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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Es nützte nichts. Das Tier war zu groß. Stel drehte sich um, packte sein Kurzschwert, und als das Tier eine Vor-derpranke auf den Rand des Lochs legte, schlug er mehrmals darauf ein. Das Tier sank zurück, versuchte es dann mit dem anderen Fuß. Stel hackte gnadenlos darauf los, und das verletzte Tier stürzte mit Gepolter in Stels Gefängnis zurück. Im schwachen Licht konnte er die große Gestalt sehen, die sich hob und senkte und sich jetzt mit unbrauchbaren Vorderpran-ken vor Schmerzen wand.
    Stel wandte sich Scule zu. Der alte Mann lag in einer Ecke, wohin ihn die Bestie geschleudert hatte. Stel drehte den Verletzten herum. Blut quoll aus tiefen Krallenspuren in seiner Seite, ein wenig blutiger Schaum stand auf seinen Lippen. Er stöhnte. Stel achtete nicht weiter auf das Tier, verstopfte das Fensterloch, so gut er konnte, mit Bettzeug, während Schnee und Kälte in den Raum strömten. Dann schürte er das Feuer, legte den Alten auf seinen Strohsack, deckte ihn mit einem Mantel zu und wärmte Wasser auf dem Feuer. Er fand alten Stoff, den er in das heiße Wasser legte, dann einen Kurzbogen, alt und ohne Spannung, mit sieben Pfeilen.
    Mit diesen schoß er, langsam und überlegt, auf das verletzte Tier, bis es in einer Ecke niedersank. Dann stieg er schaudernd noch einmal in sein Gefängnis hinunter, holte seine Sachen herauf und kehrte ein zweitesmal zurück, um das große Tier abzubalgen.
    Den riesigen Pelz legte er mit der Haarseite nach unten über den Verletzten.
    Scule hatte nichts gesagt. Er lag da, bewegte ein wenig den Arm und atmete mühsam. Stel wusch die Wunden in seiner Seite so sanft wie möglich aus, aber Scule zuckte und wand sich kraftlos. Stel konnte nur versuchen, es ihm bequem zu machen, indem er ihn wusch und verband. Dann kehrte er zu dem Tier zu-rück, schnitt Fleisch aus dem Kadaver, kochte es und flößte Scule die Brühe ein. Er selbst verzehrte die erste, freie, nicht portionierte Mahlzeit, die er in diesem ganzen Winter bekommen hatte. Das Fleisch schmeckte nach Wild und war ziemlich zäh, aber nahrhaft.
    Endlich, spät in dieser Nacht, regte sich Scule und öffnete die Augen. Er schien Stel zu erkennen. »Das Tier«, murmelte er.
    »Ich habe es getötet. Es ist in der Grube. Du liegst unter seinem Fell. Du hast Brühe von ihm gegessen.
    Es war nur ein Tier, und jetzt ist es tot.«
    »Jetzt hast du mich.«
    »Was? Ach so. Was soll ich denn mit dir? Ich bin keiner von den Dahmens. Das weißt du doch jetzt, nicht wahr?«
    »Ich hatte es so lange geglaubt. Wußte es wohl.
    Dann ist es also nicht wahr?«
    »Nein. Es ist alles so, wie ich es sagte. Jetzt lieg still!
    Du wirst gesund werden. Aber es wird lange dauern.«
    »Nein. Alles ist gebrochen. Kann es spüren. Macht auch nichts.« Er seufzte schwach. »Hinterlasse alles dir.«
    »Was?«
    »Alles, was ich habe. Mein Haus. Vorräte.«
    »Warte. Du bist ...«
    »Nein. Wir wollen jetzt beide nur noch die Wahrheit sagen. Ist nicht nötig, mir zu verheimlichen ...
    daß ich sterbe. Ist nicht so wichtig. Bin froh, daß ich dich kennengelernt habe. Hätte mir nicht gefallen, nach so langem Warten einfach zu sterben.« Er schwieg einige Zeit. »Es gibt ein leuchtendes Meer«, sagte er dann. »Bin nicht über das trockene Land hi-nausgekommen. Aber es gibt das Meer. Einige haben es erreicht. Auch Pendler wissen davon. Du mußt an meiner Stelle dorthin gehen. Hätte selbst gehen sollen. Hatte Angst vor den Dahmens. Im trockenen Land war alles offen. Fühlte mich in den Bergen sicherer.«
    »Still jetzt! Ich werde schon einmal gehen, wenn du gesund bist. Vielleicht kommst du auch mit. Aber noch nicht jetzt.«
    Scule lächelte sonderbar. »Stel, kennst du Ahroe, die alte Frau, nach der deine Frau Ahroe benannt wurde?«
    Stel war verblüfft. »Ja, eine verbitterte, alte Frau, die vor fünf oder sechs Wintern gestorben ist.«
    »Sie ... sie war ... ich habe sie gekannt.«
    »Sie muß jung gewesen sein.«
    »Aber nicht weniger verbittert. Stel ...«
    »Ja.«
    »Sie wollte ich töten, nicht Visib. Wußte, daß ich jemanden erwischen würde. Du hast mir diese Tage schwer gemacht, weil du mir sagtest, daß es Visib war. Habe sie geliebt, Stel. Obwohl sie ...« Er hielt in-ne. Stel traten die Tränen in die Augen. Das war also das Ende einer Geschichte von schlechter Hand-werksarbeit im menschlichen Bereich. Scule war daran beteiligt gewesen, war zum Mörder geworden.
    Aber er war auch das Opfer. Wie ermüdend und traurig das alles war.
    »Du sagtest,

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