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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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bin der Ansicht, daß Celeste die Kuppel durch diese Tür verlassen hat.«
    »Armes Kind«, sagte Butto. »Inzwischen ist sie sicher an der Strahlung gestorben oder irrt da draußen umher, wenn sie Vorräte mitgenommen hat. Wenn ihr wollt, ziehe ich einen Strahlungsanzug an und versuche, sie zu finden.«
    »Unmöglich«, widersprach Eolyn. »Sie ist inzwischen sicher tot. Die Werte, die der Stab anzeigt, sind so hoch, daß niemand ohne Strahlungsanzug das lange aushalten könnte. Wir müssen uns damit abfinden, daß das ihr Ende war.«
    Schweigen trat ein, unterbrochen von Bill, der meinte: »Das alles hat noch eine schlimmere Konse-quenz.«
    »Ja?«
    »Wenn diese Tür sich oberhalb der Erde befindet und der Abhang, wie man ihn durch das eine Fenster sieht, zum anderen Ende der Kuppel hin abfällt, dann muß die ganze Kuppel in der Luft hängen, einschließlich des gesamten Gewichts des Isotopengene-rators. Ich glaube nicht, daß das Gebäude so gebaut ist, derartigen Belastungen standzuhalten.«
    »Darunter sind stabile Pfeiler aus Stahlbeton.«
    »Ich habe mir die Diagramme angesehen. Ich glaube, daß die Pfeiler inzwischen ebenfalls in der Luft hängen, und der Generator befindet sich genau über ihnen.«
    Die Prinzipale sahen sich an. Schließlich sagte Royal: »Eolyn, kannst du ein elektronisches Gerät kon-struieren, das uns über den Abhang unterhalb der Kuppel Auskunft geben könnte? Es müßte durch den Boden hindurch arbeiten.«
    Sie überlegte. »Ich weiß es nicht. Ich werde es versuchen.«
    »Butto, sieh du dann bitte nach den Komps. Schick sie so bald wie möglich wieder an die Arbeit! Bill, du überprüfst die Recyclingtanks und die Algen. Die übrigen an ihre Aufgaben. Wir müssen das alles noch einmal überdenken. Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir Kuppel und Ebenen bei einem derartigen Strahlungspegel verlassen sollen, aber es wäre möglich, daß die Tage der Kuppel in der Tat gezählt sind.
    Vielleicht müssen wir einige Leute opfern, die hinausgehen und das Gebäude verstärken. Ich werde mich damit befassen. Wir wollen uns hiermit verta-gen.«
    In Pelbarigan zog in diesem Augenblick eine Ratsvollversammlung leise in die zentrale Ratshalle ein, um die Angelegenheit Celeste zu diskutieren. Alle Quadranten der Stadt waren vertreten. Die Garde war vollzählig auf ihrem Posten, und als die Sonne ins dritte Morgenviertel trat, hob die Protektorin ihren Stab, um zur Ordnung zu rufen und verkündete den Sitzungsplan.
    »Wie ihr wißt, sind wir hier, um zu beschließen, wie wir uns gegenüber dem Mädchen aus der Kuppel verhalten wollen – Celeste –, und um zu entscheiden, was wir, wenn überhaupt, unternehmen wollen, um Verbindung mit den Überlebenden in der Kuppel aufzunehmen. Da diese Frage so wichtig ist, habe ich Sprecher bestimmt, von denen ich weiß, daß sie die drei wichtigsten Ansichten vertreten. Danach können weitere Meinungen, falls sie wirklich etwas Neues bringen, frei geäußert werden. Um der lebenswichti-gen Natur dieser Überlegungen Rechnung zu tragen, rufe ich hiermit die ganze Versammlung auf, vier Sonnenbreiten schweigend im Gebet zu verbringen.«
    Daraufhin legte die Protektorin die Handballen an die Augen und saß völlig reglos. Bei diesem Anblick nahmen einige sofort, andere nach einigem Zögern ebenfalls die Gebetsstellung ein. Die beiden Innen-gardisten, die die Protektorin flankierten, schauten prüfend über die Gruppe hin, und bald hatten alle wenigstens die vorgeschriebene Haltung eingenom-men. Von weit unten war ein schwaches Hämmern zu hören, dort stellten Handwerker ein Gerüst auf, um die Mauer zu reparieren.
    Endlich ertönte das klare, hohe ›Ting‹ des Triangels und beendete das Gebet. Die Ratsmitglieder nahmen die Hände herunter, blinzelten und rieben sich die Augen. Die Protektorin hob wieder ihren Stab. »Nun bitte ich um eure Aufmerksamkeit für die Südrätin Obel, die Ormana, die zugunsten einer Kontaktauf-nahme sprechen wird, falls sie möglich ist.« Sie drehte sich um und zeigte mit ihrem Stab auf die Südrätin, wie es bei einer formellen Debatte der Brauch war.
    Obel war für ein Familienoberhaupt noch jung, doch kräftig gebaut von ihrem jahrelangen Dienst als Gardehauptmann. Sie stand auf, trat vor ihren Abschnitt und wandte sich bei ihrer Rede den drei Seiten des Ratszimmers zu.
    »Ich werde versuchen, mich kurz zu fassen«, begann sie. »Aber wir sind der Ansicht, daß es mehrere Überlegungen gibt, die zugunsten einer Hilfe für die

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