter auf, von einem hohen, kegelförmigen Berg aus, der ein Loch im Gipfel hat, aus dem ständig eine Rauchwolke aufsteigt. Nachts kann man zeitweise den Schein der Feuer im Inneren sehen, aber das ist nicht immer so. Man sagte mir, daß dieses Gestein manchmal ausfließt, dann läuft eine Zunge aus flüs-sigem, feurigem Gestein den Kegel hinunter und wird hart. Ich glaube das, weil ich die Ströme gesehen habe, die aussehen wie Schlamm am Flußufer im Frühling, der in der Sonne geschmolzen und

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