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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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nichts mehr mit uns zu tun haben, auch nicht mit unseren Leuten mit den bewölkten Augen. Für sie sind wir der Tod. Sie wollen das Blut der Jungen kosten.«
    Stel schauderte. Als sie sich dem Gebäude näherten, erschienen sieben weitere Gestalten in der Tür, die McCarty und den anderen ziemlich ähnlich sahen. Dann kam eine neue Gestalt zum Eingang. Ihr Gewand war dunkel und sie hatte weißes Haar, das ordentlich gekämmt und in einem Zopf um ihren Kopf gewunden war. Sie schien ein wenig jünger zu sein. Ihre dunkelbraune Haut stand in starkem Gegensatz zur wolkenweißen Farbe der anderen. Das mußte Fitzhugh sein.
    »Schau mal! Ich habe jemanden zum Hacken mit-gebracht. Er sagt, sein Name ist Stel!«
    »Der Name steht nicht auf der Liste. Ich kann mich erinnern ...«, sagte eine der Gestalten unbestimmt.
    »Das macht nichts. Er ist nicht von Ozar. Er ist den Roti entronnen, indem er hierherkam. Nun will er arbeiten. Schau, Fitzhugh, Haare. Sieh dir seine dunklen Haare an!«
    Fitzhugh kam mit verhaltenem Lächeln heran, nahm Stel bei den Händen und blickte ihm forschend ins Gesicht. »Willkommen, Stel. Wirst du bei uns bleiben? Großartig sind wir nicht, das siehst du ja.
    Wir sind fast am Ende. Du wirst bleiben, nicht wahr?
    Wir sind in großer Not. Nun, bist du hungrig? Bei uns ißt man Bohnen und Fisch. Bohnen und Fisch. Das ist ungefähr alles. Es gibt auch Melonen, und manchmal Nüsse. Aber hauptsächlich haben wir Bohnen und Fisch. Komm schon herein!«
    Stel war entsetzt über den Gegensatz zwischen Fitzhughs warmer Menschlichkeit, der Geistlosigkeit der anderen und McCartys albernem Benehmen. Sein Schlafbedürfnis schien noch stärker zu werden. Hier schien alles sicher, schlicht, ruhig.
    »Danke«, sagte er. »Ich bin sehr dankbar. Natürlich werde ich helfen, wenn ich kann.«
    Die Bohnen und der Fisch stellten sich als klebrig heraus, aber dazu gab es ein gekochtes Gemüse, das Stel erfrischend fand. Er aß alles auf, seine Schläfrigkeit wurde immer stärker. McCarty sah ihm beim Essen zu und bemerkte: »Ißt für zehn. Seht euch das an!
    Wir werden nie durch den Winter kommen, wenn wir den füttern müssen. Hoffentlich kann er genug arbeiten, um wenigstens einen Teil davon abzugel-ten.«
    Fitzhugh versuchte wiederholt, sie zum Schweigen zu bringen. Inzwischen fragte sie Stel ununterbrochen aus, seine Antworten verlängerten ihrer Vorsichtigkeit wegen noch die Zeit, die er zum Essen brauchte, bis er unaussprechlich müde war und die Prellungen von seinem Sturz spürte. Er nahm immer weniger wahr, und schließlich nickte er ein und starrte dabei auf ein kleines Metallstück, das Fitzhugh um den Hals trug. Es schien ein weiteres Stück Treibgut von den Alten zu sein, und Stel hatte entziffert: 1992, Tollwutimpfung, Colo. Landw. Min. Fremont Co.
    2389. Nun, er wußte nicht, was das bedeuten sollte.
    Ihm sagte es nichts.
    Fitzhugh rüttelte ihn sanft am Arm, und als er die Augen öffnete, führte sie ihn zu einem kleinen Lagerraum mit einem Steinregal, auf das man Gras gebreitet hatte. Er rollte seinen Schlafsack auf, breitete ihn über sich und fiel augenblicklich in tiefen Schlummer.
    Einmal, als das Licht im kleinen Fenster verriet, daß es beinahe Nacht war, erwachte er. Fitzhugh war noch da, sie saß auf einem umgedrehten Korb. Sie starrte aus dem Fenster. Ihr Mund war nachdenklich verzogen und ihre Augen bewegungslos zusammengekniffen. Sie merkte nicht, daß Stel sie beobachtete.
    Er sank bald wieder in einen tiefen Schlaf, der fast bis zum Morgengrauen dauerte.

ACHT
    Gerade, als es dämmerte, stürmte McCarty in den Lagerraum. Stel lag noch immer im Halbschlaf. Sie rüttelte ihn an der Schulter und schlug ihm mit ihrem Stab leicht auf den Rücken. »Stel. Wach jetzt auf, du Haariger. Los jetzt! Du hast unsere Bohnen gegessen, jetzt ist es Zeit, einige wachsen zu lassen. Auf jetzt!
    Wir füttern dich jetzt, aber nicht ewig. Auf!«
    Stel rollte sich herum und setzte sich auf. Mit einem Schwung seines Arms packte er McCartys Stab und warf ihn aus dem offenen Fenster. Sie hielt inne und schaute ihn verdattert an.
    »Mein Bein. Mein zusätzliches Bein. Sieh mal, was du getan hast!«
    »Nun, dann hol ihn dir wieder! Aber schlage mich nie mehr damit!« Stel fühlte sich steif, schmutzig und schon wieder hungrig.
    McCarty ging, rief aber über die Schulter zurück: »Hoffentlich bist du mit einem Hackenstiel genauso tüchtig, du Freßbauch.«
    Stel badete unten am Bach, in der Nähe von mehreren alten, in

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