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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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»Alles schön und gut, aber zuerst sollten wir uns doch um unseren Freund hier kümmern.«
    »Du meinst ...«
    »Ja. Genau den. Sind seine privaten Einflußnahmen und die allgemeine, düstere Stimmung nicht schon zu weit gegangen?«
    »Sich kümmern?«
    »Ihn einsperren, bis sein Zustand studiert wurde.
    Verändert hat er sich auf jeden Fall. Er war nicht immer so. Ich erinnere mich an seine Spiele, sein Lachen, seine langen Rezitationen von Gedichten, die Belastungsproben und daran, wie großartig er die Komps im Griff hatte.«
    »Man braucht eine ausgeglichene Persönlichkeit, um die Alten zu studieren«, sagte Thornton.
    »Und man muß alt sein«, sagte Dexter lachend.
    »Vielleicht haben seine Probleme damit angefangen, aber es könnte auch sein, daß ihn die Veränderung seines Wesens soweit gebracht hat. Sein Studium dieses alten Dichters – wie hieß er doch noch?«
    »Jeffers. Robinson Jeffers.«
    »Ja, den meine ich. Das war nicht gut, und das gilt auch für die ganze orientalische Philosophie, was immer das sein mag.«
    Royal seufzte und warf die Hände hoch. »Nun, Dexter, wie wäre es, wenn du und Eolyn euch um diese Sache kümmern würdet? Ich bereite eine Injektion vor. Wegen des Gesprächs werden wir später sehen.«
    »Eolyn? Kommst du mit?«
    »Sei vorsichtig, Dex«, sagte Ruthan.
    Dexter lachte und kniff sie in die Wange. »Keine Angst, Ruthan Tromtrager. Mit den Worten eines alten Generals: ›Ich komme wieder.‹«
    »Oder eines alten Philosophen«, fügte Thornton hinzu. »Wir kennen jetzt den Feind, und wir sind er.«
    »Unser?«
    »Wir.«
    »Ja. Nun, Eolyn, gehen wir und machen wir uns mit uns selbst bekannt. Ich habe den Strahler auf Be-täubung gestellt. Haben wir einen Wärmesensor? Ich glaube, wir sollten es auf der siebten Ebene versuchen. Er glaubt, daß er sich da unbemerkt versteckt hat, aber ich meine, daß das jeder weiß.«
    Die beiden machten sich auf den Weg, die abge-tretenen Betonstufen hinab, hinunter auf die unterste Ebene, die jetzt Lagerzwecken diente, nachdem die Menschen in der Kuppel ihre Bevölkerungszahl verringert und ihre Aktivitäten auf die Konservierung von Ressourcen beschränkt hatten. Sie bewegten sich lautlos durch die dunkle Ebene, schwenkten den Wärmesensor herum und entdeckten schließlich in einer entfernten Ecke eine Reaktion. Als sie näherkamen, hörten sie Buttos Stimme in langsamem Gesang: »Verschlungenes Purpur, schwellende Reben, aufstrebende Pflanzen, von Ranken umgeben.
    Kolibris auf blitzenden Schwingen, blutroter Himmel, in dem Winde singen, bald gleitet die Schlange mit ihren Schuppen über die Bäche, über die Kuppen.
    Aufmerksam, wach das herrliche Haupt, ihr Rot ziert die Wälder, üppig belaubt.
    Doch da stürzt vom Himmel das Verdammen, das Land versengt, die Bäume in Flammen.
    Der Mensch, er stirbt, es ist besser, er endet, als daß ...«
    An dieser Stelle traf ihn Dexters Betäubungsstoß ins Rückgrat. Er sackte mit einem Grunzen vornüber und starrte zu Boden. Dexter beugte sich hinunter und drückte ihm die Augenlider zu.
    »Gütiger Himmel«, sagte er, »diese Ebenen haben mit die schlechtesten Verse hervorgebracht, die man sich nur denken kann.«
    »Vielleicht hat er die selbst gemacht. Brauchst du Hilfe?«
    Ohne zu antworten drehte Dexter den nackten Butto herum, richtete ihn auf und hob ihn mit Mühe über seine Schultern. Dann sagte er: »Tut mir leid, daß du dir das ansehen mußtest, Eo.«
    »Das hat nichts zu bedeuten. Nichts als organische Materie. Ich bin gut gedämpft. Sogar mein Ekel. Royals Mischung. Darauf versteht er sich.«
    »Bringen wir ihn in sein Zimmer. Royal müßte schon warten.«
    Nachdem Butto auf seinem Schlafpolster ausgestreckt und für den Augenblick ruhiggestellt war, gingen die beiden in den Kontrollraum. Royal war tief in Gedanken versunken und klopfte mit seinen langen Fingern auf den Tisch. »Durch Zellers Tod wird die Sache sehr ernst«, sagte er. »Wir müssen feststellen, in welcher Beziehung Butto dazu stand.«
    »Ich glaube, es waren die Komps allein«, sagte Dexter. »Zeller und Butto waren in gewissem Sinne Konkurrenten in bezug auf die Anerkennung durch die Komps. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Butto sich vorgenommen haben soll, Zeller zu töten. Vielleicht weiß Susan etwas. Ich werde sie fragen.«
    »Susan? Schon wieder diese alte Schachtel?«
    »Sie kannte Butto besser als jeder andere. Er hat sie immer in ihrem Zimmer besucht. Sie haben miteinander geredet, und sie hat zu diesem

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